Eine Stadt, vier verschiedene Geschichten

Flavia (13): In diesem Beitrag stelle ich euch vier Romane von Ross Welford vor, die zwar alle am selben Ort spielen, jedoch keine richtige Reihe bilden und unabhängig voneinander gelesen werden können. Ich selbst habe sie in verschiedenen Altern gelesen, doch sie gefallen mir immer noch. Und den Hamster hat auch mein Bruder Matteo gelesen (die Besprechung hier unten ist von ihm), d.h. diese Bücher sind sowohl für Mädchen als auch für Jungen toll.

Der Hund, der die Welt rettet

Kinderbuch ab 10
von Ross Welford
übersetzt von Petra Knese
Coppenrath 2019

Blick ins Buch

Georgie und ihr Freund Ramzy mögen Hunde sehr und helfen darum oft im Hundeheim aus. Als sie einmal mit den Hunden am Strand spazieren und einer die alte Dr. Pretorius anfällt, folgen sie der alten Dame in ihr Labor, um ein neues Virtual Reality Spiel zu testen. Dr. Pretorius erweitert das VR Spiel so, dass es haargenau die Zukunft simuliert. Als wenig später ein sehr ansteckendes und gefährliches Hundevirus ausbricht und auch Georgies Lieblingshund Mister Masch krank wird, wird den beiden Freunden klar, dass sie erneut in die Zukunft reisen müssen, doch es ist komplizierter als gedacht.

Dieser Roman ist sehr spannend, da ständig neue Dinge geschehen und alles verzwickter machen. Interessant ist auch, dass Georgies und Ramzys Welt, genauso wie gerade jetzt bei uns, von einem hochansteckendem Virus befallen wird. Auch von außen sieht das Buch sehr schön aus. Man sieht Mister Masch auf einem Hügel und im Hintergrund auch das Labor von Dr. Pretorius. Die Seitenränder (Buchschnitt) sind blau. Obwohl dieser Roman äußerliche Ähnlichkeiten mit den anderen Jugendromanen von Ross Welford aufweist, ist es doch eine alleinstehende Geschichte, die jedoch am selben Ort spielt, wie die anderen drei. Mit Ramzy und Georgie konnte ich sehr gut mitfühlen, da sie mir sympathisch waren.

Ich empfehle dieses Buch Jungen und Mädchen ab 12 Jahren, auch wenn sie Hunde nicht leiden können.

Flavia Schmidt (13) aus der Kinder- und Jugendredaktion

Der 1000-jährige Junge

Kinderbuch ab 10
von Ross Welford
übersetzt von Petra Knese
Coppenrath 2019

Blick ins Buch
Tipp von Frau Bücherkinder

Alfie Monk ist vor sehr vielen Tausend Jahren geboren und dank einer geheimnisvollen Glasperle noch am Leben, und zwar immer noch als 11-jähriger. Er wohnt mit seiner Mutter und seiner Katze Biffa in einem kleinen Holzhaus mitten im Wald. Im nächstgelegenen Dorf wohnen die zwei Kinder Aidan und Roxy. Eines Tages fängt Alfies Hütte Feuer und seine Mutter kommt ums Leben; darauf flüchtet Alfie in den Garten von Roxy, wo ihn die beiden Kinder finden und versteckt halten. Doch dann findet die Polizei ihn und er kommt in ein Waisenhaus. Langsam wird das ewige Leben Alfie zu viel und er will altern, so wie alle anderen. Da gibt es nur eine Möglichkeit: Alfie muss mithilfe seiner Freunde die letzte Glasperle finden, um den Bann zu durchbrechen.

Dieses Buch ist sehr außergewöhnlich! Manche Kapitel werden von Alfie erzählt und manche von Aidan, und somit unterschiedet sich auch der Stil, weil die Kapitel von Aidan witziger sind als die von Alfie. Der Wechsel verwirrt nicht, weil er sehr gut gekennzeichnet ist: wenn sich die Perspektive ändert, steht immer ein anderer Name am Anfang des Kapitels. Auch von außen ist das Buch schön, da es einen hellen blau-türkis Ton hat. Die Seiten sind von außen orange gefärbt und die Titelbuchstaben haben eine reliefartige Oberfläche.

Alle Romane von Ross Welford spielen in ein und derselben Stadt und zwar Whitley Bay. Die Grundidee dieses Buches ist interessant: Viele Leute träumen davon, nicht älter zu werden, aber dieses Buch zeigt, dass das Leben kostbar ist und wenn man zu viel lebt, verliert man sogar die Lust dazu. Beim Lesen habe ich oft überlegt, wie es wäre, immer so zu bleiben wie jetzt, während alles sich für die anderen ändert. Vor allem ist das ewige Leben traurig, denn man kann keine Freunde haben, da diese wachsen und nicht mit einem Dauer-11-jährigen befreundet sein wollen. Man soll aber nicht denken, dass dieser Roman nur traurig ist, denn er ist traurig und lustig zusammen, deshalb finde ich ihn so schön und einzigartig! Außerdem erzählt das Buch ein ganz kleines Bisschen von der Geschichte Englands vor zweitausend Jahren.

