Unsere Eselsohren im April

Die monatlich in der Eselsohr erscheinenden (Hör-)Buchtipps aus der Kinder- und Jugendredaktion gibt es hier zum Nachlesen.

Auf Seite 34 der Zeitschrift Eselsohr gab es im April folgende Buchtipps:
Mattes (12): In 8 Tagen um die Welt
Flavia (11): 29 Fenster zum Gehirn
Jule (9): Wie Jule einen Zwilling erfand und ihn nicht mehr loswurde
Eva (10): Romys Salon
Lucy (11):  Mira – #freunde #verliebt #einjahrmeineslebens

Und da unsere Zeichenanzahl natürlich begrenzt ist, gibt es unterhalb der Printansicht nochmal alle Buchtipps in ungekürzter Version nachzulesen.

Tobi hasst Alexandra, die in seine Klasse geht. Ihre Eltern sind reich und Alexandra ist intelligent und schön; Tobi dagegen hat viele Pickel. Aber das sind nicht die Gründe, warum er sie hasst. Im Fußballverein ist Alexandra erst Torhüterin und er nur zweiter, so dass er immer auf der Bank sitzen muss. Im letzten entscheidenden Spiel wird er für die letzten Minuten eingesetzt, weil Alexandra sich verletzt. Er kassiert zwei Tore und sie verlieren das Pokalfinale. Nach dem Spiel in der Kabine lässt er seine ganze Wut an Alexandra aus und sagt zu ihr: „Selbst wenn du es in 80 Tagen um die Welt schaffst, ich schaffe es in 8 Tagen.“ Tobi hat nämlich auf der Bank das Buch „In 80 Tagen um die Welt“ gelesen.
Später fahren Tobis Eltern zu seinem Opa ins Krankenhaus, der schwerkrank ist. Deshalb ist Tobi allein zu Hause. Für Tobi war dieser Spruch in der Umkleidekabine nur ein Scherz und er macht sich darüber keine Gedanken. Doch dann taucht plötzlich Alexandra mit Tickets und ihrem Reisekoffer auf und es geht auf Weltreise. Sie erleben jetzt viele Abenteuer zusammen und Tobi lernt eine andere Seite von Alexandra kennen.
In dem Buch geht es um Familienprobleme, z. B. um Krankheit und Streitigkeiten. Außerdem um Freundschaft und wie wichtig Freunde sind.
Dieses Buch sollte jeder lesen. Es ist eine coole Vorstellung, mit einem Freund allein einfach um die Welt zu fliegen. Sie lernen andere Länder kennen und fliegen sogar in der Business-Class mit ganz viel Luxus. Das ist bestimmt ein tolles Erlebnis.
Das Buch ist sehr abwechslungsreich, weil sie ja immer wieder in ein anderes Land fliegen. Außerdem hat mir gut gefallen, dass die Beiden sich am Anfang überhaupt nicht mögen und als sie zusammen im Flieger sitzen, sich schon sehr gut verstehen. Manchmal muss man Menschen besser kennenlernen, um sie zu verstehen. Und jemand, den man sonst nicht so mag, der ist dann doch sehr nett.
Ich vergebe 5 Sterne, weil es sehr abwechslungsreich ist. Das Buch hat nur 189 Seiten, so dass man es in meinem Alter sehr schnell durchliest. Der Vorteil ist aber, dass es auch Kinder in der 4. Klasse lesen können. Trotz der wenigen Seiten hat man das Gefühl, eine sehr lange Geschichte zu lesen.
Rüdiger Bertram: In 8 Tagen um die Welt
(Coppenrath 2018, ab 10)

