Ein Krieg. Zwei Geschichten.

Noah (15): Ein Krieg, zwei Geschichten. Da ist einmal die Frau, die ihre Familiengeschichte erzählt, Fragen stellt, einige beantwortet bekommt und einige vielleicht nie erfährt – und da ist die Geschichte von Paul, einem Jungen, der 1943 ausgebildet wird, um im Jahr 1945 noch zu kämpfen. Beide Bücher erzählen die Geschichte von vielen Familien, und wohl jeder, der sie liest, fragt sich automatisch, was die eigenen Vorfahren gemacht haben, wie sie gewählt haben und ob man ihnen wirklich glauben kann – bei den Zahlen, die die NSDAP 1938 erhalten hat.

Paul und der Krieg

Jugendbuch ab 12
von Dorothee Haentjes-Holländer
arsEdition 2019

Paul soll Flakhelfer werden: er soll dabei helfen, feindliche Flugzeuge zum Abstürzen zu bringen, also Menschen zu töten – mit 15 Jahren. Er freut sich auf das Abenteuer, seine Freunde freuen sich alle darauf, denn ihnen wird ja auch immer nur das Schönste erzählt … und wenn sie etwas gegen die NSDAP, gegen Adolf Hitler sagen würden? Niemals!

Das Cover zeigt alte Bilder von Paul, seinen Kameraden und dem Krieg. Das Buch ist voller Fotos von der damaligen Zeit, viele Briefe von Paul, interessante Erklärungen.
Der Schreibstil ist gut verständlich, manchmal aber etwas irreführend dahingehend, wo ich jetzt weiter lesen soll, da durch die vielen Bilder/Fotos die Textabschnitte immer “irgendwo” anfangen.

Gänsehaut bekam ich, als Paul an seinem Namenstag, am 29. Juni 1945, die Nachricht erhält, dass er aus dem Lager in Rheinberg entlassen wird und endlich nach Hause kommt. Ich habe doch mehr mit seiner Geschichte gelitten, als ich vorher gedacht hätte. Erst voller Aufregung, Abenteuer zu erleben – und dann diese Angst, die Verzweiflung, und man kann einfach nichts machen, dieses Gefühl begleitet mich durch das Buch! Definitiv ein 5-Sterne-Buch.

Heimat

Buch ab 15 aufwärts
von Nora Krug
Penguin Verlag 2018

Nora Krug gibt uns einen Einblick in ihre Familiengeschichte. Zurück zu Urgroßvater und Urgroßmutter begibt sie sich auf eine spannende Reise. Einige Fragen werden beantwortet, einige Fragen bleiben offen und werden vielleicht nie aufgeklärt.

Das Cover ist schön gezeichnet, es passt zu den Bildern im Innenteil. Viele Originaldokumente, alte Fotos von einfach allem. Manchmal musste ich gucken, wo ich weiter lesen muss, da die Sätze ab und an durch Bilder unterbrochen wurden. Sonst konnte ich alles gut lesen, selbst die Sütterlinschrift konnte ich, dank meiner Eltern, entziffern.

Toll fand ich den Katalog deutscher Dinge, die vielen alten Sachen und wie Familie Krug die NS-Zeit überstanden hat. Offen und ehrlich stellt Nora Krug Fragen – hat Willi 1938 seine Sozialdemokraten gewählt oder doch die NSDAP? “Ein Mann dazwischen”! Wie schuldig war die eigene Familie? Die Zeitzeugen, die zu Wort kommen, verursachen bei mir eine Gänsehaut! Ein Buch zum Angucken und Lesen, zum Nachdenken und Nachmachen! Wer bin ich, und wie haben meine Vorfahren gelebt, was haben sie in der NS-Zeit gemacht? Vergebung, niemals vergessen, wir leben jetzt und können alles tun, um diese Zeit nicht wiederkehren zu lassen! Ein weiteres 5-Sterne-Buch.

Noah Tammen (15) aus der Kinder- und Jugendredaktion

Noah ist 15 1/2 Jahre alt, geht in die 12. Klasse und hat drei jüngere Brüder. In seiner Freizeit betreibt er einen YouTube-Kanal mit eigenen Modelleisenbahn-Geschichten. Außerdem liebt er die Schauspielerei: vor allem auf der Musical-Bühne mit „StagePerform“, aber auch im Kino mit den „Timebreakers“ oder im Musikvideo „Fireflies“ von „The Esprits“.

 

Beitragsbild von A_Different_Perspective auf Pixabay

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