* Mit Kinderbuchszene ist das breite Spektrum der Kinder- und Jugendliteratur gemeint.
Ende Januar fand der 10. Hamburger Pub ‘n’ Pub-Stammtisch statt, in dem die fehlende Vernetzung und Sichtbarkeit der Kinderliteratur-Institutionen in der Hansestadt zur Diskussion standen. Tatsächlich hat Hamburg mit Oetinger und Carlsen zwei wirklich große Verlagshäuser zu bieten, ergänzt werden diese durch die Kinderbuchsparte des in Reinbek ansässigen Rowohlt Verlags, vielen kleinen Verlagen und sehr erfolgreichen Hörbuch-Labels. Keine andere Stadt weist eine derart hohe Konzentration von reinen Kinder- und Jugendbuchverlagen auf.
Nichts desto trotz wird Hamburg nicht als Kinderbuchhauptstadt wahrgenommen, einen Zustand, den Katrin Hörnlein in ihrem ZEIT-Artikel “Wir sind doch ein Kinderdorf” im Sommer letzten Jahres anprangerte.
Sie sowie zahlreiche andere am Thema Interessierte trafen sich deshalb am 29. Januar zum Publishing-Stammtisch und ließen uns aus der Ferne via Twitter (hier die Zusammenfassung) an der lebhaften Diskussion teilhaben.
Die Sorge, nicht ernst genommen zu werden innerhalb der Branche ist da.Kinderbuch ist literatur, also keine falsche Bescheidenheit! #pubnpub
— Herzpotenzial (@Herzpotenzial) 29. Januar 2015
#kinderbuch in die Leseförderung schieben, dann bleibt’s günstig in der Finanzierung! Wahre Worte beim #pubnpub — Tea Herovic (@tea_herovic) 29. Januar 2015
Die KJB-Branche hat generell ein finanzielles Problem – es wird weniger verdient als in der Belletristik #pubnpub #hamburg
— Ulrike Schimming (@UlrikeSchimming) 29. Januar 2015
Sind die KiBu-Kreative nicht karrieregeil genug? Ehrliche Diskussionen in #hamburg beim #pubnpub
— Tea Herovic (@tea_herovic) 29. Januar 2015
Die Diskussion endet ohne Lösung. Das finde ich ja immer schade. Aber es scheint ein basales Problem zu sein. #pubnpub #Hamburg
— Laura Sonnefeld (@frausonnefeld) 29. Januar 2015
Natürlich konnte es an diesem Abend keine Lösung geben, aber die Frage nach der Sichtbarkeit bzw. der öffentlichen Wahrnehmung der Kinder- und Jugendliteratur, nicht nur in Hamburg sondern deutschlandweit, ließ mich nicht mehr los.
Fehlt es vielleicht an einer ordentlichen horizontalen (beispielsweise Autoren untereinander) und vertikalen (vom Verleger bis zum Blogger) Vernetzung und somit auch an einer guten Zusammenarbeit, um wirklich Großes zu bewegen und zu verändern? Kochen wir alle in der Kinder- und Jugendbuchbranche zu sehr unser eigenes Süppchen und vergessen dabei den Blick über den Tellerrand?
Zweifellos habe auch ich keine Patentlösung parat, aber vielleicht eine Idee, wie man möglicherweise eine bessere Vernetzung schaffen kann. Ich bin ein großer Fan von Barcamps und könnte mir dieses Format für alle Beteiligten (vom Autor, über den Blogger bis hin zum Verlagsmitarbeiter) als sehr aufschlussreich und fruchtbar für alle Beteiligten vorstellen. Vielleicht ließe sich da ja in der zukünftigen Kinderbuchhauptstadt etwas auf die Beine stellen? – Ich wäre auf jeden Fall dabei!
Das ist wirklich ein sehr interessantes Thema. Wenn man sich nicht explizit mit Kinder- und Jugendliteratur beschäftigt, bekommt man wenig davon mit. Als ich meinen Blog gestartet habe, habe ich von vielen Bekannten, die keine Blogger sind oder viel im Internet herum surfen, positive Reaktionen bekommen. Sie fanden es toll, dass man endlich mal Tipps zu Büchern für Kinder bekam.
Ich finde die Idee eines Barcamps ganz toll und wäre sehr gerne dabei! Es ist wichtig, dafür zu arbeiten, die Kinderbuch-Szene mehr untereinander zu vernetzen, um gemeinsam für mehr Publicity zu sorgen. Denn in den jungen Jahren fängt das Leseinteresse an zu wachsen, das wird immer noch viel zu wenig beachtet und mit Freude gefördert.
Bei einem Barcamp wäre Willegoos auch mit von der Partie (macht schon drei). Vernetzung der Kinderbuch-Szene halte ich für eine wichtige Voraussetzung, um Übersichtlichkeit für diejenigen zu schaffen, die gute Kinderbücher suchen, aber auch, um neue Strukturen der Zusammenarbeit innerhalb der Branche zu schaffen.
Ich wäre sehr gerne dabei, bei einem solchen Barcamp. Komme zwar nicht aus Hamburg, bin aber sehr gerne dort. Und außerdem Kinderbuchautorin (diverse Verlage) und Selfpublisherin (Eigenverlag). Könnte also ein bisschen mit beisteuern, zu den Sessions. :-).
Sollte die Barcamp-Idee umgesetzt werden, dann würde ich mich gerne dran beteiligen!
Sabine
Das Barcamp ist eine tolle Idee für eine Vernetzung und für den Informationsaustausch außerhalb des Internets. Die Idee, dass auch Autoren sich gegenseitig unterstützen und zusammenarbeiten sollten, ist meines Erachtens ebenfalls wichtig, um Werke sichtbar zu machen.
Auch auf dem eBook-Markt gibt es herausragende Werke, die oftmals sehr günstig zu bekommen sind – und bei Gefallen für die Haptiker-Fans meist auch als Taschenbuch zu erhalten sind. Um die Vernetzung von Autoren untereinander zu unterstützen stelle ich auf meiner Website http://www.pebbyart.blogspot.de immer wieder günstige und als gut bewertete Kinderbücher vor.
Wir wären auch gerne dabei! Besonders im Bereich interkulturelle Erziehung haben wir auch einen Beitrag geleistet mit dem Buch: Bunt, gleich und anders … wie Du und ich für 3-6 Jährige Kinder. Zum reinschnuppern via http://www.diaab.de