Dieses Sachbuch besteht aus einem Schnellkurs zum Gehirn und 7 Teilen zu seinen verschiedenen Funktionen. Diese sind Wahrnehmung und Bewusstsein, Bewegung und Fühlen, Emotionen, Sprache, Gedächtnis und Intelligenz, Schlaf und Traum, Entscheidung und freier Wille. Das Buch beginnt auf eine interessante Weise: „Zufälle gibt es nicht. Wenn du dieses Buch in den Händen hält, dann hat es seine Gründe“. Durch diese Ansprache habe ich das Gefühl gehabt, dass das Buch mit mir persönlich kommuniziert, und ich wollte sofort weiterlesen. Der Schnellkurs ist wirklich schnell, denn er erklärt in weniger als zwei Seiten, wie das Gehirn aufgebaut ist. Darüber hinaus gibt es rechts und links auf der Innenseite des Coverbilds je ein Bild mit einem Blick auf die Innenseite und auf die Außenseite der linken Gehirnhälfte, sodass man auch weiß, wo die beschriebenen Teile sind und sich der Prozess abspielt.
Jedes Kapitel enthält zwar einige Fachbegriffe, diese werden aber immer sofort in Klammern erklärt, sodass man immer gut verstehen kann, worum es geht. Außerdem sind Experimente zum selbst Ausprobieren beschrieben: Dafür braucht man keine Requisiten, nur Augen und Gehirn. Z.B. auf Seite 13 ist ein kleines Kreuz und man muss es nur kurz fixieren. Danach wird erklärt, wieso man die restlichen Buchstaben drumherum nicht wirklich lesen kann, während man sich auf etwas Anderes konzentriert. Die Experimente sind sehr gut, weil sie einfach durchzuführen sind, aber man lernt immer etwas Neues, was man im Alltag gut gebrauchen kann, und man kann es auch Anderen danach schnell erklären.
Es gibt sowohl wissenschaftliche Abbildungen als auch einfach nur witzige Zeichnungen, die oft darstellen, was wir uns vorstellen, wenn wir nicht wissen, wie es in Wirklichkeit funktioniert (siehe z. B. die lustigen Bilder von Leuten auf einer Party auf S. 140). Es gibt auch einige Intelligenztests, viele direkte Fragen und Gedächtnistipps.
Am Ende findet man auch noch ein Glossar mit Sachbegriffen wie im Wörterbuch, einige sind Gehirnteile wie Basalganglien (diese sind Nervenzellen, die an der Ausführung von Bewegungen beteiligt sind), andere sind Krankheiten wie die Epilepsie, oder Personen wie Sigmund Freud oder Alzheimer (der nicht nur eine Krankheit bezeichnet, sondern auch einen deutschen Psychiater), und auch medizinische Methoden, um Krankheiten festzustellen, wie die MRT. Alle diese Begriffe im Glossar sind kurz und logisch erklärt, nicht kindisch, aber auch nicht so, dass man sie nicht versteht.
Am besten haben mir die Kapitel über die Emotionen und über die Intelligenz gefallen. Im Kapitel über die Emotionen wird erklärt, wie die verschiedenen Gefühle zustande kommen, und das fand ich viel spannender, als wie die Nerven aufgebaut sind. Es werden Glück, Liebe und Angst besprochen. Das Kapitel über Intelligenz hat mir vor allem deshalb gefallen, weil man auch mit Tests die Inhalte ausprobieren konnte.
Dieses Buch ist sehr schön und sehr interessant. Es sieht auch von außen schön aus, weil man sieht, was alles im Kopf passiert, während man etwas ganz Normales macht. Die Sprache des Buches ist passend, nicht zu technisch, aber auch nicht kindisch, man merkt, dass dieses Buch nicht für kleine Kinder gedacht ist. Ich vergebe diesem spannenden Sachbuch 5 Sterne und empfehle es allen Kindern ab 11 und auch älter, denn dieses Buch könnte auch Erwachsenen gefallen.
Alexander Rösler/Philipp Sterzer/Kai Pannen (Illu.): 29 Fenster zum Gehirn
(Arena 2018, ab 12)

Das Buch „Wie Jule einen Zwilling erfand und ihn nicht mehr los wurde“ von Luise Holthausen ist ein sehr cooles Buch. Es handelt von einem Mädchen, das genauso wie ich Jule heißt. Jule erfindet gerne Geschichten – so wie die mit dem Zwilling. Warum sie den Zwilling erfindet müsste ihr selber herausfinden! Sie gibt ihrem Zwilling den Namen Julia und diese erfundene Geschichte erzählt sie dann ihrer neuen Freundin Sophie (Jule war umgezogen). Jule versucht immer wieder ihr die Wahrheit zu erzählen, doch Sophie will die Zwillingsschwester unbedingt treffen! Dann gibt es noch dieses blöde Briefprojekt. Ihre Klasse bekommt Briefe von einer befreundeten Klasse einer anderen Schule. Da fängt es an, Jules Briefreundin lügt, Jule lügt auch und ab da nimmt das Unglück seinen Lauf. Jules Brieffreundin Dörte kommt Jule besuchen! Den Rest müsst ihr selber lesen!
Ich fand das Buch super, denn es hat einen sehr lebhaften Text. Es ist jetzt nicht das dickste Buch mit 140 Seiten aber es gibt sehr schöne schwarz-weiße Bilder. Jule hat sehr viele Gemeinsamkeiten mit mir (nicht nur den Namen), sie ist sehr gut beschrieben. Es ist einfach ein hammergutes Buch! Ich gebe dem Buch volle 5 Sterne!
Luise Holthausen/Eli Bruder (Illu.): Wie Jule einen Zwilling erfand und ihn nicht mehr loswurde
(Fischer Saueränder 2018, ab 8)

