Terra: Die Tage der Erde sind gezählt

Addy in Orsett, England, Younes in Toronto, Kanada, Liam westlich von Sydney in Australien und Ayumi in Tokio, Japan: vier Jugendliche, die zusehen müssen, wie ihre Welt – unsere Welt – zerstört wird. Meliade, Naturgeister, Akuma, Dämonen oder sogar der tote Bruder, ein Klassenkamerad mit goldenen Augen tauchen mitten in der Katastrophe auf. Terra Mater, die Erde selbst, rächt sich und niemand kann etwas tun. Es sterben Menschen, es sterben Familienmitglieder, Pflanzen verschlucken die Welt, U-Bahnen entgleisen. Alle gucken zu, doch einige wissen ganz genau, warum das alles passiert.

In Teil 1 geht es mehr um Addy, die gerade erst aus dem vollgestopften London nach Orsett gezogen ist, um sich zu erholen. Niemand glaubt ihr, dass sie den Schmerz der Bäume fühlen kann, alle denken nur, das sie verrückt sei. Sie muss mit ansehen, wie London zerstört wird, die Häuser in Orsett ebenso, und schnell bekommt sie heraus, dass das Kraftwerk in Orsett eine Rolle zu spielen scheint. Casimir zeigt ihr die Welt, die danach kommen wird.

Was für ein gandioser Auftakt! Ich konnte das Buch gar nicht zur Seite legen. Eins ist klar, es muss etwas passieren, wenn es nicht schon zu spät ist. Seite 165: „Ihr hattet so viele Chancen, so viel vergeudete Zeit. Ihr wisst lange, dass ihr euch auf einen Abgrund zubewegt, und lauft dennoch immer schneller. Irgendwann ist ein Punkt erreicht, an dem es kein Zurück mehr gibt. Und dieser Punkt ist längst erreicht. Die Welt wird sich ändern.“ Dieser Satz passt auch einfach zu gut in unsere Zeit! Wann hören wir auf, die Welt auszubeuten, zu zerstören? Wie lange halten unsere Ressourcen wirklich noch? Ich bin jetzt 15 Jahre alt und manchmal frage ich mich, wie die Welt in 15 Jahren aussehen wird! Dann bin ich erst 30 Jahre. Wenn ich mich gerade jetzt auf der Welt umsehe, wird mir schlecht. Nicht nur Corona – jetzt kommen die „Nebenwirkungen“: Heuschrecken in Indien, Rassenunruhen in Amerika, Diktatoren, die alles klein reden, es ist eigentlich nicht zum Aushalten!

Ich denke, dass das Buch für alle ab 13 Jahren zu verstehen ist, der Grundgedanke sollte jedem Kind klar sein, aber dafür ist das Buch zu grausam! Passt auf unsere Erde auf, wir haben nur diese eine! 5 von 5 Sternen.

Es geht rasant weiter in Orsett, wo Addy und ihre Freunde, darunter Casimir, darum kämpfen, Elekreen zu besiegen. Sie müssen die Kraftwerke abschalten. Eine weitere Bedrohung kommt hinzu: die Belial. Diese Wesen ernähren sich von der Dunkelheit der Menschen. Ayumi kämpft sich weiter durch den U-Bahn-Tunnel in Tokio, im Nacken die Akuma.

Gleich zu Anfang kann ich sagen, dass es rasant und spannend weitergeht, mich die “Liebesgeschichte” etwas nervt und mir die Meliad weiter Angst einjagen – ich ihnen anderseits aber auch helfen will. Addy hat wieder die meisten Kapitel, bei Liam passieren weniger Naturkatastrophen, aber die Menschen verhalten sich sehr strange. Liam begegnet jetzt auch einem Naturgeist und dieser erzählt Liam zwar, was los ist, ist aber gleichzeitig grausam und muss aufgehalten werden. Ayumi und Younes kommen leider nicht so häufig zu Wort, ich hoffe da auf Band 3 und 4.

Die einzelnen Kapitel werden wieder aus der Sicht von Addy in England, Ayumi in Japan, Liam in Australien und Younes in Kana da geschrieben. Ich bin gespannt, wie es weiter geht, denn in Teil 2 merke ich, dass es doch zäher wird, dass sich irgendwie einige Erklärungen wiederholen, dass abzusehen ist, was passiert. Auch will ich mehr über Ayumi, Liam und Younes erfahren, Abby kam mir etwas zu häufig vor.

