Bücher-Reihen für Erstleser

Erstlesebücher sind nicht mehr aus gut sortierten Bücherregalen weg zu denken. Um auch hier die kleinen aber feinen Unterschiede feststellen zu können, haben sich zwei “große” Bücherkinder in den Dschungel der Erstlesebücher begeben und die verschiedenen Verlage miteinander verglichen. Eine spannende und nicht ganz so einfache Aufgabe, da jeder für sich sehr um diese Zielgruppe bemüht ist, denn gerade die ersten positiven Erfahrungen als Leseanfänger sind oftmals sehr entscheidend für das spätere Leseverhalten. Doch nun seht selbst, was es so gibt auf dem Markt.

Carlsen – Lesemaus zum Lesenlernen (Starke Tier-Geschichten zum Lesenlernen)

Mit einem tollen Sammelband, der gleich mehrere Lesestufen abgedeckt, wartet Carlsen auf: Spannende Tiergeschichten motivieren zum Loslesen, und das Niveau steigert sich stufenartig – während zu Beginn besonders große Schrift, breite Zeilenabstände und Bildelemente im Fließtext den Einstieg erleichtern, werden die Sätze und Inhalte in den folgenden Geschichten zunehmend komplexer und die Kinder merken selbst, wie sich ihr Lesevermögen steigert. Kleine Rätsel oder Seiten mit Sachinformationen während und nach jeder Erzählung lockern das Buch zusätzlich auf und stellen sicher, dass der Text sinnentnehmend verstanden wird. In Kombination mit den farbenfrohen, fröhlichen Illustrationen gelingt Lesenlernen so im Nu und macht enormen Spaß. Die Bandbreite der angebotenen Themen und der Aufbau des Lernkonzepts überzeugen auf ganzer Linie! (Eva W.)

Oetinger – Lesestarter-Reihe  (Bifi und Pops)

Nicht nach Schulklassen, sondern in mehrere Lesestufen gegliedert und brandneu überarbeitet: Was einst die „Büchersterne“ waren, sind bei Oetinger nun die „LESESTARTER“, die in vier Lesestufen – beginnend schon mit den VorLESESTARTERN – und mit besonderem Fokus aus Lesemotivation und Lesespaß die Freude am Buch wecken und Textverständnis sowie Sprachkompetenz schulen wollen. Namhafte Autorinnen und Autoren wie Stefanie Taschinski, Kirsten Boie oder Andreas Schlüter legen seit dem ersten Programm spannende Geschichten mit bekannten und neuen Figuren vor: Ob Alltagsabenteuer mit den Kindern aus dem Möwenweg oder mit Zottelhund Bifi und seinem Herrchen Pops, ein Wettrennen am Meeresboden mit Tintenfisch Inki oder ein echter Kriminalfall mit Emma und Thabo in Afrika: Packende Erzählungen in durchdachter Gliederung und Aufmachung, dazu mit Rätseln und Lesespielen, die zusätzlichen Reiz bringen. So funktioniert gelungene Leseförderung! (Eva W.)

Arena – Der Bücherbär (Die Fledermäuse)

Der Bücherbär von Arena ist längst ein alter Bekannter, der von der Vorschule bis zum Ende der Grundschulzeit in lesedidaktisch bewährter Aufmachung mit lustigen, spannenden oder informativen Titeln begleitet. Tatsächlich sind hier insbesondere die Sachbücher Alleinstellungsmerkmal, denn während andere Verlage sich auf das erzählende Segment konzentrieren, hat Arena für die Jüngsten auch eine Wissensserie im Programm: Ob Fuchs, Honigbiene oder Fledermaus, fast alle Kinder begeistern sich für Tiere und finden hier sicher einen Band, der ihre Neugier besonders weckt. Die große Schrift, naturalistische Illustrationen und knappe, aber fundierte Informationen, die meist pro Doppelseite einen spezifischen Aspekt abdecken, verbinden sich dabei zu einem gelungenen Gesamtwerk, das beweist: Mehr Verlage sollten sich an das Sachbuch als Leselerntitel herantrauen. (Eva W.)