In der Geschichte geht es um das 10-jährige Mädchen Romy. Ihre Eltern haben sich getrennt und müssen oft arbeiten, deswegen geht Romy nach der Schule zu ihrer Oma. Am Anfang war ihr die Oma nicht sehr sympathisch, doch als sich die beiden genauer kennenlernen wird alles besser. Doch dann wird Oma von Zeit zu Zeit vergesslicher.
Dieses warmherzige schöne Buch ist eine wahrhaftige Familiengeschichte. Ich musste sehr oft lachen aber an manchen Stellen habe ich auch geweint. Am Ende ist es sehr traurig und doch auch schön ausgegangen.
Das Buch hat 174 Seiten, ist in 32 Kapitel unterteilt und hat ein Vor- und Nachwort. Es sind kleine Vignetten (kleine Bilder) in schwarzweiß gemalt und liebevoll gestaltet von Petra Baan. Geschrieben hat es Tamara Bos und es ist aus dem Niederländischen übersetzt von Andrea Kluitmann. Es ist inhaltlich gut zu lesen und hat eine angenehme Schrift. Erschienen ist es im Gerstenberg Verlag und auf dem Cover sieht man Romy mit Fischflosse und einer Katze auf dem Kopf. Der Hintergrund ist dunklem blau gefärbt, das finde ich besonders schön.
Ich gebe dem Buch 5 traurige und doch schöne Sterne.
Tamara Bos: Romys Salon
(Aus dem Niederländischen von Andrea Kluitmann, Gerstenberg 2019, ab 9)

Das Buch handelt von einem Mädchen namens Mira, das mit ihrer Mutter zusammenlebt. Ihre Mutter ist geschieden und hat oft Verabredungen. Auch Mira hätte gerne einen Freund, doch mit Louis, ihrem besten Freund, geht das irgendwie nicht. Und dann kommt auch noch ein neues Mädchen in ihre Klasse und Miras Freundin wittert ihre große Chance, weil sie in deren Cousin verliebt ist.
Das Buch-Cover hat mich sehr angesprochen: Zum einen, wie das abgebildete Mädchen dem Jungen hinterherschaut (ich mag romantische Geschichten), zum anderen, weil Hashtags aufgeführt sind, und drittens, weil der Titel in Schimmerfolie gedruckt ist. Den Klappentext fand ich nicht so interessant, weil mich die vielen erwähnten Namen erstmal verwirrt haben.
Das Buch ist als Comic geschrieben, mit bunten Bildern. Manchmal gibt es auch großflächige Bilder über eine gesamte Doppelseite. Am Anfang gibt es einen kurzen Steckbrief zu den wichtigsten Charakteren. Es gibt kleine Kapitelüberschriften, die ich aber zunächst übersehen habe. An den Sprechblasen kann man gut unterscheiden, ob es etwas Gesprochenes oder etwas Gedachtes ist oder ob es sich um Musik handelt. Manchmal gibt es auch Tagebucheinträge, Textnachrichten oder Instagramm-Fotos. Nach Ende der Geschichte gibt es noch eine Malanleitung, um Miras Kopf zu malen. Das finde ich etwas kindisch und nicht mehr für die Altersgruppe geeignet.
Das Coole ist, dass das Buch über ein gesamtes Jahr geht und am Anfang und am Ende des Buches jeweils Silvester gefeiert wird. Die Geschichte ist lustig und romantisch. Viele Situationen sind mir aus meinem eigenen Alltag bekannt und ich kann gut mit den Personen mitfühlen. Mir hat das Buch gut gefallen, da es mal etwas anderes ist. Ich habe bisher noch kein Comic-Buch dieser Art gelesen. Ich habe das Buch sehr schnell gelesen, was ich schade fand.
Ich empfehle das Buch für Mädchen im Alter von 9 bis 12 Jahren, die gerne Romantik und Social Media mögen. Ich vergebe für das Buch 5 Sterne.
Sabine Lemire/Rasmus Bregnhoi (Illu.): Mira – #freunde #verliebt #einjahrmeineslebens
(Aus dem Dänischen von Franziska Gehm, Klett Kinderbuch 2018, ab 9)

 

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