Unsere Eselsohren im Oktober

Die monatlich in der Eselsohr erscheinenden (Hör-)Buchtipps aus der Kinder- und Jugendredaktion gibt es hier zum Nachlesen.

Auf Seite 42 der Zeitschrift Eselsohr gibt es im Oktober folgende Buchtipps:
Emilias (11): Fred im alten Rom, CD
Veit (10): SOS – Mission Blütenstaub
Nora (7): Kommissar Pfote, Bd. 1
Hannah (10): Wie ich Einstein das Leben rettete
Inga (11): Der Händler der Töne

Und da unsere Zeichenanzahl natürlich begrenzt ist, gibt es unterhalb der Printansicht nochmal alle Buchtipps in ungekürzter Version nachzulesen.

Auf der langen Fahrt unseres Sommerurlaubes nach Italien habe ich die Doppel-CD „Fred im alten Rom“ angehört. Sie handelt von Fred, der mit seinem Opa Alfred Urlaub in Rom macht. Dort schauen sie sich verschiedene antike Sehenswürdigkeiten wie das Forum Romanum und das Kolosseum an. Im Kolosseum treffen sie Flavia, eine Freundin von Freds Mutter, die dort forscht und den beiden einen Blick hinter die Kulissen gewährt. Dort erzählt sie ihnen Interessantes über das antike Rom und das Kolosseum mit all seinen Geheimnissen. Sie zeigt ihnen zum Beispiel Lastenaufzüge, mit denen früher mutige Gladiatoren, wilde Tiere und gigantische Bühnenelemente befördert wurden. Flavia bietet Fred an, in römischer Tracht mit dem Aufzug zu fahren. Plötzlich stellt er fest, dass er im antiken Rom gelandet ist und selbst die spannenden Geschichten erlebt, die sich damals im und um das Kolosseum zugetragen haben. Er lernt Gladiatoren, Ärzte und Sklaven kennen, die ihm aus ihrem aufregenden Leben berichten, dann wird er sogar selbst Teil der Handlung.
Die CD hat mir sehr gut gefallen, denn man konnte sofort in das Geschehen eintauchen. Zu Beginn erfährt man sehr viel über die Entstehung Roms und welche Bedeutung zum Beispiel Romulus und Remus dabei zukommen und warum das römische Reich damals so groß werden konnte. Die Atmosphäre in der damaligen Zeit wird sehr gut mit römischer Musik, verschiedenen Sprechern und passenden Geräuschen dargestellt. So kann man sich z.B. den Einmarsch der vielen Elefanten bei den Triumphzügen bildhaft vorstellen, genauso wie die Schlachtung der Opferstiere, die sehr ausführlich geschildert wird. Deshalb würde ich die CD auch nicht für ängstliche Kinder empfehlen.
Die 132 Minuten historisches Wissen sind auf 2 CDs aufgeteilt. In der aufklappbaren Papphülle befindet sich außerdem noch ein umfangreiches 24 seitiges Heftchen mit sehr viel Hintergrundwissen über das Thema Kolosseum.
Leider haben wir es bei unserer Fahrt nicht bis zum Kolosseum in Rom geschafft aber bei der antiken Arena in Verona konnten wir uns einen eigenen Eindruck von den beeindruckenden Bauwerken der damaligen Zeit machen. 5 Sterne für diese CDs.
Birge Tetzner: Fred im alten Rom, CD
(Specher: Andreas Fröhlich, Remo Schulze, Tim Sander, Dirk Petrick, Manuela Naso, Maximilian Häcke, Mia Diekow u.a., Ultramar media 2020, ab 9)

