Schreiben einer Rezension

Das Wichtigste zuerst: Wenn du ein Buch bewerten möchtest, musst du es vollständig gelesen haben. Vielleicht hat ein gutes Buch einen schlechten Start oder ein anderes Buch hat ein doofes Ende, das kann man nach wenigen Seiten eben nicht wissen.

Gib auch solchen Büchern eine Chance, die dich nicht gleich von der ersten Seite begeistern. Sollte es dir aber nach etwa einem gelesenen Drittel überhaupt nicht gefallen, musst du das Buch nicht zu Ende lesen. In diesem Fall schickst du es bitte wieder an mich zurück, vielleicht gefällt es ja einem anderen Leser.

Wenn du ein Buch liest, um darüber eine Buchkritik zu schreiben, solltest du am besten ein Notizheft oder Klebezettel und einen Stift zur Hand haben, vielleicht gefällt dir ja eine Textstelle besonders gut, dann kannst du sie später besser finden.

Du hast das Buch zu Ende gelesen. Uff! Geschafft! – Am besten legst du jetzt bald mit deiner Bewertung los, denn noch kannst du dich gut an alles erinnern.

Aufbau der Rezension

  • Starte mit einer kurzen Zusammenfassung, worum es ungefähr im Buch geht.
  • Anhand des Bücher-Steckbriefs kannst du Titelbild und Klappentext beurteilen.
  • Jetzt kommt deine Meinung. Was gefällt dir an der Geschichte und was nicht und warum?
  • In einem abschließenden Satz (oder auch zwei) kannst du das Buch einem Thema zuordnen und eine Empfehlung für das Lesealter aussprechen.
  • Schreibe deine Buchkritik im Präsens. Lies sie (vielleicht zusammen mit deinen Eltern) noch einmal durch. Meist findet man doch noch ein paar Fehler. Helfen kann www.duden.de.
  • Wenn du beim Durchlesen merkst, dass du einige Worte zu häufig wiederholst, kannst du auch nach einem Synonym suchen, z. B. auf www.woxikon.de.
  • Deine Bewertung sollte möglichst nicht weniger als 1.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) haben. Die werden dir z. B. bei Word angezeigt.
  • Vergib Sterne: (5) Hervorragend! Nicht entgehen lassen! (4) Empfehlenswert, habe ich gerne gelesen (3) Nettes Buch für zwischendurch (2) Trotz guter Ansätze, leider schwach (1) Flop! Finger weg!

Zusammenfassung

  • Deine Zusammenfassung sollte nur kurz umreißen, worum es grob in der Geschichte geht.
  • Auf keinen Fall zu viel verraten!! Spoiler-Alarm!
  • Die Zusammenfassung macht am besten maximal die Hälfte der Rezension aus, besser 1/3 – 2/3.

Titelbild und Klappentext

Einen ersten Eindruck – noch vor dem Lesen – bekommst du von deinem Buch, wenn du es dir genau anschaust. Hierbei kann unser Bücher-Steckbrief helfen.

  • Wie lautet der Titel des Buches? Hat er dir gefallen?
  • Hat das Buch ein schönes Titelbild und vielleicht sogar ein Lesebändchen?
  • Auf der Rückseite findest du den sogenannten Klappentext. Hat er dich neugierig gemacht und stimmte alles, was da geschrieben stand?
  • Wie ist das Buch gestaltet? Hat es eine gut lesbare Schrift, ist die Schriftgröße schön zu lesen?
  • Ist das Buch in Kapitel unterteilt? War das hilfreich? Haben die Kapitel Überschriften?
  • Gibt es Bilder im Buch? Sind die farbig oder schwarzweiß?

Du siehst, obwohl du das Buch noch gar nicht gelesen hast, konntest du schon einen ersten Eindruck gewinnen. Und vielleicht ist sogar schon etwas davon in deinem Notizheft gelandet.

Meinung (jüngere Kinder)

  • Gefällt dir die Geschichte? Ist sie lustig, traurig, spannend, gruselig, fantastisch …?
  • Wie ist die Sprache des Buches? Kannst du den Sätzen gut folgen? Sind die Personen und Orte lebendig beschrieben? Gibt es Besonderheiten?
  • Sind die Sätze eher lang oder kurz? Gibt es wörtliche Rede? Nutzt die Autorin oder der Autor schwierige oder sogar unbekannte Wörter?

Meinung (ältere Kinder)

  • Wenn du einige Seiten gelesen hast, wirst du feststellen können, aus welcher Erzählperspektive das Buch geschrieben ist. Vielleicht erkennst du sogar, dass die Geschichte in einer anderen Perspektive nicht so gut funktioniert hätte, weil der Leser beispielsweise beim allwissenden Erzähler zu viele Informationen auf einmal erhalten hätte.
    Allwissender Erzähler: Er ist nicht Teil der Geschichte und weiß schon im Voraus, wie das Geschehen verlaufen wird.
    Ich-Erzähler: Der fiktive Ich-Erzähler ist selbst Teil der Geschichte. Sein Blick ist begrenzt auf das, was er selbst erlebt, gesehen und erfahren hat.
    Personale Perspektive: Das Geschehen wird aus dem Blickwinkel einer beteiligten Person berichtet. Diese Person berichtet allerdings nicht in der Ich-Perspektive, jedoch ist auch hier der Blick begrenzt.
    Multiperspektivisches Erzählen: Die Erzählperspektive wechselt.
  • Wie ist die Handlung gegliedert? Wird die Geschichte in einem fort erzählt oder springt sie in der Zeit vor und zurück (Vorblende/Rückblende)? Vielleicht gibt es sogar mehrere Handlungsstränge, die im Laufe der Geschichte zusammengeführt werden.
  • Wie ist die Sprache des Buches? Ist die Sprache anschaulich, bildhaft, lebendig, hat man beim Lesen das Gefühl alles klar vor sich zu sehen? Werden einfallsreiche Verben genutzt und Nomen differenziert (z. B. nicht „Baum“ sondern „Apfelbaum“)? Sind die Sätze lang und verschachtelt oder eher kurz, und passt die gewählte Länge zum Inhalt? Wird wörtliche Rede benutzt, Fremdsprache oder Umgangssprache?

Obige Punkte sollen dich vor allem anregen darüber nachzudenken, wieso der Autor/die Autorin sich entschieden hat, das Buch so zu schreiben. Vielleicht fragst du dich nach Beendigung des Buches, warum der Inhalt dir beispielsweise so nahegegangen ist (das könnte zum Beispiel auch an der Erzählperspektive liegen) oder warum du das Buch abends nicht lesen konntest, weil es zu spannend war (lag es vielleicht an der sehr lebendigen Beschreibung, den gruseligen Adjektiven?).

Diese Punkte sollen dir helfen zu erkennen, worauf man alles bei einer Geschichte achten kann und warum einem vielleicht ein Buch besser gefällt als ein anderes.