Vergangenen Freitag wurde bereits zum 28. Mal das heimische Wohnzimmer leer geräumt. Lampen mussten weichen, Stühle wurden gestellt und der rote Ohrensessel ins rechte Licht gerückt. Unverkennbar es war wieder Wohnzimmerlesungszeit.
Gut zwanzig Gäste und die hiesige Presse warteten gespannt auf Katrin Zipse, die mit ihrem neuesten Werk “Die Quersumme von Liebe” die Reise von Baden-Baden ins Ohligser Wohnzimmer angetreten hatte.
Nachdem die Autorin im letzten Jahre für ihr Erstlingswerk “Glücksdrachenzeit” den mit 10.000 Euro dotierten Thaddäus-Troll-Preis des Förderkreises deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg erhalten hatte, war ich sehr gespannt, wie ihr neuer Roman, der aufgrund verschiedener Erzähler und Erzählebenen für Lesungen durchaus anspruchsvoll ist, bei den Lesungsgästen ankommen würde.

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Katrin Zipse löste dieses Problem mit Bravour. Sie entschied sich, nur einen Erzählstrang (nämlich den der weiblichen Protagonistin Luzie) vorzulesen und Sprünge in die Vergangenheit, die im Buch kursiv gedruckt sind, kurz anzukündigen. So konnte das Publikum der spannenden Geschichte problemlos folgen.
Nach gut einer Stunde Lesungszeit und fast auf die Sekunde genau mit den 9-Uhr-Schlägen der beiden Uhren beendete die Autorin die Lesung, natürlich nicht ohne die Zuhörer mit mächtig vielen Fragen, wie die Geschichte von Luzie denn nun weiter gehen würde, zurückzulassen. Aber wer wollte, konnte das Buch natürlich erwerben und Katrin Zipse nahm sich viel Zeit zum Signieren und Fragenbeantworten.
Und das schrieb das Solinger Tageblatt über die Lesung: