Unsere Eselsohren im September

Die monatlich in der Eselsohr erscheinenden (Hör-)Buchtipps aus der Kinder- und Jugendredaktion gibt es hier zum Nachlesen.

Auf Seite 34 der Zeitschrift Eselsohr gibt es im September folgende Buchtipps:
Paula (13): Dunkles Gold
Joshua (10): Hilfe, ich will keinen Hund!
Clara (12): Blackwood – Briefe an mich
Flavia (12): Der Fall des verschwundenen Lords
Lara (9): Ruperts Tagebuch – Zu nett für diese Welt!

Und da unsere Zeichenanzahl natürlich begrenzt ist, gibt es unterhalb der Printansicht nochmal alle Buchtipps in ungekürzter Version nachzulesen.

Dunkles Gold von Mirjam Pressler ist ein spannendes Abenteuerbuch mit geschichtlichem Hintergrund, das zum Teil im Mittelalter spielt und vom Leben der Juden handelt.
Eigentlich interessiert sich die 15-jährige Laura gar nicht für Juden. Doch sie wird durch ihre geschichtsbesessene Mutter und ihren jüdischen Freund Alexej immer mehr in die Geschichte des Erfurter Schatzes hereingezogen. Dadurch erfährt sie von Rachel, Joschua und deren Vater, die als Juden 1349 ihr Hab und Gut verstecken und vor dem Pestpogrom und durch die Judenverfolgung aus Erfurt nach Polen fliehen mussten. Doch der Weg war lang und beschwerlich. Außerdem durften sie nach außen hin nur noch Christen sein und mussten ihre eigentliche Religion verstecken.
Ich finde an diesem Buch interessant, dass sich die Gegenwart und die Vergangenheit nach Kapiteln immer abwechseln, d. h. man taucht mal in die Welt von Laura und mal in das Leben und die Flucht der jüdischen Rachel ein.
Das Buch-Cover ist sehr schön gestaltet und der Titel klingt spannend. Am Anfang war es ein bisschen schwierig, in das Buch hineinzufinden, weil er erst nicht ganz so spannend ist, aber später zieht es einen so in seinen Bann, dass ich gar nicht mehr aufhören wollte zu lesen. Während der Geschichte erfährt man gleichzeitig viel über die Juden, deren Leben, Bräuche und die Verfolgung. Ich empfehle dieses Buch Jungs und Mädchen ab 13 Jahren und vergebe 5 verdiente Sterne.
Mirjam Pressler: Dunkles Gold
(Beltz & Gelberg 2019, ab 14)

In dem Buch Hilfe ich will keinen Hund von Klaus Kordon geht es um die Geschwister Marie (alle sagen Miri zu ihr) und Paul. Die große Schwester Miri ist 14 und wünscht sich schon lange (immer) einen Hund, den sie in diesem Buch auch von ihren Eltern bekommt. Paul ist zehn und möchte ihn am Anfang überhaupt gar nicht, aber seine Eltern und Schwester schon. Dann muss er bald öfter (erst gegen seinen Willen) mit Rieke Gassigehen, weil Miri ausrutscht und sich gleich mehrere Knochen im Bein bricht. Das ist der Beginn einer Freundschaft zwischen den beiden.
Ich wollte das Buch gerne lesen, weil ich erstens gerne Bücher mit Hunden lese und zweitens in der offiziellen Beschreibung stand, dass es „…für alle, die sich sehnlichst einen Hund wünschen…“ ist und ich selber gerne einen Hund haben möchte. Und es hat mir auch richtig gut gefallen.
Das Buch ist im Verlag Beltz & Gelberg erschienen und hat 174 Seiten in 13 Kapiteln. Jedes Kapitel fängt mit einer Seite an, auf der auch ein Bild ist, was immer zum Kapitel passt. Zwischendurch gibt es auch immer mal wieder kleine Bilder (am Rand).  Ein Inhaltsverzeichnis gibt es nicht. Das Titelbild gefällt mir ganz gut. Die Schriftgröße ist normal groß und gut zu lesen.
Auf dem Buch ist keine Altersangabe vorgegeben. Ich schätze, dass es ab der 3. Klasse geht, wenn man gerne liest. Bei Antolin ist es ab der 4. Klasse gelistet. Ich (4. Klasse) habe das Buch auf jeden Fall an einem Abend durchgelesen. Ich vergebe 5 Sterne.
Klaus Kordon:  Hilfe, ich will keinen Hund!
(Beltz & Gelberg 2019, ab 8)

