Wie wird man eigentlich Monsterjäger?

Wie wird man eigentlich Monsterjäger? oder
Zoom-Konferenz mit Autorin

Die Antwort habe ich (Lara, 10) in Cee Neuderts Buch „Vorsicht Monster!“ bekommen. Ein Mitmachbuch der Extraklasse: Mit Rätseln, Aufgaben und Illustrationen geht der Leser auf eine wild-verrückte Abenteuerreise um Kackklopse, Dunkelschrecken und viele anderen Monsterarten zu finden.
Und weil es unglaublich viel Spaß gemacht hat wollte ich die Autorin unbedingt persönlich kennenlernen. Als es dann soweit war, waren wir mit 10 anderen Bücherkindern in einer Zoom-Konferenz! Ich war so aufgeregt, dass ich kaum ein Wort rausbringen konnte. Doch als die Autorin fröhlich von sich selber erzählt hat, habe ich Mut bekommen, um schon die erste Frage zu stellen: Heißt du wirklich Cee? Ihr echter Name ist Cornelia, doch ihr wurde immer ein anderer Name mit dem Anfangsbuchstaben „C“ gegeben (wie Claudia, Corinna, usw.). Um das zu verhindern, blieb sie einfach bei dem „Cee“. So hatte ich das Rätsel um ihren Namen gelöst.

Hier noch mein Buchtipp, der auch in der Eselsohr-Ausgabe April 2020 erschien:

Vorsicht Monster!
Hast du das Zeug zum Monsterjäger

Foto: Lara Abay

Kinderbuch ab 8
von Cee Neudert
illustriert von Pascal Nöldner
Baumhaus Verlag 2019

In dem Buch „Vorsicht Monster“ geht es darum Monsterjäger zu werden. Es gibt viele Tipps wie man verschiedene Monster fangen kann. Die Düsterlinge, die unter dem Bett wohnen, fängt man mit einem Klebestreifen. Die Kakklopse wohnen in der Kanalisation und die muss man auf den Seiten im Buch finden. Die Kotzkrabbler sind Müllmonster und wohnen in der Mülltonne. Die fängt man mit Parfüm oder Blättern. Am Ende gibt es das Monster Kleks das sichtbar gemacht werden muss indem man die Seiten in einer bestimmten Weise faltet. Die Aufgabe ist es zu entscheiden ob Du das Monster freilässt oder einfängst.
Auf dem Cover ist der Titel gefährlich in lila geschrieben. Drei Monster sind abgebildet. Man sieht Fangarme. Die rechte untere Ecke wurde abgebissen. Wahrscheinlich von dem Monster deren Fangarme zu sehen sind. Es hat mich sehr neugierig gemacht als ich auch noch in der abgebissenen Ecke „Lesen auf eigene Gefahr“ stand.
„Vorsicht Monster“ gibt Anweisungen auf welche Seite man weiterlesen muss damit man das Buch in der richtigen Reihenfolge liest oder dass man das Buch falsch herum lesen muss oder auf einem Bein hüpfen soll. Es gibt auch Stellen in denen ich etwas reinschreiben kann. Das Buch hat keine Kapitel weil man auf unterschiedlichen Seite wieder weiterlesen muss. Die Geschichte wir vom Leser und der Hauptfigur Tom Renz erlebt. Es gibt mehrere Schriftarten auf einer Seite und das zeigt mir, dass mehrere Leute reden. Es gibt viele lustige Bilder in Schwarz weiß.
Ich fand das Buch einfach nur toll will viele Aufgaben erfüllen musste und nicht von vorne nach hinten durchlesen musste. Es war spannend weil ich in das Buch hineingezogen wurde. Das fand ich super. Weil „Vorsicht Monster“ mir so gut gefallen hat werde ich es noch mal lesen.
Ich würde dem Buch mehr als fünf Sterne geben, wenn das möglich wäre! Also hier: 5+!

