Geschwister-Bücher

Lea (12): Wer Geschwister hat, kennt es vielleicht: Manchmal nervt ihr euch. Wenn es brenzlig wird, seid ihr aber doch ein Team. So ist es auch in den Büchern, die ich euch hier vorstelle.

Anna und Anto – Plötzlich anders

Kinderbuch ab 11
von Gerlis Zillgens
Planet! 2020

In dem Buch “Anna und Anto, plötzlich anders” geht es um 14-jährige Zwillinge, die sich meist nicht so gut verstehen. Als nun in der Schule die Projekte ausgelost werden spitzt sich die Lage zu, denn Anna und ihre beste Freundin Mia dürfen den Fußballplatz auf Vordermann bringen und Anto und sein Freund Maxim müssen sich eine Woche lang um eine „Roboterpuppe“ kümmern und Eltern spielen.
Doch dann wünscht sich Anna mehr Zeit mit Antos bestem Freund Maxim zu verbringen. Sie sagt sie würde dafür sogar eine Woche die Babypuppe übernehmen. Zur gleichen Zeit wünscht sich Anto die Puppe los zu werden. Da passiert es: die beiden schlafen ein und wachen im Körper des jeweils anderen wieder auf. Dies führt zu vielen Problemen.

Mir hat das Buch gut gefallen. Es hat 222 Seiten und ist in 27 Kapitel unterteilt.
Mir gefällt das Cover gut, da man darauf die Verwirrung durch den Tausch der Körper erkennt. Allerdings finde ich den Titel des Buches ein wenig langweilig.
Das Buch ist spannend geschrieben, ich habe es an einem Tag durchgelsen weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht. Es ist an manchen Stellen humorvoll und witzig. Die Geschichte ist aus Annas Perspektive erzählt, daher kann man sich gut in sie hineinversetzen. Allerdings wäre es noch spannender, wenn es auch Perspektivwechsel zwischen Anna und Anto gäbe. So könnte man sich noch besser in Anto hineinversetzen. Manchmal ist die Handlung verwirrend aber das ist gar nicht schlecht, da es ja um Vertauschung, Verwechslung, Verwirrung und die Frage nach der „wahren Persönlichkeit“ geht.
Insgesamt ist es ein spannendes, lustiges Buch, in dem es um die Verwechslung zwischen Anna und Anto und mehr Verständnis für den Anderen geht.

Ich empfehle das Buch für Mädchen und Jungen ab 12 Jahren und gebe ihm 5 Sterne.

Alles was wir träumten

Kinderbuch ab 11
von Karen Foxlee
übersetzt von Annette von der Weppen
Beltz & Gelberg 2020

In dem Buch geht es um Leonore, genannt Lenny, und ihren kleinen Bruder Davey, die gemeinsam mit ihrer Mutter in einer Großstadt leben. Davey ist erst sechs, ist aber schon so groß, wie ein 15-jähriger. Lenny gelingt es anfangs gut, dies zu ignorieren. Doch je älter sie wird, desto mehr fällt es ihr aber auch ihrer Mutter auf.
Also fahren sie in ein Krankenhaus, um ihn untersuchen zu lassen. Es stellt sich heraus, dass Davey einen Gehirntumor hat. Dieser lässt ihn so schnell wachsen. Eine schwere Zeit beginnt für Davey aber auch für seine Schwester Lenny. Der einzige Lichtblick für sie ist ein Sammellexikon, das sie jeden Monat zugeschickt bekommen. Sie haben sehr viel Spaß daran, es zu lesen, und sie träumen davon, eines Tages von zuhause abzuhauen und ein fernes Land zu besuchen.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es hat 345 Seiten und ist in Kapitel unterteilt, die nach einem Teil des Sammellexikons benannt sind.
Auf dem Cover ist ein großer, blauer Käfer auf einem lachsfarbenen Hintergrund. Dies finde ich nicht so passend. Käfer sind zwar Lennys Lieblingstiere, trotzdem hätte es ein passenderes Titelbild geben können. Im restlichen Buch gibt es keine Bilder.
Den Titel „Alles was wir träumten“ finde ich hingegen sehr passend.

Das Buch ist aus Lennys Perspektive geschrieben, wodurch man sich sehr gut in sie hineinversetzen kann. Das Buch ist sehr traurig. Das finde ich allerdings sehr schön und auch abwechslungsreich. Es ist auch sehr spannend und gefühlvoll geschrieben, dadurch konnte ich mich noch besser in die Charaktere hineinversetzen. Die Verbindung zwischen Geschwistern wird sehr klar und schön dargestellt: dass sie sich gegenseitig zwar manchmal nerven, aber sich trotzdem immer helfen und einen gemeinsamen Traum verfolgen.

Ich empfehle das Buch für Jungen und Mädchen ab 10 Jahren und gebe ihm 5 Sterne.

