Wissenschaft zum Anfassen

Flavia (12): Während ich diese drei wundervollen Bücher gelesen habe, konnte ich mir die Erfindungen so gut vorstellen, dass ich dachte, sie anfassen zu können, da alle so anschaulich, interessant und trotzdem sachlich präsentiert werden.

Es steht geschrieben
Von der Keilschrift zum Emoji

Sachbuch ab 10
von Vitali Konstantinov
Gerstenberg 2019

Wusstest du, dass es über 650 lateinische Sonderzeichen gibt?
Oder wie die Schrift aus Kambodscha aussieht?
Wusstest du, dass die Sprache Rotokas (Ozeanien) nur 12 Laute braucht?

Diese und unendlich viele weitere interessante Informationen sind in diesem tollen Buch zu finden. Dieses großformatige Buch ist auf außergewöhnliche Weise außergewöhnlich. Es ist in drei ungleiche Teile aufgeteilt. Im ersten und kleinsten Teil (Sprechen – Zeichnen – Schreiben) wird erklärt, wie Laute und Sprachen entstehen und außerdem, wie man früher zu einer Sprache kam. Im zweiten und sogleich meinem Lieblingsteil, sind unheimlich viele Schriften erklärt und abgebildet. Auf jeder Doppelseite ist ein Ort beziehungsweise eine Gegend geschildert und viele dazugehörigen Schriften, zum Beispiel Ägypten oder ostasiatische Schriftsysteme. Im dritten und letzten Teil (Schriften & Schöpfer) sind auch noch in paar Schriftsysteme zu sehen, aber es geht auch um ihre Schöpfer.

Dieses Buch ist mit zahlreichen Bildern, Texten, Tabellen und Landkarten versehen und sieht ein bisschen aus wie ein Comic, erzählt aber keine ganze Geschichte, sondern gibt eher ab und zu einen kleinen Ein-Bild-Dialog wieder. Hauptsächlich sind die Seiten schwarz, weiß und rot, aber hin und wieder sind auch kleine blaue oder grüne Stellen zu finden.
Eine Seite, die ich besonders interessant fand, ist so aufgebaut, dass man erkennen kann, welche Sprache von welcher Sprache abstammt. Alles wird sehr ausführlich und verständlich erklärt. Einige schwierige Wörter, wie Diakritika oder Determinativ, werden in einem Verzeichnis am Ende erklärt. Ebenfalls am Ende werden die Übersetzungen von fremdsprachigen Sprechblasen angezeigt.

Ich empfehle dieses Buch absolut allen Menschen ab 12 Jahren, was nicht heißt, dass Ältere dieses Buch nicht lesen sollen. Außerdem bekommt dieses Buch von mir auf jeden Fall 5 geschriebene Sterne.

30 geniale Erfindungen
Vom Rad bis zum Mikrochip

Sachbuch ab 8
von Richard Platt
illustriert von James Brown
übersetzt von Margot Wilhelmi
Gerstenberg 2019

In diesem Buch werden 30 revolutionierende Erfindungen vom Feuer vor rund 32 000 Jahren bis hin zur künstlichen Intelligenz der heutigen Zeit anschaulich vorgestellt. Jede Erfindung wird auf einer Doppelseite dargestellt. Auf der einen Seite wimmelt es nur so von Interessanten und ungewöhnlichen Informationen wie, dass man auf der Pazifikinsel Yap mit Steinscheiben bezahlt, die über drei Meter hoch sind, und die andere Seite besteht aus einem Bild, auf dem die Erfindung zeichnerisch dargestellt und auch noch erklärt wird. Jede Seite ist in einer bestimmten Farbe bemalt. Auch die Schriftarten variieren innerhalb einer Seite, sodass man die vielen verschiedenen Informationen auseinander halten kann.