Nach der Zoom-Konferenz konnte ich Cee Neudert noch zwei weitere Fragen per Mail stellen:

  1. In der Zoom Konferenz hast du uns erzählt, dass du auch fürs Radio schreibst. Magst du lieber Bücher oder Radiobeträge schreiben und wieso?
  2. Woher kommen dir die Ideen, um so ein gutes Buch wie „Vorsicht Monster!“ zu schreiben?

Hier kommt ihre Antwort-Mail

Liebe Lara,
mit euch zu reden und vor allem dich zu sehen, hat mir sehr viel Freude gemacht!

Jetzt werde ich versuchen, deine beiden Fragen zu beantworten.

Zu 1.:
Diese Frage kann ich nicht mit „entweder“ – „oder“ beantworten, sondern ich kann nur sagen: beides.
Ich spreche jetzt von Geschichten.

Wenn ich Geschichten fürs Radio schreibe, habe ich meistens weniger Vorgaben. Ich bin freier. Und ich kann auch mal was für ältere Kinder schreiben und muss mir keine Gedanken machen, wenn ich kompliziert zu lesende Wörter verwende, weil die Schauspielerinnen und Schauspieler, die die Geschichten vorlesen, keine Leseanfänger sind, und meistens auch schwierige Wörter fehlerfrei sprechen können. (Und falls ein Wort oder Satz wirklich nicht vorlesbar ist, können wir das beim Aufnehmen noch verändern.)
Mir gefällt es, wenn meine Geschichten von guten Sprechern vorgelesen werden. So wird man beim Hören einfach in die Geschichte reingezogen, kann die Augen zumachen und sich wegträumen. Manchmal sind auch noch Musik und Geräusche dabei, die das Ganze (im besten Fall) noch genussvoller machen.
Außerdem finde ich gut, dass beim Öffentlich-Rechtlichen-Rundfunk ALLE Zugang zu den Geschichten haben.
Ein Nachteil ist, dass etwas zum Anhören sehr flüchtig ist. Die Schallwellen sind in dem Moment in der Luft, in dem sie zu hören sind, und dann sind sie weg. Man kann die Geschichte also nicht anfassen.
Das finde ich bei Büchern so toll: Man kann sie anfassen, umblättern, sie mitnehmen, aufheben und immer wieder anschauen. Man kann sie immer benutzen, ohne dass man ein elektrisches Gerät dazu braucht.

Dafür bin ich (das ist bei anderen Autoren vielleicht anders) bei Büchern nicht so frei, sondern die Verlage machen mir mehr Vorgaben. Mir persönlich macht das aber nichts. Ich mag es ganz gern, wenn bestimmte Regeln von vornherein feststehen.
Was ich an Büchern besonders mag, sind die Bilder, weil sie die Geschichte noch weitererzählen. Ich denke bei meinen Geschichten für Bücher die Bilder oft auch schon mit und mache Vorschläge, was auf den Bildern drauf sein könnte.
Die Zusammenarbeit zwischen Verlag, Illustrator und mir ist bei Büchern oft auch enger. Das gefällt mir auch sehr gut, wenn ich nicht nur still vor mich hinschreibe, sondern wenn ich auch mit anderen Leuten immer wieder über die Geschichte reden kann.

Also, ich schreibe sehr gern beides: Geschichten für Bücher und für’s Radio.

Bei journalistischen Beiträgen allerdings, wo ich z. B. mit Kindern oder Erwachsenen über ein bestimmtes Thema rede, ein Interview mache oder eine Reportage, da ist mir das Radio sehr, sehr viel lieber als eine Zeitung oder Zeitschrift, und auch lieber als das Fernsehen.
Beim Radio ist man ganz nah dran, ganz dabei (z. B. frühmorgens bei einem Bauern beim Melken). Die Aufnahmen gehen ganz schnell und direkt, ohne viel Technik, und wenn der Beitrag geschnitten und abgespeichert ist, kann er sofort gesendet werden.
Bei Zeitung und Zeitschriften ist alles viel weniger nah, weil man die Stimme nicht direkt hört, sondern lesen muss, und es braucht mehr Zeit, weil ja alles gedruckt werden muss.
Und beim Fernsehen muss man immer schaun, dass man ordentliche Bilder hat. Man braucht eine riesige Kamera und andere Geräte, und es geht immer, immer ums Aussehen. Im Radio hört man nicht, wie ein Mensch aussieht. Es gibt keine große Nase oder komische Frisur, die ablenkt von dem, was der Mensch sagt.