In dem Buch ist eine ganze Menge los. Hugos Opa stirbt und Hugos Mama verkauft den Garten. Den Garten, in dem Hugos Bienen leben und arbeiten, wo Hugo Honig herstellt und diesen dann verkauft. Merle ist ein ganz besonderes Mädchen und wird dank Fibie zu Hugo geführt. Zusammen mit der Bienenbande wollen sie verhindern, dass der Garten plattgemacht wird – nur hat Merle etwas mit dem bösen Baulöwen zu tun …
Einfach ein tolles Buch! Die Kapitel werden abwechselnd von Hugo und Merle erzählt, sodass ich die Zwei sehr gut kennen gelernt habe. Hugo gefällt mir sehr, weil er wirklich schlau ist, ganz viele tolle Ideen hat, sehr auf Wiederverwertung, Umweltschutz und Nachhaltigkeit achtet, seine Bienen liebt und das weiter macht, was sein Opa angefangen hat. Merle ist stark, weil sie sich trotz ihrer Allergien auf die Bienen einlässt, eine ganz besondere Beziehung zu Bienen hat, Hugo hilft und somit alles am Ende doch alles gut wird. Fibie ist der Hammer, ihr werdet sie sicher auch alle mögen, so eine tolle Idee. Auch wenn ich weiter Probleme mit dem Gesumme der Bienen habe, weiß ich doch, wie wichtig sie sind, was Bienen alles machen, wozu sie gut sind, dass sie uns helfen, Obst und Gemüse zu haben und wie gefährlich es ist, dass wir immer weniger Insekten auf der Erde haben. Steingärten sollten wirklich verboten werden, dann lieber einen wilden Garten, so wie bei uns! Ich gebe dem Buch mit 255 Seiten volle 5 Sterne und hoffe, dass es ganz viele Kinder und Erwachsene lesen werden und somit Bienen noch mehr wahrgenommen und geschützt werden!
Esther Kuhn: SOS – Mission Blütenstaub
(Magellan 2020, ab 11)

Im Buch Kommissar Pfote. Immer der Schnauze nach erzählt der Polizeihund Pepper davon, wie er mit seinem Kollegen Paul zwei oder eigentlich drei Fälle löst.
Zuerst geht es um einen Diebstahl von Kopfhörern, die dann zu einem Erpressungsfall führen. Im dritten Fall wird ein Handy gestohlen. Die drei Fälle haben alle was miteinander zu tun, aber Pepper und Paul sind ein super Team und lösen zusammen mit ihren Kollegen alle drei Fälle.
Die Geschichte ist spannend und gut geschrieben, es geht außer um Polizeiarbeit und Verbrechen auch um Freundschaft.
Das Buch hat 76 Seiten und die Geschichte ist in 6 Kapitel aufgeteilt. Es gibt viele bunte Bilder, die Schrift ist schön groß und es gibt auch verschiedenen Schriftarten.
Vorne werden alle Polizisten und die beiden Polizeihunde Pepper und Lulu (Peppers heimliche Liebe) mit kurzem Text und Zeichnung vorgestellt.
Die Bilder gefallen mir besonders gut. Die Gesichter von Hunden und Menschen sind so gezeichnet, dass man genau weiß, wie es ihnen gerade geht. Schön ist auch, dass die Seitenzahlen immer noch extra mit einem Stern und einem Knochen verziert sind.
Das Buch ist ab 6 Jahren empfohlen, ich würde es aber zum Selberlesen erst ab 8 Jahren empfehlen, weil es doch viel Text für Leseanfänger ist. Aber jüngere Kinder können es sich vorlesen lassen. Die Geschichte ist auf jeden Fall toll.
Ich gebe dem Buch 5 Sterne, am liebsten würde ich 6 Sterne geben, so gut hat es mir gefallen. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil, den ich unbedingt auch lesen möchte.
Katja Reider/Dirk Henning (Illu.): Kommissar Pfote, Bd. 1: Immer der Schnauze nach
(Loewe 2020, ab 6)