Die Informationen sind interessant und nicht die klassischen, die man auch auf der nächstbesten Internetseite finden kann. Auch die Erfindungen sind interessant gewählt, da zum Beispiel das WC oder der Nagel dazu zählen. Diese sind ja auch bedeutend, obwohl die meisten Menschen nicht an diese denken, wenn sie berühmte Erfindungen aufzählen.
Die Bilder sind sehr schön illustriert.

Meine Lieblingsseite ist dem Telefon gewidmet, da auf der einen Seite alle Entwicklungsschritte vom Telefon wie es 1876 war bis zu unserem Smartphone mit Touchscreen im Jahre 2007. Auf der anderen Seite ist ein bisschen erklärt, wie ein Telefon funktioniert, vor allem aber geht es darum, wer es erfungen hat und wie es erfunden wurde.

Dieses Buch ist perfekt für Mädchen und Jungs ab 12 Jahren, die neugierig sind und Sachbücher mögen. Deshalb vergebe ich diesem großformatigen Buch 5 Sterne.

Die Welt in der Wunderkammer

Sachbuch ab 10
von Alexandre Galand
illustriert von Delphine Jacquot
übersetzt von Anke Wagner-Wolff
Gerstenberg 2020

Wusstet ihr, dass es die ersten Kuriositätenkabinette schon im 15. Jahrhundert gab? In diesem Buch wird die ganze Entwicklung der Kuriositätenkabinette und somit auch die der Wissenschaften geschildert. Für jede Epoche gibt es einige Doppelseiten: die erste ist aufklappbar und gibt das Gefühl, selbst in einer Wunderkammer zu stehen und auf die Objekte zu schauen. Viele wichtige Gegenstände, die in der Wissenschaft eine wichtige Rolle spielten, werden hier vorgestellt, wie z. B. die mechanische Ente des Jacques de Vaucanson. Diese war eine Ente, die fraß und wie eine echte Ente verdaute, um zu veranschaulichen, wie die Verdauung eines Tieres funktionierte.

Das Buch zeigt anschaulich, was die Leute um welche Zeit faszinierte. Die Gegenstände in den Kabinetten auf den aufklappbaren Seiten werden hinten Teil für Teil bestimmt, bei manchen steht der momentane Standort dabei, da es sich nicht um reine Fantasiebilder handelt, sondern um Darstellungen echter Wunderkammer.

Die Kabinette fingen an, erst viele Tiere auszustellen, dann Gegenstände aus fernen Ländern, dann Maschinen, Bilder und medizinische Präparate, zuletzt wurden sogar lebende Menschen ausgestellt, wie z. B. Myrtle Corbin als das Mädchen mit vier Beinen. Die Wunderkammern sind heute ein bisschen aus der Mode geraten, aber noch lange nicht ausgestorben und die letzten paar Seiten zeigen sogar ein Kabinett der Zukunft und was es enthalten könnte.

Ich finde dieses Buch sehr interessant, weil es viele mir unbekannte Fakten und Kuriositäten enthält. Dieses Buch ist sehr großformatig und die Bilder sind wunderschön.
Deshalb empfehle ich es allen Kindern ab 12 Jahren, die sich für die Entwicklung der Interessen der Menschen oder für Kuriositäten interessieren. Ich vergebe diesem außergewöhnlichen Sachbuch 5 Sterne.

Fazit: Diese Bücher sind perfekt für alle neugierigen Kinder ab 12 Jahren. Sie sind nicht nur inhaltlich sondern auch in ihrer Gestaltung außergewöhnlich.

Flavia Schmidt (12) aus der Kinder- und Jugendredaktion

Flavia ist 12 Jahre alt und seit über 4 Jahren ein Bücherkind. Am liebsten liest sie witzige Geschichten, Abenteuerromane und Sachbücher. Wenn sie nicht liest, macht sie Leichtathletik, bastelt oder näht. Außerdem liebt sie CDs. Deshalb hat sie über 200 von denen.
Beiträge von Flavia

 

Titelbild des Beitrags: Flavia Schmidt
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