Unsere Eselsohren im Februar

Die monatlich in der Eselsohr erscheinenden (Hör-)Buchtipps aus der Kinder- und Jugendredaktion gibt es hier zum Nachlesen.

Auf Seite 30 der Zeitschrift Eselsohr gab es im Februar dieses Mal folgende Buchtipps:
Noah (15): Dear Martin
Yannic (12): Bernsteinstaub
Nicole (9): Kidnapping Oma
Friedrich (12): Solo. A Star Wars Story (Hörbuch)
Flavia (11):  Caldera

Und da unsere Zeichenanzahl natürlich begrenzt ist, gibt es unterhalb der Printansicht nochmal alle Buchtipps in ungekürzter Version nachzulesen.

Stell Dir vor, an Dir klebt etwas, ein Makel – wenn andere ihn sehen, betrachten Sie Dich immer mit Argwohn. Du gehst durch die Straße und Menschen wechseln völlig ohne Grund die Straßenseite oder starren Dich an. Du versucht es zu ignorieren, willst im Leben vorwärts kommen und doch kommen Deine Gedanken an Grenzen, Du fragst Dich, wie Du weiter leben kannst. Sollst Du den Makel nutzen und das machen, was die Menschen sowieso schon von Dir denken, oder stellst Du Dich dagegen und zeigst ihnen, dass Du besser bist?
Justyce McAllister ist an diesem Punkt angelangt! Er wurde verhaftet, der Polizist hat ihn gar nicht ausreden lassen, Jus wollte nur seiner Exfreundin helfen, sie davon abhalten, völlig betrunken in ihr Auto zu steigen und sich und auch andere in Gefahr zu bringen. Nur: das einzige, was dieser Polizist gesehen hat war, dass Justyce schwarz ist – und das reicht, um ihn in eine Schublade zu stecken.
Justyce arbeitet gerade an einem Experiment. Er schreibt Briefe an Martin Luther King, will fühlen, wie sich Dr. King gefühlt hat, will die Welt verstehen und verändern – denn seit einiger Zeit sind die Zeitungen voll von Ungerechtigkeiten. Immer wieder werden dunkelhäutige Menschen von weißen Polizisten ohne Grund erschossen und diese kommen damit durch. Leider ist dieses Szenario ganz dicht an dem, was Jus und seinem besten Freund Manny passieren wird…
Cover: Kraftvoll, es reicht völlig aus, es zeigt Jus, wie er ist, wie alle Teenager sind.
Schreibstil: Ich habe jedes Wort aufgesaugt, die Geschichte ist mir sehr nahe gegangen.
Mein Gerechtigkeitssinn wurde dermaßen strapaziert, dass ich das Buch manchmal für ein paar Sekunden runterlegen musste, um meine Wut zu kontrollieren! Wir sind alles Menschen und sollten uns alle gleich behandeln, warum ist das so schwer? In meiner Schule haben 95% der Schüler einen offensichtlichen Migrationshintergrund, unsere Schule ist ein Gymnasium, und doch werden auch dort Schüler gedanklich in die Ecke gestellt und mit einem Makel behaftet. So kann das doch nicht immer wieder weiter gehen! Wieviele Menschen müssen noch sterben im Kampf um Gleichheit?
Das Buch hat mich mitgerissen und zutiefst bewegt, eine gelungene Lektüre, die das Heute anspricht und daher ist es auch als Schullektüre sehr gut geeignet!
Ich gebe dem Buch 5 von 5 Sternen.
Nic Stone: Dear Martin
(Aus dem Englischen von Karsten Singelmann, Rowohlt 2018, ab 14)

Eines Tages fängt Ophelia an, die Zeit zu sehen und es ist plötzlich nichts mehr so, wie es war. Denn ihre Tante und ihr Onkel nehmen sie einfach mit nach Paris, damit sie lernt, die Zeit zu beherrschen. Und dann ist da auch noch ein Wettbewerb, an dem sie teilnehmen soll, damit sie die nächste Herrin der Zeit wird.
Ganz besonders das Titelbild hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht, da es magisch aussieht, aber auch der mystische und geheimnisvolle Titel hat mich angesprochen. Außerdem finde ich es cool, dass französische Wörter in dem Text vorkommen, weil ich gerade französisch lerne und es Spaß macht, wenn man die Wörter dann übersetzen kann. Da ich noch nie Bücher über das Thema Zeit gelesen habe, war ich angenehm überrascht über das Buch und es hat mich fasziniert, das Buch zu lesen. Die Geschichte ist sehr gut durchdacht und es gab keine Ungereimtheiten. Ich fände es sehr schön, wenn Mechthild Gläser auch noch ein zweites Buch über dasselbe Thema schreiben würde, nur vielleicht mit anderen Charakteren, da es schwierig wird, die Geschichte dieser Figuren weiterzuführen. Allerdings hat sie sich die Eigenschaften der Figuren gut ausgedacht, da alle unterschiedlich und besonders sind. Die Geschichte wird von einem Mädchen und einem Jungen erzählt. Dennoch wurde von beiden Perspektiven nicht zu viel verraten, so dass es nur noch spannender wurde. Die benutzte Schrift ist gut leserlich. Es gibt kein Inhaltsverzeichnis, dies ist allerdings auch nicht nötig, da es ein Lesebändchen gibt. Ich empfehle das Buch für Mädchen und Jungen ab 12 und vergebe 5 Sterne.
Mechthild Gläser: Bernsteinstaub
(Loewe 2018, ab 12)