Also: bei journalistischen Sachen ist für mich das Radio ganz vorn. 🙂

Zu 2.:
🙂 Es freut mich sehr, dass du „Vorsicht, Monster!“ für ein gutes Buch hältst.
Woher kommen die Ideen? Allgemein ist das bei mir genau wie bei dir, wenn du dir eine Geschichte ausdenkst: Du siehst was, du erlebst was, du liest oder hörst was oder du interessierst dich einfach besonders für ein bestimmtes Thema. Und dann kommt plötzlich eine Idee. Die ist verwandt mit den ganzen Sachen, die du vorher in dich aufgenommen hast, aber (hoffentlich) nicht genau dasselbe. Und dann fängst du an, die Idee hin und her zu drehen, und zu überlegen, wie daraus eine Geschichte werden könnte.
Eine meiner Figuren – Mister Cat, über den habe ich dann eine Geschichte fürs Radio geschrieben – habe ich sogar geträumt.
Es gibt übrigens bestimmte Tageszeiten, zu denen mehr Ideen herumschwirren als zu anderen. Bei mir ist das abends oder nachmittags, wenn ich Zeit habe, mich hinzulegen. Ideen kommen zu mir meistens im Liegen.

Und die Ideen zu „Vorsicht, Monster“:
Mein Verlag hat mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, ein Buch zu schreiben, wo der Leser selbst entscheiden kann und selbst Sachen machen muss. Ich habe ja schon bei unserem Gespräch erzählt, dass ich genau das schon IMMER machen wollte! Weil ich schon als Jugendliche Fan dieser Abenteuer-Spiel-Bücher war, die es damals gab. Deswegen habe ich sofort geschrien: „JAAA!“
Und dann haben wir zusammen über das Thema gesprochen und uns ziemlich schnell auf „Monster“ geeinigt.
Und dann habe ich Ideen gesammelt, was man in das Buch alles reinpacken könnte, und was ich unbedingt drin haben möchte. Immer wieder hab ich mich mit meiner Lektorin im Verlag besprochen. Sie hatte dann auch noch Ideen. Und so hab ich gesammelt. Und gesammelt. Mehrere Monate lang.

In „Vorsicht, Monster“ sind übrigens zwei verschiedene Sorten von Ideen drin.
Die einen sind die für die Handlung: die Angst, die man vor Monstern hat, und was Tom alles erlebt, was Klexi so macht… Das, was das Buch (hoffe ich) spannend und witzig macht. Diese Ideen haben eher mit dem Gefühl zu tun.
Die anderen Ideen sind die für die Mitmachsachen: Wie ist das Buch aufgebaut? Wann muss man wohin blättern? Welche Rätsel stelle ich wann mit welchem Schwierigkeitsgrad, damit es nicht zu einfach, aber auch nicht abschreckend ist? Diese Ideen haben eher mit Logik zu tun.
Oh, und die Ideen zur Gestaltung gab es ja auch noch: dass es schwarze Seiten gibt, dass unbedingt Comics drin sein müssen, dass es verschiedene Schriften gibt…
In meinem Kopf hat es jedenfalls ganz schön rumort. Ich habe alle Ideen gleich, wenn ich sie hatte, aufgeschrieben. Und irgendwann habe ich dann den ersten Entwurf des Buches geschrieben und versucht, so viele Ideen wie möglich reinzustopfen.

Liebe Lara,
ich hoffe, ich konnte deine Fragen einigermaßen beantworten.

Viele Grüße!
Cornelia

Das Beitragsfoto entstand als Screen-Shot bei der Zoom-Konferenz.

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