Morgen ist es wieder soweit! Bereits zum dritten Mal findet der 2013 vom mairisch Verlag ins Leben gerufene Indiebookday statt. Die Idee entstand im Januar 2012 in Anlehnung an den Record Store Day, der seit Jahren weltweit dazu aufruft, Platten von Indie-Labels in kleinen Plattenläden zu kaufen. Auch die Buchbranche hat viele kleine, unabhängige Verlage zu bieten, die mit großem Engagement und Leidenschaft schöne Bücher machen. Der Indiebookday verhilft seit 2013 diesen Titeln und Verlagen zu gesteigerter Aufmerksamkeit.
Welche Verlage sind denn überhaupt “indie”?
Die Kurt Wolff Stiftung versteht sich als Interessenvertretung unabhängiger deutscher Verlage. Die von der Stiftung aufgestellten Aufnahme-Kriterien sind daher ein guter Anhaltspunkt, um zu entscheiden, ob ein Verlag unabhängig ist oder nicht:
- Er muss konzernunabhängig sein
- Er muss ein allgemeines Programm aus den Bereichen Literatur und Sachbuch haben und darf kein Druckkostenzuschussverlag sein
- Er muss ein regelmäßig erscheinendes Programm haben
- Er muss eine nennenswerte Produktion haben (mindestens 4 Titel pro Jahr)
- Er muss mindestens zwei Jahre am Markt sein
- Er muss seine Bücher mit einer ISBN versehen
- Er muss eine professionelle Auslieferung haben
- Er muss Mitglied im Börsenverein des deutschen Buchhandels sein
- Er muss über eine Verkehrsnummer verfügen
- Er muss bei den Barsortimenten vertreten sein
- Er muss über eine Website verfügen
- Er muss einen Jahresumsatz haben, der unter 5 Mio. Euro liegt
Auf der Webseite des Fachmagazins Buchmarkt gibt es zusätzlich die Möglichkeit, eine Abfrage zu starten um Konzernzugehörigkeiten herauszufinden: Wer gehört zu wem?
Folgende Kinder-, Jugend- und Hörbuchverlage sind demnach Indieverlage:
Mein Indiebook 2014 war im vergangenen Jahr Crazy Dogs von Brigitte Werner erschienen im Verlag Urachhaus. Ich war derart begeistert von dem Titel, dass ich ihn sogar im Nippeser Kanon der Literatur empfahl.
Mal sehen, welches Buch mir das Team des Buchladen Neusser Straße anlässlich des morgigen Indiebookday empfehlen wird. Denn dort werde ich morgen ab 16 Uhr mit rund 15 anderen Buchbegeisterten mit einem #bookupDE den Indiebookday zelebrieren.
Über die Definition der Kurt-Wollf-Stiftung als Anhängsel des Börsenvereins kann man trefflich streiten. Folgende Definitionen halte ich die Kennzeichnung, ob ein Verlag „Indie“ ist oder nicht, für Blödsinn:
– Er muss eine professionelle Auslieferung haben
– Er muss Mitglied im Börsenverein des deutschen Buchhandels sein
– Er muss über eine Verkehrsnummer verfügen
– Er muss bei den Barsortimenten vertreten sein
Seit wann ist ein Verlag denn verpflichtet, eine Auslieferung zu haben und bei Barsortimentern gelistet zu sein? Die Verkehrsnummer bekommt man vom Börsenverein und dann nur, wenn man darin Mitglied ist. Der Börsenverein hat nun aber überhaupt nichts mit der Definition „Indie-Verlag“ zu tun.
Übrigens sei erwähnt, dass man der Kurt-Wolff-Stiftung nur beitreten kann, wenn man Mitglied im Börsenverein ist. Damit wäre die die Unabhängigkeit der Definition schon widerlegt.
Allen anderen Punkten würde ich zustimmen.
Danke für diese hilfreiche Übersicht!
[…] welche Verlagshäuser das Kriterium eines unabhängigen Verlags erfüllen, sei euch zum einen Stefanie Leos Liste für Kinder- und Jugendbuch sowie die umfassende Auflistung von Wibke Ladwig ans Herz […]
[…] Auswahl an Blogbeiträgen zum #Indiebookday: “Indie, sweet Indie” von Wibke Ladwig + “Buch- und Verlagstipps für den Indiebookday” von Stefanie Leo + “Indiebookday auf Herzdamengeschichten” von Maximilian Buddenbohm + […]
Ich möchte noch die Hörbuchverlage “Uccello” und “Titanie Medien” als Indieverlage ergänzen.