30 Jahre Literaturklassiker für die Jüngsten im Kindermann Verlag

In den Vorbereitungen für den Blogpost stehe ich vor meinem Bücherregal und suche nach Büchern aus dem Kindermann Verlag. Ihr kennt das vielleicht, man scannt die Buchreihen nach den Verlagszeichen am unteren Buchrücken. Doch bei den Büchern die ich suche muss ich das nicht tun. Ich suche einfach nach den wunderschönen Halbleinenbänden mit den blitzenden geprägten Goldbuchstaben. Und zeitgleich sehe ich unzählige Geschichten und Erinnerungen vor mir: 12. Klasse Deutsch Leistungskurs, wir lesen Faust – meine Ausbildungszeit, in der Johannes Gutenberg eine große Rolle spielte oder die erste Theateraufführung von Shakespeare “Ein Sommernachtstraum”. So könnte ich noch ewig weiter schreiben, denn für fast jeden im Kindermann Verlag erschienen Klassiker gibt es ähnliche Geschichten.

Als Barbara Kindermann den Verlag heute vor genau 30 Jahren gründete, hatte sie genau das im Sinn. Kinder und Jugendlichen die Welt der Klassiker zu eröffnen, sie mit wunderschönen Illustrationen spannend zu gestalten und damit das Image des staubigen Klassikers zu durchbrechen. Denn bei der Konkurrenz auf dem Buchmarkt fallen Klassiker, Weltgeschichten, Poesie, Sagen und Legenden nicht selten unter den Tisch. Doch sie erkannte schon damals, was diese Geschichten im Kinder- und Jugendzimmer vermögen.

Neben der ersten Reihe “Weltliteratur für Kinder” sind mittlerweile viele weitere Reihen hinzu gekommen. Nun verzaubert das Programm mit Titeln der Kategorien “Poesie”, “Sagen”, “Berühmten Leute”, “Kunst entdecken”, “Lebensträumen” und “Besonderes Bilderbüchern”, nicht selten durch Unterstützung berühmter Illustrator*innen.

Gerade die Bilderbuchredaktion der Bücherkinder ist immer wieder fasziniert und begeistert von jedem neuen Schatz aus der Kiste der Besonderheiten. Daher wüschen wir als Bücherkinder Redaktion einen Herzlichen Glückwunsch, und bedanken uns für die vielen tollen Titel und den damit verbundene Geschichten und Erinnerungen! Zur Feier des Tages haben wir euch ein paar Titel heraus gesucht und rezensiert. 

 

Ein Sommernachtstraum

Bilderbuch ab 7
Kindermann Verlag 2005
nach William Shakespeare
neu erzählt
von Barbara Kindermann
Almud Kunert (Illustr.)

“Aus der Reihe Weltliteratur für Kinder: William Shakespears Theaterkomödie “Ein Sommernachtstraum”, in der zwei verliebte Paare durch einen Wald in der Nähe von Athen umherirren und von dem dort lebenden Königspaar Titania und Oberon sowie allerlei Elfen, Feen, und Geistern verzaubert werden. Denn auf einmal spielen die Gefühle verrückt und jeder verliebt sich in jemand anderen.
Was der Kobold Puck damit zu tun hat, kann man in dieser wunderschön gestalteten Ausgabe schnell herausfinden. Denn erst die Illustrationen von Almud Kunert machen die Szenen aus dem Athener Wald zu einem Theater. Auf jeder Seite sieht man die Puppenspieler, Vorhänge, von kleinen Feen gehaltenen Bühnenbilder oder tierische Orchestermitglieder. Eine wirklich tolle Idee um die Geschichte in der Geschichte zu erzählen und so auch den Kleinsten den Geist des Theaters erspüren zu lassen.”

 

Siegfried der Drachentöter

Bilderbuch ab 6
Kindermann Verlag 2023
neu erzählt
von Anna Kindermann
Lena Winkler (Illustr.)

“Aus der Reihe Sagen für Kinder: In dieser von Anna Kindermann neu erzählten Version der Sage Siegfrieds erleben wir unterteilt in kurzen Kapitel verschiedene Missionen, Kämpfe und Abenteuer des jungen Helden. Ob der unerschrockene Kampf gegen Drachen, Riesen und Rittern oder die Suche nach Kriemhild und dem Niebelungenschatz, er nimmt die Herausforderung an.
Die passenden Bilder dazu liefert die Comicillustratorin Lena Winkel, die eine sehr schöne Mischung aus comichaften Figurdarstellungen und malerischen Landschaften findet. Besonders entzückend als kleines Extra sind die Personen- und Landkartenübersichten der Abenteuer Siegfrieds als Vor- und Nachsatzpapier. ”

 

Der Tag, an dem ich den bösen Wolf verjagte

Bilderbuch ab 4
Kindermann Verlag 2022
von Amélie Javaux
Annick Masson (Illustr.)
Odile Kennel (Übers.)

“Aus der Reihe Besondere Bilderbücher: „Der Tag, an dem ich den bösen Wolf verjagte“ ist sehr linearsten erzählt. Der Wolf ist für alle erkennbar eine Metapher für ein mobbendes Mädchen, dem sich unsere Heldin zu widersetzen lernt. Toll daran: Amélie Javaux und Annick Masson bauen eine kleine Schleife ein. Denn erst wird die Gemobbte selbst zum Wolf, zur Mobberin. Ein klar und knapp erzähltes Buch, das mit der guten alten „Gemeinsam sind wir stark“-Botschaft endet. Schade daran: Nerds und Mobberinnen sind hier klar durch Klischees wie Brillen zu erkennen. „Der Tag, an dem ich den bösen Wolf verjagte“ ist ein Buch, das Kindern wirklich helfen kann und will. Schnörkellos und eindeutig bietet es einen guten Gesprächsanlass und konkrete Hilfestellung für Gemobbte. Ob es Mobber*innen auch zum Nachdenken bewegt, sei dahingestellt.”

 

Und falls ihr mehr über die Verlagsleiterin Anna Kindermann erfahren möchtet, bleibt aufmerksam. Wir haben da die nächsten Tage noch ein besonderes Schmankerl für euch vorbereitet.

Das Copyright aller benutzen Cover und Illustrationen liegt beim Kindermann Verlag.

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