Haferhorde Deluxe – Suza Kolb im Gespräch mit den Bücherkindern

Zur Vorbereitung auf die spannende Lesung von Suza Kolb in Monheim morgen, haben die Bücherkinder sich ein paar Fragen ausgedacht, die sie der Erfinderin der Haferhordebande schon immer mal stellen wollten.
Inga (12), die die monstermohrrübenmäßige Reihe und die Hörbücher vor einiger Zeit auf dem Blog rezensiert hatte, hat sich mit der Autorin über Zoom getroffen. Aber auch alle unsere anderen Fragen hat Suza ganz geduldig beantwortet. Aber lest doch selbst, über ein Parfum á la Stallgeruch, Frau Orange, Lila und Co. sowie die Geschichte mit den Ponys im Watt:

 

Wie kommen Sie auf neue Ideen? Speziell auf die Ideen, die auf einem Bauern-/Pferdehof spielen?

Tatsächlich gibt es einen realen Pferdehof, welcher das Vorbild für den Blümchenhof ist. Dieser ist in der Nähe von Frankfurt (genau in der Mitte von Deutschland). Dort ist sehr viel von dem passiert was meinen Ponys und Pferden so passiert.
Eine Freundin von mit hat auf diesem Hof eigene Pferde und Ponys, aber auch Einsteller und ich hatte meine Pferde lange Zeit nebenan in einem eigenen kleinen Stall stehen. Viele Abenteuer die ich der Haferhorde aufs Fell geschrieben habe, sind dort passiert. Sowohl ein kleines Wildschwein, welches sich im Auslauf verirrte, als auch die ständig ausbüchsenden Ponys. Das ist bei Ponys einfach so. Die kommen überall raus wo sie nicht rauskommen sollen, und überall rein wo sie nicht rein sollen und sind dabei einfach sehr abenteuerlustig.

Ich reite schon seit ich acht Jahre alt bin. Durch viele Jahre in Reitschulen und Reiterferien habe ich sehr viele Erfahrungen mit Pferden und Ponys sammeln können. Natürlich sind nicht alle Abenteuer detailgetreu so passiert, aber auf dem Wattenmeer vor Cuxhafen z.B. kann man immer wieder Galopprennen auf dem Wattenmeer zwischen Festland und der Insel beobachten. Ich würde also nicht komplett ausschließen, das dort dann auch mal Ponys bei Flut auf ner Sandbank gestanden haben könnten. 🙂

 

Gibt es spezielle Vorbilder für die Charaktere in den Haferhordebüchern ?

Es gibt tatsächlich keine direkten Vorbilder für die Huftiere, aber einige andere Tiere existieren tatsächlich. Frau Grün, Frau Blau und Frau Gelb, die Hühner vom Blümchenhof wohnen z.B. bei meiner Freundin auf dem Hof. Sie sind braun und haben bunte Ringe im Federkleid. Zusätzlich gibt es sogar noch Hühner mit dem Namen Frau Orange, Frau Lila und so weiter.
Auch für Amalie die Katze und Bruno den Hund gibt bzw. gab es reale tierische Vorbilder auf dem Hof meiner Freundin. Das faszinierendste dabei war tatsächlich, dass die Illustratorin, Nina Dulleck, keine Fotos dieser Tiere zum Zeichnen bekommen hat, sondern sie von ganz alleine genau getroffen hat. Sie hat sie so gut getroffen, dass meine Freundin, als sie Band eins sah, total überrascht von der Ähnlichkeit war.

 

Wie sind Sie auf den Beruf der Autorin gekommen? Wollten Sie das schon immer Autorin werden oder gab es ein Ereignis, welches Sie zu diesem Beruf geführt hat?

Ungefähr in der 3./4. Klasse habe ich gleichzeitig mit dem Reiten auch das Schreiben begonnen. Zu dieser Zeit habe ich mit meiner guten Freundin Nina Petrik, die auch Kinderbuchautorin geworden ist, in Berlin gelebt. Wir sind zusammen in die Grundschule gegangen, und haben Nachmittags zusammen Geschichten geschrieben. Ich natürlich welche über Pferde, die von Koliken geheilt werden mussten, und sie über den Jungen mit dem grünen Fahrrad oder ähnliche Geschichten. Nachdem wir beide studiert hatten, ist sie tatsächlich sofort Autorin geworden. Aber ich habe nicht mehr so daran gedacht Geschichten zu schreiben. Da ich aber immer etwas mit Büchern machen wollte, bin ich in die Verlagswelt gegangen. Ich was vor dem Schreiben, Lektorin. Und bin dann vor 20 Jahren ca. vom lektorieren zum schreiben gewechselt.

 

Besonders faszinierend fand ich die Stimme von Bürger Lars Dittrich im Hörbuch. Wie ist es zu dieser Zusammenarbeit gekommen? Hatten Sie ein Mitspracherecht bei der Stimmenauswahl?

