Unsere Eselsohren im August

Die monatlich in der Eselsohr erscheinenden (Hör-)Buchtipps aus der Kinder- und Jugendredaktion gibt es hier zum Nachlesen.

Auf Seite 30 der Zeitschrift Eselsohr gibt es im August folgende Buchtipps:
Flavia (12): Land of Stories, Bd. 1
Peter (14): Jaguarkrieger
Luca (11): Jake Turner und das Grab der Smaragdschlange
Junia (10): Mattis und das klebende Klassenzimmer
Yumi (9): Arlo Finch, Bd. 1

Und da unsere Zeichenanzahl natürlich begrenzt ist, gibt es unterhalb der Printansicht nochmal alle Buchtipps in ungekürzter Version nachzulesen.

Alex und Conner sind zwei ganz gewöhnliche Kinder, bis sie von ihrer Oma ein Märchenbuch geschenkt bekommen. Beim Lesen fällt Alex plötzlich in das Buch hinein, und Conner hinterher. Sie landen mitten in einem Wald, der sich bald als ein Wald im Märchenland herausstellt. Doch wie sollen sie da wieder rauskommen? Glücklicherweise treffen sie auf den netten Froschmensch Froggy. Dieser schenkt ihnen ein Tagebuch eines ebenso zufällig hereingefallenen Wanderers. Da in diesem Buch die Rede von einem magischen Wunschzauber ist, machen sich Alex und Conner auf die Suche nach den Hilfsmitteln, die der Zauber benötigt. Doch dies kann ganz schön knifflig werden.
Dies Buch ist trotz seiner Dicke (588 Seiten!) toll. Auch das Coverbild hat mich nicht sofort angesprochen, da es mich an einen amerikanischen Actionfilm erinnert hat. Dennoch gibt es hinten eine interessante Karte des Märchenlandes, die mich sofort neugierig gemacht hat und während des Lesens sehr hilfreich war. Das Buch hab ich dann sehr schnell gelesen und genossen, da jeder Gegenstand des Wunschzaubers ein neues Abenteuer mit sich bringt, und so konnte ich nicht aufhören, weiterzulesen. Außerdem begründet dieses Buch auf fantasievolle Weise das Verhalten und die Hintergründe der Märchenfiguren in den klassischen Märchen (wie Rotkäppchen, Schneewittchen oder Rapunzel). In diesem Buch wird ein Zusammenhang zwischen den Märchen klargestellt und das ist spannend und witzig, so hatte ich mir die Märchen nicht vorgestellt. Obwohl diese klassischen Märchen den meisten Leuten als kindisch erscheinen, ist dieses Buch genau das Gegenteil und wirft ein neues Licht auf diese alten Lektüren. Übrigens, es ist natürlich von Vorteil, wenn man die klassischen Märchen schon kennt, denn nur so kann man bei diesem Buch sehr viel lachen.
Im Urlaub im Ausland habe ich entdeckt, dass es auch schon fünf andere Bänder dieses Romans gibt (leider noch nicht auf Deutsch), deshalb bin ich jetzt sehr gespannt auf die Fortsetzungen und kann es kaum erwarten, dass diese endlich auch auf Deutsch erscheinen. Ich vergebe diesem Buch 5 wohlverdiente Sterne und empfehle es allen Leuten (sogar meinem Papa) ab 11 Jahren.
Chris Colfer/Brandon Dorman (Illu.): Land of Stories, Bd. 1: Das magische Land
(Aus dem Englischen von Fabienne Pfeiffer, Fischer Sauerländer 2019, ab 10)

Das Buch „Jaguarkrieger“ von Christine Ziegler ist ein spannendes Abenteuerbuch. Es geht um den 16-jährigen Will, der sich als illegaler Computerspieler nach dem großen Krieg durch das zerstörte und atomar verseuchte Berlin schlägt. Er ist Anführer des erfolgreichen Gamer-Clans „Jaguarkrieger“. Doch Sicherheitsbeamte spüren ihn auf und die große Jagd auf ihn beginnt. Er flieht in aufgegebene Gebiete, doch auf diese Weise kann er seine Verfolger nicht abschütteln. Schließlich stellt er sich zum Kampf.
Der Klappentext ist informativ und macht richtig Lust aufs Lesen. Das Cover des Buches ist cool gestaltet und spricht mich an, genauso wie wahrscheinlich die ganze Zielgruppe, auf die dieses Buch abzielt. Der Inhalt ist in kurzen verständlichen Sätzen geschrieben und ist außerordentlich spannend. Besonders konnte ich mich sehr gut mit der Hauptperson Will identifizieren und mit ihm mitfiebern.
Das Buch ist wohl eher ein Jungensbuch, aber Technik- und Abenteuer begeisterten Mädchen gefällt es bestimmt genauso gut. Ich empfehle es 13-15 Jährigen, die eine spannende Lektüre suchen. Das Buch bekommt von mir 5 Sterne.
Christine Ziegler: Jaguarkrieger
(Südpol 2018, ab 12)

