10 Fragen an Jörg Hilbert

Seit dem 22.April könnt ihr im Bilderbuchmuseum auf Burg Wissem Troisdorf die fantastischen Werke des Kinderbuchmachers Jörg Hilbert bestaunen. Im Ambiente einer mittelalterlichen Burg findet ihr neben Ritter Rost, Graf Koks und Burgfräulein Bö auch Illustrationen zu seinen Bilderbüchern “Coco Stolpenbein” und “Schwein allein” sowie freie Arbeiten. Wir hatten das Glück ihm ein paar Fragen stellen zu dürfen. Also freut euch auf “10 Fragen an…” mit Jörg Hilbert:

Wer sind Sie und wie sieht Ihre Arbeit mit Kinderbüchern aus?
Ich heiße Jörg Hilbert und lebe in Essen. Hier habe ich ab 1988 Kommunikations-Design studiert und 1992 Diplom gemacht. Seitdem arbeite ich überwiegend als Kinderbuchautor und -illustrator. Ich glaube, dass sich meine Bücher so gut verkaufen, weil mir die Frage nach der Verkäuflichkeit nicht so wichtig ist. Ich gucke nicht so sehr, was es schon gibt, um es zu imitieren, sondern schreibt die Bücher so wie sie aus mir heraus kommen: ehrlich, offen, verspielt, und absichtslos.

Wie würden Sie sich aktuell in drei Hashtags (#) beschreiben?
#kreativ
#humorvoll
#introvertiert

Welches Buch liegt derzeit ganz oben auf Ihrem Nachttisch und warum?
Zwei Biografien – eine vom Komponisten Claudio Monteverdi und eine über den Dichter Heinrich Heine. Beide liebe ich sehr. Außerdem liegt dort mein eigenes neues Buch „Schwein allein“, weil ich glücklich bin, dass ich es genau von vorne bis hinten so machen durfte, wie ich es mir vorgestellt habe.

Wie beeinflusst Ihre Arbeit mit bzw. für Kinder und Jugendliche Ihre Sicht auf die heutige Gesellschaft und unsere Welt?
Im Kleinen. Ich habe festgestellt, dass sich meine Lesungsveranstaltungen offenbar gut für Kinder eignen, die in irgendeiner Weise benachteiligt sind (ohne dass ich das beabsichtige). Zur Zeit bin ich häufig in so genannten sozialen Brennpunkten unterwegs und werde immer wieder vor den Kindern dort gewarnt. Sie sein schwierig und desinteressiert. Oft erlebe ich dann aber genau das Gegenteil: Diese Kinder hören ganz besonders interessiert zu, sind offen und neugierig – gerade WEIL sie vielleicht noch nicht so viel Kontakt zu Büchern hatten und wissen wollen, was das ist. Mich bewegt das und ich hoffe, dass ich hier mit meiner Arbeit vielleicht ein bisschen was Gutes bewirken kann.

Was ist die treibende Kraft, auch weiterhin was mit Kinderbüchern zu machen?
Meine Antwort soll ein Text sein, den ich für meine Website www.joerghilbert.de geschrieben habe: „Warum mache ich ausgerechnet Kinderbücher? Mache ich das überhaupt? Oder mache ich nicht einfach nur diejenigen Bücher, die ich machen will und die sich eher zufällig für Kinder eignen? Ich glaube, so ist es eigentlich, weil ich dieser Welt meine eigene freundlich-versponnene und meinetwegen auch naive Wirklichkeit entgegensetzen möchte, die frei ist vom Zwang, cool, angepasst und erfolgreich sein zu müssen. Stattdessen ist sie offen, verspielt, absichtslos und kaum zielorientiert. Man kann darin gleichzeitig Philosoph und Dadaist sein. Alle Traurigkeit darin ist so echt und unmittelbar herzverbunden wie auch die Freude – Und ob ich wohl auch mal Bücher gezielt für Erwachsene machen wolle? Nein. Ich müsste mich dafür ja viel zu sehr verstellen.“

Wie begeistern Sie potenzielle Nichtleser für das Buch?
Ich habe das große Glück, mit dem Komponisten Felix Janosa zusammenarbeiten zu dürfen. Zu viel meiner Bücher gehört seine Musik (zum Beispiel „Ritter Rost“). Wenn ich bei einer Lesung ein oder zwei von seinen Lieder singe, hören auch die hartgesottensten Nichtleser zu.

Was macht für Sie ein gutes Kinderbuch aus?
Das es auch den Erwachsenen gefällt.

Wie hat sich Ihre Arbeit mit fortschreitender Digitalisierung verändert?
Das schlägt sich zum Beispiel in meiner Zeichentechnik nieder. Früher habe ich alles mit der Hand gemacht, inzwischen arbeite ich bei einer ausschließlich mit dem Computer. Nur selten packe ich noch Feder, Tusche und Farbe aus, weil es manchmal eben doch schöner ist, auf echtes Papier zu zeichnen. Außerdem riecht es gut.

Welche sozialen Netzwerke nutzen Sie und warum?
Ich nutze Facebook und Instagram, weil ich gerne kommuniziere und auf diese Weise in Kontakt mit Freunden und Fans komme.

Mit welchem Kinderbuchmenschen sollten wir dieses Interview unbedingt mal führen?
Da fallen mir einige ein … Ich habe zum Beispiel neulich den Autor und Illustrator Carsten Teich kennengelernt („Cowboy Klaus“), das ist ein sehr netter Mensch und ein toller Kinderbuchmacher.

 

Vielen Dank lieber Jörg Hilbert, wir fühlen uns sehr geehrt, dass wir ein Interview mit solch einem tollen, erfahrenen und kreativen Kinderbuchmacher führen durften!
Seine Bilder und Illustrationen könnt ihr noch bis zum 27. August in Troisdorf bestaunen.
Und falls euch seine Arbeit genauso begeistert wie uns, sind hier auch die Links zu Instagram und seiner Webseite:

www.joerghilbert.de
www.instagram.com/joerghilbert/

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