Ich empfehle diesen Roman allen Kindern und Jugendlichen ab 11 Jahren

Flavia Schmidt (damals 11) aus der Kinder- und Jugendredaktion

Was du niemals tun solltest, wenn du unsichtbar bist

Kinderbuch ab 10
von Ross Welford,
übersetzt von Petra Knese und Nora Lachmann
Coppenrath 2018

Blick ins Buch

Esther wird unsichtbar, nachdem sie ein komisches Arzneimittel gegen ihre Pickel probiert hat. Nun weiß sie nicht mehr, was sie machen muss. Ihre Oma und die Polizei glauben ihr am Telefon nicht und deshalb können sie ihr nicht helfen. Doch sie findet alleine heraus, dass sie nach einer gewissen Zeit wieder sichtbar wird und wie die Sache mit der Unsichtbarkeit funktioniert. Langsam beginnt es ihr Spaß zu machen, so geht sie unsichtbar zur Schule, weil dort eine Talentsichtung stattfindet und sie jemandem dabei helfen will. Während sie unsichtbar ist, versucht sie auch herauszufinden, wer sie wirklich ist. So erfährt sie vieles über sich und ihre Familie…

Das Buch sieht gelb aus, aber die Seitenränder sind blau. Der Titel ist mit Mustern übersäht und dick aufgedruckt. Man sieht die Silhouette von Esther im Schein eines Leuchtturms. Das alles passt sehr gut zusammen und wirkt interessant. Diese Erwartungen werden beim Lesen nicht enttäuscht: Die Geschichte ist spannend, aber man liest sie nicht so schnell, weil sie viel Aufmerksamkeit verlangt. Die Hauptperson ist mir sympathisch vorgekommen, weil sie keine besondere Talente hat, aber auch nicht lächerlich ist. Sie ist ein normaler Mensch, deshalb konnte ich mich gut mit ihr identifizieren. Das Mädchen hat trotzdem einen etwas verrückten Verstand: Sie tut die ganze Zeit etwas, wo man denkt „Oh nein, das sollte sie lieber nicht tun!“, aber dann merkt man, dass sie doch Recht hatte.
Dieser Roman wird Kindern ab 10 Jahren gefallen.

Flavia Schmidt (damals 10) aus der Kinder- und Jugendredaktion

Zeitreise mit Hamster

zeitreise mit hamsterKinderbuch ab 10
von Ross Welford,
übersetzt von Petra Knese
Coppenrath 2017

Blick ins Buch
Tipp von Frau Bücherkinder

Albert Einstein Chaudhury hat schon vor einiger Zeit seinen Vater verloren. Dennoch vermisst er ihn stark. An seinem 12. Geburtstag bekommt er von seiner Mutter einen Briefumschlag, den sein Vater für ihn hinterlassen haben soll. In dem Brief erklärt sein Vater ihm, dass er eine Zeitmaschine erfunden hat, die noch in einem verborgenen Bunker im Keller ihres Hauses steht. Doch das Problem ist, dass Al mit seiner Mutter umgezogen ist. Trotzdem beschließt er, mit der Zeitmaschine zurück in die Kindheit seines Vaters zu reisen und ihm dort mit einer kleinen Tat das Leben zu retten. Dies ist allerdings nicht so einfach, wie es anfangs scheint.

Dieses Buch hat schon einen interessanten Start. Die ersten Sätze lauten: „Mein Vater ist zweimal gestorben. Einmal mit 39 und noch einmal 4 Jahre später mit 12.“ Das hat mich schon neugierig gemacht und ich wurde nicht enttäuscht. Ich bin wirklich begeistert von diesem Buch, denn obwohl es nicht für mein Alter gedacht ist (12), konnte ich mich gar nicht von dieser Geschichte abwenden und wurde immer wieder mit schönen Überraschungen erfreut. In Wirklichkeit bin ich der Meinung, dass man bei diesem Buch nicht auf die Altersbeschränkung achten soll, sondern man es erst ab 12 Jahren lesen muss, denn die Sprache ist nicht wirklich einfach und auch die Geschichte könnte sonst schwer zu verstehen sein. Der Titel passt meiner Meinung nach nicht wirklich, da der Hamster nur eine unwichtige Nebenrolle spielt.
Für mich waren die Sprünge zwischen den verschiedenen Epochen in diesem Buch interessant, da man so was nicht oft in Büchern findet, doch manchmal vergaß ich, ob ich mich in der Gegenwart oder in der Vergangenheit befand. Es gab mehrere witzige Szenen (wie das englische Königslied oder mehrere Steckbriefe), obwohl die Geschichte an sich nicht lustig ist. Sie ist fesselnd und hat mehrere Höhepunkte, doch man kann sie nicht wirklich als Abenteuer bezeichnen. Die Hauptfigur kann nichts verlieren, sie kann schlimmsten Falls nur so weiter leben wie jetzt, das hat mir gefallen. Auch die Figur von Alberts Vater in seiner Kindheit fand ich gelungen, da ich seine Handlungen gut nachvollziehen konnte.

Noch erwähnen möchte ich, dass die Seitenränder knallgelb angemalt sind. Ich empfehle dieses Buch sowohl an Jungen als auch an Mädchen ab 12 Jahren und vergebe ihm 5 Sterne.

Matteo Schmidt (damals 12) aus der Kinder- und Jugendredaktion

Flavia ist 13 Jahre alt und seit über 4 Jahren ein Bücherkind. Am liebsten liest sie witzige Geschichten, Abenteuerromane und Sachbücher. Wenn sie nicht liest, macht sie Leichtathletik, bastelt oder näht. Außerdem liebt sie CDs. Deshalb hat sie über 200 von denen.
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Titelbild des Beitrags: Flavia Schmidt
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