Pelikan Sommer von Gillian McDunn

Kinderbuch ab 10
von Gillian McDunn
übersetzt von Katja Maatsch
illustriert von Alisa Coburn
Fischer Sauerländer 2020

Leseprobe

In dem Buch geht es um ein Mädchen namens Cat. Dieses lebt in San Francisco. Dort arbeitet auch seine Mutter als Autorin. Sie schreibt Bücher, in denen sie Cat als Caterpillar und ihren kleinen Bruder Harry, den jeder Küken nennt, als Chicken darstellt. In den Büchern muss Caterpillar oft nachgeben, wenn Chicken etwas will, so ist das auch im echten Leben, nur dass Cat das anfangs nicht klar ist.
Die Mutter der Geschwister möchte nur für drei Wochen zu einem Workshop für Autoren gehen. Die Kinder sollen die Ferien bei Cats bestem Freund Rishi verbringen, doch als dies nicht funktioniert, müssen sie zu ihren Großeltern Macon und Lily, die sie noch nie zuvor gesehen haben, nach Gingerbread Island. Eine Katastrophe denkt Cat, doch dann ändert sich alles. Sie findet eine Freundin, möchte Angeln lernen und bei einem Wettbewerb mitmachen. Und dann kommt sie auch noch dem Geheimnis auf die Spur, warum sich Macon und Cats Mutter nicht leiden können.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Art, wie Cat auf der Insel lernt, dass Küken auch alleine klarkommt, finde ich sehr gut, da sie dies nur nach und nach, vorsichtig, und vor allem ohne es zu bemerken tut. So ist keine schmerzhafte Trennung nötig. Das Buch ist sehr gut geschrieben, so dass man immer sehr gut mitfühlen konnte, egal ob bei fröhlichen oder traurigen Szenen. Es gab viele glückliche Momente, allerdings war auch Trauer, Wut und Angst dabei. Mir hat auch der Inhalt sehr gut gefallen. Er war sehr real und daher auch immer gut verständlich. Auch finde ich es schön, das Cat endlich ihren eigenen Weg gehen kann.

Das Buch hat 336 Seiten und ist in fünf Teile und 34 Kapitel unterteilt. Die fünf Teile sind jeweils nach einem Chicken und Caterpillar Buch benannt. Das finde ich sehr schön. Das einzige, was ich nicht so gut finde, ist der Titel „Pelikansommer“, da in dem Buch nicht einmal ein Pelikan erwähnt wird.

Ich empfehle das Buch für alle Kinder ab 12 Jahren und gebe ihm 5 Sterne.

Ben und Teo – zwei sind einer zu viel

Kinderbuch ab 8
von Martin Baltscheit
illustriert von Sandra Brandstätter
Beltz & Gelberg 2020

In dem Buch geht es um die Zwillinge Ben und Teo. Diese sehen nicht nur gleich aus, sondern haben auch dieselben Interessen. Eigentlich verstehen sie sich auch sehr gut, doch in letzter Zeit gibt es öfter Streit zwischen den beiden. So auch als sie von einem gelungenen Klavierkonzert nach Hause laufen. Auf dem Weg entdecken sie einen alten, kaputten, dreckigen Spiegel, und aller Streit ist vergessen. Die beiden lieben es nämlich, an alten Dingen herumzubasteln. Zu Hause laufen sie mit dem Spiegel durchs Haus. Der Spiegel zeigt ihnen ihre Zukunft. Und sie sind erschüttert. Sie wollen nicht „gleich“ werden. Schon beginnt ein neuer Streit. Als sie dann entdecken, dass sie den Spiegel als Tor in eine andere Welt benutzen können, beschließen sie, sich jeder einzeln die Welt als Einzelkind anzusehen. Das ist erst ziemlich cool, doch es wird irgendwann auch langweilig. Als die Eltern von Ben und Teo jedoch das Glas des Spiegels auswechseln, stecken die beiden in getrennten Welten fest. Ihre letzte Chance ist das Zwillingstreffen in dem Laden, aus dem sie den Spiegel haben.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es geht sehr stark um Freundschaft und die Beziehung zwischen Geschwistern. Jeder der einen Bruder bzw. eine Schwester hat, kann sich besonders gut in die Lage von Ben und Teo hineinversetzen. Es ist sehr emotional und gleichzeitig ernst. Auch wenn das Buch nicht wirklich humorvoll ist, ist es trotzdem unterhaltsam.

Das Buch wurde aus verschiedenen Perspektiven geschrieben. Bens und Teos Perspektive in der ich-Perspektive. So bekommt man mit, wie es ihnen geht. Es ist in mehrere Kapitel unterteilt. Diese haben alle verschiedene Namen. In jedem Kapitel sprechen beiden Jungen mindestens ein Mal. Das Buch hat 119 Seiten und einige bunte, gut erkennbare Bilder. Das Titelbild gefällt mir besonders gut, da man darauf den Inhalt des Buches erkennt, nämlich wie die beiden sich gegenseitig streiten.

Ich empfehle das Buch für Jungen aber auch Mädchen ab der 4. Klasse und gebe ihm 5 Sterne.

Leo Wieland (12) aus der Kinder- und Jugendredaktion

Lea ist 12 Jahre alt und erst durch die Bücherkinder zur Leseratte geworden. Am Liebsten liest sie spannende Bücher und Fantasievolles. Sie schreibt auch gerne selbst Geschichten und in ihrer Freizeit tanzt sie Ballett und Jazztanz.
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