Ein besonderes Lob geht an das Cover! Das soll Liam darstellen, es ist zwar kein Outback zu sehen, aber okay. Wenn ich Band 1 und 2 nebeneinanderhalte, ergibt das ein passendes Bild. Natürlich ist die Botschaft auch in Band 2 klar und deutlich. Wenn wir nicht auf unsere Erde aufpassen, wird hier bald gar nichts mehr gehen! In der letzten Zeit häufen sich die Nachrichten über Katastrophen und doch reagieren alle nur empört und niemand tut richtig was. Das macht mich wütend und traurig. Ich gebe dem Buch 4 von 5 Sternen!

Es passiert wieder eine Menge bei Addy, Ayumi, Liam und Younes, immer mehr lerne ich die 4 kennen und fühle weiter mit. Ayumis Geschichte ist für mich weiter am spannendsten und am unheimlichsten. Tokio ist voll mit Leichen, kein Mensch lebt mehr und sie wird begleitet von Akumas, die versuchen, sie zu verstehen und zu lesen, die rätseln, warum Ayumi noch ein Mensch ist. Und dann ist da eine Katze. Casimir, der Meliad aus England, wird wieder eine große Rolle spielen, nicht nur in einer Liebesgeschichte. Younes konnte auch hervorstechen, in ihm lebt ein Meliad Ma´an. Endlich treffen die “Auserwählten” aufeinander! Sie haben alle etwas berührt und wurden dann von Wärme und Nebel umhüllt. Alle 4 haben etwas gemeinsam: sie wurden am 13. März vor 17 Jahren geboren! Ich bin gespannt, was jetzt passiert, die Elekreen-Werke sind abgeschaltet, was macht Terra Mater jetzt? Afterglow kann ja irgendwie alles bedeuten – ich denke zwar, dass alles gut wird, lasse mich aber auch gerne überraschen.

Das Buch hat mir wieder besser gefallen als Teil 2, es wurde spannend und aufregend, es passiert immer mehr, die Erwachsenen hören endlich zu und es geht in die richtige Richtung. Einiges wiederholt sich zwar weiter, gerade da jetzt die 4 Auserwählten immer wieder dasselbe entdecken, wird das auch jedesmal in ihren eigenen Geschichten erzählt, da ist dann ein wenig die Spannung weg, aber jeder muss diese Erfahrung halt machen. Am Ende ist da wieder ein Cliffhanger; gut, dass Teil 4 schon neben mir liegt, wir jetzt endlich Ferien haben und ich meine Zeit nutzen kann. Ich gebe Teil drei 4 von 5 Sternen.

Da ist es, das Finale – und das hat es nochmal in sich! Terra Mater hat ihr Ziel fast erreicht: die Zerstörung der Welt und allen menschlichen Lebens darauf. 4 Jugendliche setzen sich ihr entgegen und versuchen, zu beschwichtigen. Jeder der 4 muss seinen Platz in der Welt finden. Das Alte ist nicht mehr und wie das Neue wird, kann noch keiner sagen. Seite 303: “Darüber, dass die Welt nicht mehr den Menschen gehört. Sie gehört wieder allen. Den Walen und Fischen, den Vögeln …” Taro ist wieder eine normale Straßenkatze und das Leben geht weiter, oder etwa nicht?

Ich hätte mir noch ein weiteren Teil vorstellen können, einfach, um zu wissen, wie die Menschen jetzt werden. Diese Bücher haben soviel Wahrheit in sich und wirklich fast alles ist vorstellbar. Ich fand es toll, dass die Hauptcharaktere aus verschiedenen Teilen der Erde kamen, dass unterschiedliche Schreckensszenarien sie getroffen haben, dass sie gemeinsam und alleine durch die Zeit mussten und jeder anders damit umging. Jeder Leser wird sich mit mindestens einem Charakter identifizieren können. Ich gebe dem grandiosen Finale 5 von 5 Sternen und empfehle diese Reihe allen Menschen ab 10 Jahren. Ich hoffe, dass diese Bücher zum Nachdenken anregen und dass bei jedem das Gefühl zurück bleibt, “wir müssen jetzt was tun” und es dann eben machen!