Das Buch Blackwood-Briefe an mich wurde von der Bestsellerautorin Britta Sabbag geschrieben. In dem Buch geht es um die 15-jährige „Ge“ (Gesine), die nach dem plötzlichem Tod ihrer Mutter nach Irland zu ihrer Tante ziehen muss. Aus der riesigen Stadt Wien in die winzige Gemeinde Blackwood zu ziehen, ist schon mal eine Umstellung, aber auch mit der irischen Kultur hat sie zu kämpfen.
Komische Wichtel, die in Gartenschuhen wohnen? Total irre! Hals über Kopf will sie zurück nach Wien trampen und lernt mehr durch einen Zufall dem gut aussehenden Arian kennen. Als alles einfach zu viel wird, schreibt sie aus Frust einen Brief an sich selbst. Und eines Tages bekommt sie eine Antwort …
Das Buch ist Britta Sabbag gut gelungen. Es hat ein tolles Cover und einen spannenden Klappentext, der leider ein bisschen wenig verrät. Dafür hat das Buch einen Umschlag in dem noch genauere Informationen stehen. Es hat 444 Seiten und ist in 26 Kapitel ohne Epilog und Danksagung unterteilt. Blackwood besitzt eine Karte der näheren Umgebung und am Ende des Buches ist Platz für einen Brief an euch selbst. Das Buch ist sehr spannend und auf jeden Fall lesenswert! In dem Buch gibt es viele Leseschleifen, das zögert alles ein bisschen hinaus. Blackwood war leicht zu lesen, es hält einen bereits nach dem ersten Kapitel gefangen. Das Buch ist ein All-Age-Roman ab 13 Jahren. Ein tolles Buch. Ich gebe Blackwood 4 Sterne!
Britta Sabbag: Blackwood – Briefe an mich
(Fischer FJB 2019, ab 14)

Enola Holmes wohnt zusammen mit ihrer Mutter in einem großen Haus in England. Doch eines Tages verschwindet Enolas Mutter spurlos. Zunächst macht sich Enola keine großen Sorgen, da ihre Mutter öfter Mal einen Ausflug ins Grüne macht, um Blumen zu malen, doch noch nie war sie so lange weg. Da fängt Enola an, sich Sorgen zu machen, und ruft ihre Brüder Sherlock und Mycroft Holmes zusammen. Aber diese können leider auch nicht helfen und wollen Enola sogar in ein Internat schicken. Doch das lässt Enola sich nicht gefallen. Allein macht sie sich auf den Weg nach London, denn da möchte sie ihre Reise beginnen. Auf ihrem Weg stößt sie auf einen geheimnisvollen Fall von einem verschwundenem Lord. Lord Tewksbury Basilwether. Wie soll Enola ganz allein in London ihre Mutter finden und dabei auch dem mysteriösen Fall des jungen Lords nachgehen?
Dieser Roman ist nicht nur von außen schön, sondern auch von innen. Das rot, blau und schwarz des Coverbildes macht einen zugleich magischen und geheimnisvollen Eindruck. Leider ist dieses Buch so kurz (188 Seiten), dass die Autorin wohl keine wirkliche Spannungskurve aufbauen konnte. Trotzdem strotzt diese Buch nur so vor versteckten Geheimcodes. Es macht Spaß, diese zu entziffern. Ein zweiter Teil ist gerade erschienen. Für Kinder, die nicht zu viel lesen wollen, aber trotzdem Krimis mögen, ist dieses Buch wie geschaffen.
Ich vergebe diesem Roman 4 Sterne und empfehle ihn allen Kindern ab 10 Jahren.
Nancy Springer: Der Fall des verschwundenen Lords
(Aus dem Englischen von Nadine Mannchen, Knesebeck 2019, ab 12)

Nach der sehr erfolgreichen Buchreihe Gregs Tagebuch hat der Freund von Greg, Rupert, auch ein Tagebuch geschrieben. In dem Tagebuch von Rupert  Zu nett für diese Welt erzählt er Geschichten von ihm und Greg aus seiner Sicht.
Das Cover ist rot. Im Vordergrund steht Rupert. Er hat die Hände in die Hüfte gestemmt. Hinter Rupert kann man sehen, dass etwas wie eine Explosion ist. Im Vergleich zu Gregs Tagebuch wirkt es auf mich, als ob Ruperts Erzählung wie eine Bombe einschlagen und Gregs Tagebuch übertreffen wird.
Im Buch gab es lustige und gruselige Stellen. Lustig fand ich, als Rupert einen neuen Lehrer bekommt, der immer nur die Aufgaben an die Tafel schrieb und bis zum Ende der Stunde nur las und nicht mal beim lautesten Lärm aufschaute. Gruselig fand ich die Stelle, an der Rupert mit seinen Eltern zu der Hütte von seinem Opa fuhr. Als Kind hat Rupert seinem Opa immer Bampy genannt, weil er das Wort Grandpa nicht aussprechen konnte. Die Hütte gehört jetzt seinem Dad, weil der Opa ein Jahr vorher gestorben war. Eines Tages waren Ruperts Eltern einkaufen und er musste sich baden, weil es keine Dusche gab. Im Flur ertönten Schritte. Als die Tür von alleine aufging war niemand da. Rupert stieg aus der Wanne und rannte in eine Ecke. Könnte es Bampys Geist sein?
Es gibt viele unterschiedlich lange Kapitel im Buch. Die Schrift von Rupert ist anders als die von Greg. Rupert schreibt ordentlicher als Greg und bleibt auf den Linien. Auch die Comic-Figuren von Greg und Rupert sind unterschiedlich. Rupert malt keine Nasen und keine Ohren.
Ich fand das Buch sehr gut, weil es interessant, lustig und spannend war. Ganz schnell habe ich es durchgelesen. Es geht eher um Jungs, aber Mädchen, die den Humor von Greg und Rupert mögen, können es auch lesen. Ich empfehle es für Kinder ab der 3. Klasse.
Jeff Kinney: Ruperts Tagebuch – Zu nett für diese Welt! Jetzt rede ich!
(Aus dem Englischen von Dietmar Schmid, Baumhaus 2019, ab 10)

 

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