Beltz – Lust auf Lesen (Hier kommt Henriette)

Die Lust aufs Lesen will auch Beltz mit seiner gleichnamigen Reihe wecken – und schreibt sich dabei ebenso bewusst wie selbstbewusst auf die Fahne, anspruchsvolle Geschichten und Konzepte für all jene Erstleser zu präsentieren, die sich mit dem klassischen Angebot an Einstiegstexten bereits langweilen. Tatsächlich fällt deutlich auf, dass etwa die Schrift bereits eher jener im späteren Kinder- oder Jugendbuch gleicht als der leichter zu lesenden Druckschrift vergleichbarer Reihen; auch sind die Geschichten durchaus oft komplexer, mit feiner Ironie oder zusätzlichen Elementen wie Text im Bild. Zugleich bewahren sogenannte Ausruhphasen – stark bebilderte Textabschnitte oder lockerer gesetzte Seiten – vor Überforderung. Eine kategorische Einteilung etwa nach Alter oder Klassenstufen wird auch hier vermieden und die Reihe zudem weiter ausgebaut – zwar mag sie derzeit eher später ansetzen als andere Angebote, ist für Kinder, die bereits erste positive Leseerfahrungen gemacht haben, aber sicher eine gelungene und wertvolle Bereicherung auf dem Weg zum Leseprofi. (Eva W.)

Kosmos – Bücherhelden (Pumuckl geht in die Schule)

Pumuckl geht in die Schule eignet sich hervorragend für Erstleser. Im Klappentext werden zu Beginn die grundsätzlichen Infos über Pumuckl in vier prägnanten Thesen aufgezeigt. So bekommt jeder „Nicht-Pumuckl-Kenner“ kurze Hintergrundinformationen zu dessen Herkunft. Die Geschichte in diesem Buch ist keine der Bekannten, sondern ein neu erfundenes, passend für das Erstlesealter ausgedachtes, Abenteuer. In sechs Kapiteln ist das Buch unterteilt, wodurch der Leser Lesepausen machen und das Verständnis des Inhalts durch passende Fragen überprüfen kann. Der Text ist in kurzen aussagekräftigen Sätzen verfasst und in Absätzen sowie durch Abständen zwischen den einzelnen Zeilen gut lesbar gestaltet. Die farbigen Illustrationen bieten zudem eine kurze Verweilmöglichkeit, sodass die Phantasie mit dem Gehörten angeregt wird und der Leser eine Motivation zum Weiterlesen erhält. Die Lösungen der Fragen sind am Ende der Geschichte gut lesbar aufgeführt, sodass der Leser selbst die Richtigkeit der eigenen Auswahl überprüfen kann. (Fabienne P.)

Tulipan – ABC (Finn und Frieda wecken den Winter)

Eine kurzweilige Geschichte über die kreativen Einfälle von Kindern den Winter zu wecken. Finn und Frieda sind es leid, dass der Winter im Januar immer noch nicht da ist. Zwar ist Raureif vorhanden, woraus auch ein Mini-Schneemann gebaut werden kann, jedoch lässt der Rest zu wünschen übrig. Bis hin der Winter dann doch endlich im März kommt und Finn und Frieda nun den Frühling finden wollen. Die Geschichte ist von Anfang bis Ende in Fließtext verfasst, dies kann möglicherweise so manchen Leser abschrecken, da es insgesamt 48 Seiten sind. Aufgrund des Leseumfangs ist dieses Buch für Kinder ab 8 Jahren geeignet. Der kreative Inhalt ist jedoch wirklich witzig und auch die Rollenverteilung der einzelnen Kinder im Gesamten sehr harmonisch gewählt. Vereinzelt sind auch Illustrationen angefügt, die eine visuelle Ergänzung zum Text sind. Die Länge der Sätze ist altersgemäß und passend für die Lesekenntnisse von 2. Klässlern. In der Reihe von Finn und Frieda sind noch Bücher über den Herbst, Frühling und Sommer erschienen. (Fabienne P.)

Eva Wimmer und Fabienne Pfeiffer aus der Bilderbuchredaktion

Eva Wimmer, 33 Jahre, Erzieherin und Mama von zwei Kindern, ist begeisterte Leserin und Vorleserin von Bilderbüchern, Kinderbüchern und Romanen. Dabei ist sie von Pippi Langstrumpf geprägt und mit Pumuckl aufgewachsen. Ihre Leidenschaft konnte sie an ihre beiden Kinder weiter vererben, diese schmökern gerne und oft in den verschiedensten Büchern.
Beiträge von Eva

Fabienne Pfeiffer hat ihre Liebe zur Kinder- und Jugendliteratur zum Beruf gemacht und übersetzt nach ihrem Magisterstudium seit 2016 aus dem Englischen, querbeet vom Bilderbuch über Kinder- und Jugend(sach)bücher bis hin zu All-Age-Titeln. Wenn sie sich in ihrer Freizeit nicht ebenfalls korrigierend, rezensierend oder schlicht schmökernd mit Büchern beschäftigt, findet man sie am ehesten mit Hund in der Natur.
Beiträge von Fabienne

Bild von Sofía López Olalde auf Pixabay
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