Illustratorinnen Special mit Katrin Stangl

Vielleicht magst du kurz vorab erzählen, wie du zum Zeichnen gekommen bist?
Wie die meisten Kinder habe ich gerne gezeichnet und es ist dabei geblieben. Dazu kommt der Spaß an Geschichten. Illustratorin ist da der perfekte Beruf!

Die aktuell illustrierten Bücher sind in sehr kräftigen Farben gehalten. Ist dies ein zusätzliches Element für dich, den Ausdruck der Szene zu verstärken?
Ich mag kräftige Farben! Und ich versuche immer die richtigen Farbtöne für die entsprechenden Bücher auszusuchen, so dass ich das Gefühl habe sie entsprechen den jeweiligen Texten oder verstärken deren Atmosphäre.

Wenn ich richtig erkenne, verwendest du (im Buch „Als die wilden Tiere bei uns einzogen“) eine Art von Fineliner vorwiegend für die Kontur und die Details. Wie würdest du deinen Stil im allgemeine Beschreiben?
Für die „Wilden Tiere“ habe ich mit Feder und schwarzer Tusche gezeichnet. Dann habe ich mir Farben ausgewählt, die für mich der spätsommerliche/herbstlichen Stimmung der Geschichte entsprechen und schrill genug sind, um auch das künstliche und üppige Leben des einen Jungen gut darzustellen. Diese Farben habe ich einzeln gezeichnet und dann am Computer zur Tuschezeichnung hinzugefügt.
Meinen Stil kann ich gar nicht so allgemein beschreiben, da ich manchmal sehr grafisch und flächig arbeite, dann wieder linear oder malerisch. Auch schwarz-weiße und farbige Illustrationen wechseln sich ab. Ich probiere immer wieder gern neue Techniken und Arbeitsweisen aus! Meist sind meine Bilder aber eher streng komponiert und wenig räumlich.

Was ist dir beim Illustrieren besonders wichtig? Worauf legst du ein Augenmerk?
Mir ist beim Illustrieren besonders wichtig, dass meine Bilder zum Text und zu dessen Stimmung passen. Ich versuche für jedes Buch die entsprechenden Zeichnungen zu finden. Und ich liebe es unterschiedliche Texte zu illustrieren. Prosa, Gedichte, Fundstücke, Bücher für Erwachsene und Bücher für Kinder.

Besonders spannend fand ich die Illustration von “fünfzehn kilo kolibri”. Im ersten Moment schaut es aus, wie ein Buch aus den 1970er. Doch bei näherer Betrachtung lässt sich eine unglaubliche Detailliebe erkennen. Was war deine Intention für die Illustration dieses Buches?
Der Autor hat sich flächige Illustrationen gewünscht und im ersten gemeinsamen Band (vier kerzen, drei könige, zwei augen, ein stern) bin ich auf die Technik mit den Schablonen und Rastern gekommen, weil ich mich mit Risodruck beschäftigt hatte. Das hat großen Spaß gemacht und es sind zweifarbige Bilder in blau und rot entstanden. Für das Vogelbuch sollten die Bilder bunter sein, aber trotzdem flächig und kräftig. Der Kniff hierbei ist, dass das Magentarot, das normalerweise im Offset-Vierfarbdruck verwendet wird, durch ein anderes rot ausgetauscht wurde. Dadurch und durch das Raster entsteht die Anmutung, als hätte man ein Buch aus einer anderen Zeit vor sich.

Wenn du dir für die Zukunft ein Projekt wünschen dürftest, was oder auch für wen würdest du gerne illustrieren und warum?
Es gibt natürlich Texte die ich liebe und vielleicht auch gerne einmal illustrieren würde – vielleicht aber auch besser nicht. Das kann ich leider nicht verraten 🙂


Webseite von Katrin Stangl
Porträt: © Katrin Stangl

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