In dem Buch „Jake Turner und das Grab der Smaragd-Schlange“ geht es um den Jungen Jake Turner, der mit seinen Eltern nach Ägypten fliegt. In Kairo werden dann seine Eltern entführt. Schnell findet Jake heraus, dass sie von der Organisation mit dem Namen „Osiris-Kult“ entführt wurden. Und schon steckt er mitten drin in gefährlichen Abenteuern, in denen er seine Eltern retten möchte.
Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, wollte ich das Buch sofort lesen, so interessant klang die Geschichte. Das Titelbild hat mich genauso neugierig gemacht wie auch der Titel, der alleine schon spannend klang. Das Buch hat leider im Innenteil keine Bilder, dafür sind auf dem Rand Hieroglyphen gedruckt, was schön und besonders aussieht. Das Buch hat 43 Kapitel und 350 Seiten. Die Schrift ist eher klein und es gibt viele schwierige Fremdwörter. Die Sätze sind außerdem sehr lang. Das Buch würde ich Mädchen und Jungen ab 10-13 Jahren empfehlen, die spannende Abenteuer und starken Nervenkitzel mögen.
Die Geschichte gefällt mir, weil man ziemlich viel über das alte Ägypten erfahren kann und weil die Story spannend und aufregend geschrieben ist. Insgesamt würde ich der Geschichte 5 von 5 Sternen geben.
Rob Lloyd Jones: Jake Turner und das Grab der Smaragd-Schlange
(Aus dem Englischen von Birgit Niehaus, dtv junior 2018, ab 10)

Es handelt sich hier um eine total witzige Geschichte. Mattis Lehrer, Herr Storm, schreibt Mattis Eltern Briefe über dessen Fehlverhalten. Seine Eltern sind darüber natürlich nicht begeistert. Dabei weiß Mattis eigentlich gar nicht, was er falsch gemacht hat. Als er dann einen der Briefe liest, merkt er, dass der Lehrer die ganze Situation komplett falsch verstanden hat. Klar, dass seine Eltern nun wütend sind, wenn sie nicht die Wahrheit kennen. Also erklärt er ihnen, was denn wirklich passiert ist…
Mattis erzählt die Geschichte also selbst. Man erfährt alle Ereignisse aus seiner Sicht. Das macht die Geschichte sehr lustig und besonders. Mattis erinnert mich ein wenig an Michel aus Lönneberga. Ich hatte großen Spaß beim Lesen.
Das Buch ist in zwölf kurze Kapitel aufgeteilt und wird durch farbenfrohe Bilder aufgelockert, auf denen die Geschichte auch ein bisschen mitverfolgt werden kann. Schriftgröße, Zeilenabstand und Kapitellänge sind gut geeignet für fortgeschrittene Leseanfänger, deshalb empfehle ich das Buch für Kinder ab der 2. Klasse. Ich gebe dem Buch 5 Sterne
Silke Schlichtmann/Maja Bohn (Illu.): Mattis und das klebende Klassenzimmer
(Hanser 2019, ab 7)

Ich wollte es unbedingt lesen, weil der Klappentext so spannend klingt, und ich unbedingt wissen wollte, was für ein unglaubliches Abenteuer auf Arlo und die Ranger des blauen Trupps wartet. Das Cover hat mich sofort angesprochen, wegen Arlos verschiedenfarbigen Augen, dem brennenden und dem menschenförmigen Baum. Im Buch sind einige ganzseitige schwarz-weiß Illustrationen, die ich passend und toll fand. Vor jedem Kapitel ist auch ein Rangerabzeichen gezeichnet, die sich immer wieder wiederholen. Ich fand sie gut, habe aber nicht ganz verstanden wofür sie da waren.
Arlo zieht mit seiner Mutter und seiner Schwester immer wieder um, und zu Beginn der Geschichte ziehen sie gerade bei seinem Onkel in Pine Mountain ein. In den Wäldern dort geht es allerdings nicht mit rechten Dingen zu und Arlo wird wegen seiner verschiedenfarbigen Augen von Wesen aus einer anderen Welt gejagt, die dort in den Wäldern über die Grenze gehen können. Mit Hilfe der Ranger Henry Wu und Indra versucht Arlo, sich den Wesen entgegenzustellen.
Etwa das erste Viertel des Buchs fand ich sehr langweilig, bis auf den Moment in dem Arlo Henry Wu getroffen hat, weil einfach nichts passiert ist. Aber als die Wesen aus der anderen Welt begonnen haben Arlo zu jagen, wurde es dann endlich spannend. Ich mochte Arlo sehr und am besten haben mir die vielen ausgedachten Tierwesen gefallen, die für mich alle ganz besonders waren, weil sie so einzigartig waren. Traurig fand ich, dass Arlos Vater untergetaucht war, und Arlo nur mit ihm skypen konnte. Super fand ich wie die Ranger zusammengehalten haben, um Arlo zu helfen.
Ich würde das Buch für Kinder ab 9 Jahren empfehlen, die gerne spannende und auch ein bisschen gruselige Abenteuer lesen.
Trotz des etwas langweiligen Starts gebe ich dem Buch 5 Sterne, weil die folgenden 3/4 mich das wieder vergessen lassen haben.
John August/Helbe Vogt (Illu.): Arlo Finch, Bd. 1: im Tal des Feuers
(Aus dem Englischen von Andrea Wandel und Wieland Freund, Arena 2018, ab 10)

 

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