In dem Buch „Kidnapping Oma“ geht es um die beiden Kinder Jonas und Leni, die herausfinden, dass ihre Oma noch lebt und ihre Mutter sie hierzu belogen hat. Um Zeit mit ihr zu verbringen, müssen sie ihre Großmutter entführen und ihr Shetland- Pony Charles natürlich auch. Und schon beginnt ein spannendes Abenteuer mit Campingbus, Oma und Charles dem Pony.
Das Titelbild gefällt mir gut und machte mich neugierig, ebenso der Klappentext. Die Geschichte ist sehr lustig, ausserdem auch oft spannend. Das Buch ist gut verständlich, es kommen keine schwierigen Wörter darin vor. Es ist in 18 Kapitel unterteilt, die alle eine Überschrift haben und hat 170 Seiten. Die vielen schwarz- weiß Bilder sind sehr schön.
„Kidnapping Oma“ ist für Kinder zwischen 6 und 10 Jahren geeignet und ich gebe ihm 5 Sterne.
Matthias Morgenroth: Kidnapping Oma
(Coppenrath 2018, ab 8)

In dieser CD geht es um Han Solo, einem der Helden aus Star Wars, und seine Abenteuer in jungen Jahren. In diesem Teil wird erzählt, wie er von seinem Heimatplaneten Corellia entkommen und zu seinem Raumschiff, dem Millennium Falken gekommen ist. Aber die Flucht hatte einen Preis – er musste seine Freundin zurücklassen. Zunächst tritt er dem Imperium bei, quittiert dann aber seinen Dienst und schließt sich einer Schmugglerbande an, um von seinem Anteil ein Raumschiff zu kaufen, um damit seine Freundin von Corellia zu retten. Bei diesen Unternehmen trifft er den Wookie Chewbacca und dann geht bei einem Überfall etwas schief…
Die Lesung besteht aus einer CD mit 98 Tracks und bis auf eine Track-Übersicht beinhaltet die CD keine weiteren Beilagen.
Dieses Hörspiel ist eine Lesung für Kinder zum gleichnamigen Kinofilm. In dieser CD wird der Film nicht wortwörtlich wiedergegeben, sondern kindgerecht vorgelesen. Mir gefällt dieses Hörspiel viel besser als der Film, da der Sprecher, Thomas Nero Wolff, noch vieles näher erklärt. Der Sprecher gefällt mir sehr gut. Er betont jeden Charakter super.
Die Geschichte ist für Star Wars Fans sehr empfehlenswert. Sie ist eine gute Ergänzung zu den Filmen, da man mehr über das Leben von Han Solo erfährt. Die Story ist spannend, mit Action geladen und ist sogar manchmal witzig.
Daher gebe ich 5 Sterne!
Joe Schreiber: Solo: A Star Wars Story
(Gelesen von Thomas Nero Wolff, der Hörverlag 2018, ab 8)

Das Panthermädchen Mali wird aus ihrem Stamm geworfen, da sie am Tag wach war. Doch eine große grüne Hundskopfboa sagt ihr, dass sie wie alle an einer Sonnenfinsternis Geborenen eine besondere Gabe hat (die ich hier jedoch nicht verraten darf). Außerdem will sie, dass Mali mit ihr zu einem Tempel geht, in dem die böse Ameisenkönigin gefangen ist und jeden Moment droht, auszubrechen. Auf dem Weg nehmen sie auch die kleine Fledermaus Lima, den winzigen Frosch Rumi und den flammenwerfenden Kapuzineraffen Gogi mit. Dort angekommen warten schon sehr viele andere Tiere auf sie. Doch nach einigen Tagen verschwinden plötzlich zwei Tiere und werden danach tot aufgefunden. Mit Angst erfüllt suchen die Anderen nach Hinweisen gegen die Ameisenkönigin, aber wie sollen sie es schaffen, den Dschungel Caldera vor dieser zu schützen?
Dieses Buch ist toll! Das Coverbild ist nicht nur schön anzuschauen, sondern auch anzufassen, weil dort vier kleine Tierportraits zu sehen sind, die in Relief hervortreten. Die Geschichte ist spannend, da sie Richtung Ende völlig unerwartete Wendungen annimmt. Selbst die Tiere dieses Romans sind nicht die gewöhnlichsten Tiere, einige kannte ich gar nicht. Und am Ende des Buches in einem Interview listet der Autor noch alle Tiere auf, über die er schreiben wollte, hatte aber keinen Platz mehr, z.B. den Cuandu oder den Hoatzin und viele andere mehr. Meine Lieblingsfigur im Buch ist Gogi, weil er ein Kapuzineraffe vom 18. Rang ist, also in der Affenwelt ziemlich unbedeutend und deshalb sehr glücklich über die Freundschaft mit einem Panther. Ungewöhnlich in diesem Buch ist die Freundschaft und das Zusammenhalten von großen und wichtigen Tieren wie einem Panther mit winzigen und seltenen Tieren wie z.B. einem Pfeilgiftfrosch.
Der Autor Eliot Schrefer war sogar selbst im Dschungel, um sich inspirieren zu lassen. Am Ende des Buches gibt es darüber sehr viel Informationen und auch ein lustiges Bild vom Autor im Dschungel. Am besten hat mir gefallen, weshalb die Ameisen eine so wichtige Rolle in dieser Geschichte annehmen, und zwar weil der Dschungel nachts- und tagsüber völlig anders aussieht und auch die Tiere unterschiedlich sind: Nur die Ameisen leben und arbeiten Tag und Nacht.
Ich freue mich sehr darauf, dass eine Fortsetzung dieser schönen Geschichte bald erscheinen wird, und empfehle diesen Roman allen Kindern ab 11 Jahren und vergebe 5 Sterne
Eliot Schrefer: Caldera – Die Wächter des Dschungels (Bd. 1)
(Aus dem Englischen von Ulrike Köbele, Planet! 2018, ab 10)

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