10 Fragen an Frank Maria Reifenberg

Uns alle verbinden gute Geschichten und die Leidenschaft, Kinder und Jugendliche für diese zu begeistern. Im Rahmen der Bücherkinder-Interview-Reihe möchte ich diese Menschen vorstellen.

© Privat

Wer sind Sie und wie sieht Ihre Arbeit mit Kinderbüchern aus?
Ich bin Frank Maria Reifenberg, schreibe Kinder- und Jugendbücher, bin künstlerischer Leiter und Initiator von kicken & lesen in Köln (und nun auch in Rheinland-Pfalz) und ich bin Vorleser für Kinder. Meine Tätigkeit mit dem größten Wirkungsgrad (rein mengenmäßig) ist allerdings eine, von der (bisher) kaum jemand wusste: Seit über 750 Sendungen spreche ich die große blaue Robbe namens Piet Flosse im Kinder-Quiz „1, 2 oder 3“. Aber das hat eigentlich gar nichts mit Büchern zu tun. Mit Kindern schon. Es gibt kaum ein Kind oder einen Jugendlichen zwischen zehn und 25 Jahren, das „mich“ nicht schon einmal gehört hat. Mir wäre sehr lieb, wenn ich im letzten Satz „gehört“ durch „gelesen“ ersetzen könnte. 😉

Wie würden Sie sich aktuell in drei Hashtags (#) beschreiben?
#aufgeräumt (zwischen den Jahren, rituell: Ablage, Steuern, Bücherregal, Kleiderschrank und Email-Account. Dabei Steffis 10 Fragen gefunden.) #entspannt (weil aufgeräumt) #aufgeregt (2019 bringt ein sehr aufregendes privates Ding)

Welches Buch liegt derzeit ganz oben auf Ihrem Nachttisch und warum?
„Das Flimmern der Wahrheit über der Wüste“ von Philipp Schwenke. Weil Karl May schon in meiner Kindheit die Tage zwischen den Jahren füllte.

Wie beeinflusst Ihre Arbeit mit bzw. für Kinder und Jugendliche Ihre Sicht auf die heutige Gesellschaft und unsere Welt?
Ich tue in meinen Leseförder-Projekten sehr aktiv etwas dafür, dass Kinder-Gehirne sich dem enormen Trainingsaufwand, den flüssiges Lesen braucht, mit Lust hingeben. Ich hoffe, dass das in zehn Jahren einen großen Einfluss hat. Dabei gebe ich die Hoffnung nicht auf und denke langfristig und nachhaltig. Vielleicht können sie dann so gut lesen, dass sie Rechtspopulisten, Hetzern und Menschenverachtern (und den weiblichen Ausgaben davon), nicht auf den Leim gehen.

Was ist die treibende Kraft, auch weiterhin was mit Kinderbüchern zu machen?
Es ist schlichtweg mein Beruf, ich möchte keinen neuen beginnen. Ich muss ja nur noch zehn Jahre.

Wie begeistern Sie potenzielle Nichtleser für das Buch?
Indem ich das hinzukriegen versuche, was im Fachsprech „gelungene Text-Leser-Passung“ heißt: Es gibt für jeden das richtige Buch, man muss nur manchmal Hilfestellung geben, es zu finden.

Was macht für Sie ein gutes Kinderbuch aus?
Ein Buch, das ein Kind von vorne bis hinten lesen will, ist sicher ein gutes Kinderbuch. Und wenn es dann sagt „Das hat Spaß gemacht!“, ist es ein sehr gutes Buch.

Wie hat sich Ihre Arbeit mit fortschreitender Digitalisierung verändert?
Ich verbrauche viel Zeit, um mich der fortschreitenden Digitalisierung nicht hinzugeben, nicht jederzeit erreichbar zu sein, mich nicht ablenken zu lassen, mich nicht über all die Idioten zu grämen, die nun ihren Matsch im Kopf der ganzen Welt mit einem Klick mitteilen können. Ich gewinne viel Zeit, weil mir jede Information zu fast jedem Thema mit ein paar Klicks zur Verfügung steht.

Welche sozialen Netzwerke nutzen Sie und warum?
So richtig keine mehr. Die Konten sind deaktiviert.

Mit welchem Kinderbuchmenschen sollten wir dieses Interview unbedingt mal führen?
Vielleicht mit meiner Agentin Birgit Arteaga?


Webseite von Frank Maria Reifenberg
Titelbild: © Privat

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