Wie ich Einstein das Leben rettete von Cornelia Franz hat 193 Seiten und ist in 3 Teile und 33 Kapitel aufgeteilt. Jedes Kapitel wird durch eine kleine Vignette eingeleitet. Diese wurden in schwarz weiß von Petra Baan gezeichnet.
In dem Buch geht es um die 12-jährige Emily, die zu ihrem Geburtstag am 29. Februar eine Schiffsreise auf dem Schiff Queen Marry 2 geschenkt bekommt. Doch plötzlich gerät sie um Mitternacht am 29. Februar in eine Zeitschleife und landet im Jahr 1913, was sie zunächst nicht bemerkt. In ihrer Reise in die Vergangenheit trifft sie auf die beiden Jungen Malik und Lorenzo, die ebenfalls in die Zeitschleife geraten sind. Alle drei versuchen nun gemeinsam, zurück in ihre Zeit zu kommen. Da trifft es sich gut, dass Albert Einstein (der berühmte Physiker) auf dem gleichen Schiff, der Imperator, reist und zwei Kinder aus dem Jahr 1913 keine Angst vor den Zeitreisenden haben, sondern sie gerne unterstützen. Da Einstein seine Unterlagen gestohlen werden, machen die fünf Freunde sogar eine Verfolgungsjagd wie bei “Emil und die Detektive” durch New York, um den Dieb zu stellen und die Tasche zurück zu bringen.
Durch die Idee der Zeitreise erfährt man viel über die damaligen Lebensbedingungen der Menschen. Eine Reise mit dem Schiff konnte sich nicht jeder leisten und hatte sehr unterschiedliche Gründe. Entweder man gehörte zu den Reichen, wie die Familie von Erna aus der 1. Klasse, die gerne luxuriös reist und den Großvater in New York besuchen will oder man wanderte aus Not und Sorge vor dem Verhungern aus, wie die Familie von Willi, dem Arbeiterjungen aus Berlin. Seine Familie hofft auf ein besseres Leben in New York.
Die Geschichte erzählt ganz nebenbei, wie groß die Klassenunterschiede waren und wie schwierig und ungerecht die Einwanderung nach Amerika war, wie zum Beispiel, dass alle Einwanderer auf ihre Gesundheit geprüft wurden und Kranke wieder zurück in ihre Heimat geschickt wurden oder dass große Familien mit 5 Menschen in zwei Zimmern lebten und sich über die großzügige Wohnung freuten.
Besonders hat mir die Firgur von Willi gefallen. Er spricht im Buch Berliner Dialekt und ist ein echter Freund, der mit den anderen jedes Abenteuer zusammen besteht. Er ist echt knorke! Dass er einmal Schriftsteller werden will, rundet die Geschichte am Ende ab. Ihr werdet schon sehen!
Die Sprache ist sehr gut verständlich und für die unbekannten geschichtlichen Hintergünde gibt es am Ende des Buches eine Erklärung.
Ich kann das Buch allen Kindern ab 9 Jahren empfehlen und geben ihm 5 Sterne.
Cornelia Franz/Petra Baan (Illu.): Wie ich Einstein das Leben retteteLeseprobe
(Gerstenberg 2020, ab 10)

Im Buch Der Händler der Töne geht es um Noé, der seine Eltern schon mit 3 Jahren verloren hat und seitdem immer weiter an verschiedene Leute aus seinem Dorf gegeben wird. Bis eines Tages ein Händler ins Dorf kommt und den Jungen mitnimmt.
In dem Buch sind Töne wie Gerüche, nur das sie auch heilen können und man kann sogar mit ihnen kochen. Der Händler handelt also Töne, die er mit einer Tongabel eingefangen hat. Er ist aber nie gut drauf, weil er seine Tochter und seine Frau verloren hat. Noé und seine Freundin Minu suchen seine Tochter und begeben sich in ein großes Abenteuer, an deren Ende sich sogar das Geheimnis von Noés verschwundenen Eltern aufklärt. Am Ende geht vieles gut aus, aber es gibt auch kein klassisches “Happy End”, wo wirklich alles wieder gut wird.
Die Klangwelt ist eine total andere Welt als wir sie so kennen. Menschen haben Klangspuren und Tiere erzeugen Klänge, die man filtern und einfangen kann.
Das Buch hat insgesamt 344 Seiten und ist in unterschiedlich lange Kapitel unterteilt. Ich habe das Buch schnell lesen können, da ich es sehr unterhaltsam und spannend fand. Das Cover ist in verschiedenen Grüntönen gehalten und am Rand sind Bäume zu sehen. Vorne ist Noé mit dem Händler zu sehen. Das Tier Farouk, das den Händler und Noé begleitet, ist auf der anderen Seite auf einem kleinen Hügel zu sehen.
Ich empfehle das Buch ab 10 Jahren, da das Buch keine Bilder und eine eher kleine Schrift hat.
Das Buch hat mir richtig gut gefallen. Ich fühlte mich nach den ersten Sätzen sofort in der Geschichte mittendrin, obwohl die Welt sehr fremdartig und exotisch ist und erst nach circa 100 Seiten so richtig zu verstehen ist, wie die Klangwelt wirklich funktioniert. Es gibt keinen kein unötigen Schnickschnack, der von der Geschichte ablenkt. Deshalb gebe ich 5 von 5 Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung für Leser, die sich gerne auf neue (Fantasie-)Welten einlassen.
Verena Petrasch: Der Händler der Töne
(Beltz & Gelberg 2020, ab 10)

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