Beispiel Jugendbuchrezension

Chucks Welt, Boje

Jeder wäscht sich regelmäßig die Hände oder kontrolliert ab und zu, ob die Herdplatte auch wirklich ausgeschaltet ist. Der 17-jährige Chuck allerdings muss diese und andere Dinge besonders häufig und gründlich machen: Wenn seine Hände schmutzig sind, muss er sie auf der Stelle waschen. Und schmutzig sind sie für ihn auch dann, wenn er zum Beispiel ein Tier, einen Fahrstuhlknopf oder Münzen angefasst hat.
Chuck hat eine Zwangsstörung und diese bestimmt seinen Alltag zu großen Teilen. Spätestens aber als er die neue Schülerin Amy kennen lernt und sich Hals über Kopf in sie verliebt, beschließt er, etwas gegen sein Problem zu unternehmen.

Von Titelbild und Klappentext des Jugendbuchs „Chucks Welt“ fühlte ich mich sofort angesprochen und nachdem ich das Buch fertiggelesen hatte, war klar, wie ausgezeichnet das Cover und die Kapitelüberschriften in Form von Strichen auf Klebezetteln zum Inhalt des Buches passen.
Der US-Amerikaner Aaron Karo hat mit seinem ersten Jugendroman einen berührenden und gleichzeitig witzigen Roman geschrieben. Aus der Sicht des Ich-Erzählers Chuck schildert er äußerst nachvollziehbar, wie eine Zwangsstörung das Leben eines Teenagers bestimmen kann.
Chucks Leben ist zwar von all seinen zwanghaften Handlungen geprägt, trotzdem ist er ein ganz normaler Teenager, mit dem sich Jungen wie Mädchen identifizieren können.
Die Lektüre macht trotz des ernsten Themas auch Spaß, vielleicht weil das Buch absolut frei von Rührseligkeit bleibt und in einer sehr direkten, schnörkellosen Sprache geschrieben ist.

„Chucks Welt“ ist ein bemerkenswertes Buch, dem der Zugang zu einem nicht ganz alltäglichen Thema auf positive und unterhaltsame Art gelingt. Ich habe es sehr gerne gelesen, vergebe 5 Sterne und empfehle es Jugendlichen ab etwa 14 Jahren.

Miriam (15)