Der Hörbuchverlag kauft die Lizenz beim Buchverlag für eine Geschichten ein, um sie veröffentlichen zu können.Dann sucht dieser eine*n passende*n Sprecher*in aus. Sie haben mit der Wahl von Bürger Lars Dietrich einen Volltreffer gelandet. Genau wie auch die Illustrationen von Nina Dulleck perfekt zu den Geschichten passen, tut es eben auch die Stimme von Bürger Lars Dietrich.
Ich habe beim Schreiben sogar manchmal ein schlechtes Gewissen, wenn ich neue Charaktere hinzufüge. Dann das bedeutet für ihn eine weitere Figur zu sprechen, die man unterscheiden und erkennen kann. Bei einem Band hat sich wohl scherzhaft einmal beschwert, das es doch bitte nicht noch mehr Tiere geben solle. 🙂

 

Wie lange brauchen Sie dafür ein Buch der Haferhorde zu schrieben.
Ist das unterschiedlich oder gibt es eine feste Zeit?

In der Regel brauche ich zwölf Wochen. Ich schreibe das schon sehr flott, vor allem weil ich durch die mittlerweile 20 geschriebenen Bände eine große Übung habe. Auch bin ich, durch mein eigenes Pferd, thematisch so sehr in der Pferdewelt drin, das es auch recht zügig voran geht.
„Stallluft ist für mich das beste Parfum“ , deswegen galoppieren wir dann einfach los in die Abenteuer und ich scchreibe nur noch hinterher. Bei anderen Büchern kann der Schreibprozess auch mal länger dauern. Ich schriebe ja auch andere Kinderbücher, in denen keine Ponys vorkommen, und dafür braucht man manchmal ein bisschen länger.

 

Haben Sie einen Lieblingsband der Haferhorde Bücher?

Ja tatsächlich habe ich immer einen, bis dann der nächste erscheint. 🙂 Es gibt schon viele Bände, die ich sehr gerne mag, Band 18 zum Beispiele, aber jetzt gerade bin ich doch sehr verliebt in Band 20.

 

Lesen Sie Ihre Bücher noch einmal selbst, wenn sie erschienen sind?

Tatsächlich geht es mir da so, wie vielen anderen Kolleg*innen: aus Angst vor Fehlern schaue ich erst einmal lieber nicht rein. Aber da ich meine Lesungen vorbereiten muss, lese ich mich dann in bestimmten Stellen wieder warm. Ich lese dann nicht alles noch einmal komplett durch, aber suche mir die Stellen raus und finde beim laut vorlesen vielleicht auch noch den einen oder anderen Fehler. Zum Glück kann ich in der Nachauflage, die schnell gedruckt wird, dann auch schnell wieder Fehler korrigieren lassen.

Und für die erwachsenen Leser*innen unter uns noch drei Fragen ausserhalb des Haferhorden-Universums:

 

Schreieben Sie lieber Reihen von mehreren Büchern oder lieber Einzelbände?

Edda und Ferdinand waren von Anfang an als Reihen angedacht, Emil und Traktor Leonard z.B. nicht. Doch nun laufen sie so erfolgreich, dass die Verlage nach einer Weiterführung gefragt haben. Ich würde also sehr gerne mal wieder einen Einzeltitel im Kinderbuchbereich schreiben.
Mein letztes Jugendbuch war ein Einzeltitel und auch mein kommendes neues Jugendbuch wird wieder eines sein. Das liegt aber eher daran, dass Reihen im Kinderbuchbereich eben eher verbreitet sind.

 

Was macht für Sie ein gutes Kinderbuch aus?

Ich muss sofort in die Geschichte reingezogen werden, und es bis zum Ende nicht mehr aus den Händen legen wollen. Charaktere die einen faszinieren, über die man im besten Fall auch noch eine Weile nachdenkt, sind die Besten. Aber auch die Konfrontation mit Problemen und ein Humor, der mich zum Lachen bringt, gehören auf jeden Fall dazu.

 

Welches Buch lesen Sie derzeit selbst/liegt auf Ihrem Nachtisch?

Der Schneeleopard von Sylvain Tesson – ein geniales Buch, voller Lebensweisheiten und einer Ruhe, die sehr spannend ist.

 

Nennen Sie uns Drei # Hashtags, die Sie am besten beschrieben:

#lebenslustig
#chaotisch
#neugierig

Vielen Dank liebe Suza Kolb für die ehrlich, humorvollen Antworten und die Zeit, die du den Bücherkindern gewidmet hast! Und ebenso ein Dankeschön an Inga, für das Führen des Interviews. Alle Antworten sind inhaltsgetreu nach einer Tonaufzeichnung erstellt. Copyright für das Beitragsbild liegt beim Magellan Verlag.

Falls ihr noch an der Openair Lesung am 21.04. in Monheim teilnehmen mögt, holt euch schnell noch Ticktets im Ulla-Hahn-Haus!

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