Paula (14): In den drei Büchern „Wir sehen uns im Westen“ von Dorit Linke, „Todesstreifen“ von Helen Endemann und „Ein halber Sommer“ von Maike Stein geht es um Liebe und Abenteuer im früher geteilten Berlin. Ich habe mir die Bücher genauer angeschaut.
Wir sehen uns im Westen
Nina und Lutz erfahren am Abend des 9.11.1989, dass die Mauer und Grenze, die sie bisher getrennt hat, offen ist. Nina macht sich sofort auf den Weg zu ihrem Freund Lutz. Lutz kommt so schnell es geht von Ost- nach Westberlin. Werden ihre Wege sie in diesem Chaos zusammenführen?
„Wir sehen uns im Westen“ ist eine spannende Liebesgeschichte, die sich auch gut zum Lesen eignet, wenn man sich noch nicht so viel mit dem Thema des getrennten Berlins beschäftigt hat. Das Buch ist zwar nicht so lang, aber es werden doch interessante Details miteinbezogen. Gerade das kurze Format des Buches, das einen kleinen Ausschnitt aus dem Leben während des Mauerfalls beschreibt, gibt einen Denkanstoß. Es ist für Mädchen und Jungs ab 12 Jahren geeignet und ich würde es sofort weiterempfehlen.
Todesstreifen
Marc lebt in Ostberlin. Ben lebt in Westberlin. Als Ben in die DDR kommt, ergreift Marc sofort seine Chance zur Flucht in die BRD. Denn die beiden Jungen sehen sich so ähnlich, als wären sie Brüder. Marcs Plan ist einfach: Er muss Ben kidnappen, seinen Pass nehmen und in die BRD einreisen. Doch der Plan geht zum Teil schief. Dadurch erkennen sie aber, wer sie wirklich sind und es kommt zu einer spektakulären Flucht über den Todesstreifen in die Freiheit.
Das Buch ist eines der interessantesten und spannendsten Bücher, die ich je gelesen habe. Die Geschichte ist sehr gut ausgedacht und man kann sich super in die Zeit hineinversetzen, in der die Mauer noch stand. Auch dadurch, dass die Geschichte in der Ich-Perspektive geschrieben ist. Das ist besonders interessant, denn die Kapitel wechseln ihre Perspektive immer von Marc zu Ben. Das Buch ist total spannend geschrieben, vor allem bei der Flucht über den Todesstreifen. Das Cover ist genauso geheimnisvoll gestaltet wie der Klappentext und das Buch hat mich sofort angesprochen. Ich empfehle es Kindern ab 12 Jahren.
Ein halber Sommer
Als Lennie Marie kennenlernt, sind die beiden wunschlos glücklich. Doch eines Tages passiert es: Sie werden neben den ganzen Familienproblemen von der Mauer zwischen Ost- und Westberlin getrennt. Wie kommt Marie nach Westen zu Lennie? Ist ihr Fluchtversuch gescheitert, als Lennie vergebens auf sie wartet? Die beiden müssen einen neuen gefährlichen und ausgeklügelten Plan zur Flucht entwickeln. Und das möglichst schnell, damit ihnen nicht die Polizei auf die Schliche kommt!
Das Buch hat mich zuerst nicht so angesprochen, vor allem wegen des Covers, auf dem zwei sich küssende Mädchen abgebildet sind. Nach und nach hat es mich dann doch überzeugt, vor allem an den spannenden Stellen, in denen es um Berlin und die Flucht ging. Im Vergleich zu den anderen Büchern war hier sehr interessant, dass es um die Zeit gespielt hat, wo die Mauer aufgebaut wurde und nicht als die Grenze aufgemacht wurde. Am Anfang ist die Geschichte etwas speziell, da Lennie und Marie zwei Mädchen sind, aber im Laufe des Buches gewöhnt man sich daran. Ich empfehle das Buch Mädchen und Jungs ab 13 bis 14 Jahren.
Als Fazit würde ich sagen, dass ich das Buch „Todesstreifen“ am spannendsten fand. Besonders hervorzuheben ist auch die schöne Geschichte und das schön gestaltete Cover von „Wir sehen uns im Westen“. „Ein halber Sommer“ beschreibt die Zeit des Mauerbaus auf interessante Weise. Insgesamt sind die Bücher alle drei spannend und lehrreich zu den Themen Berlin und Grenze, die mir dadurch auf gute Art und Weise nähergebracht wurden. Ich empfehle allen Kindern und Jugendlichen, die sich für diese Themen interessieren, unbedingt alle drei Bücher zu lesen.
Paula Kube (14) aus der Kinder- und Jugendredaktion
Paula Kube ist 14 Jahre alt und seit fast 3 Jahren bei den Bücherkindern dabei. Sie liest sehr viel und sehr gerne, am liebsten Abenteuer- und Fantasygeschichten oder Bücher, in denen es um Tiere geht. Ihre Freizeit verbringt sie neben dem Lesen mit Schwimmen, Turnen, Tennis- und Flötespielen. Sie hat 2 Brüder und einen Hund, mit denen sie auch viel zusammen ist.
Beiträge von Paula
Titelbild des Beitrags: Stefanie Leo
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