10 Fragen an Maren Bonacker

Uns alle verbinden gute Geschichten und die Leidenschaft, Kinder und Jugendliche für diese zu begeistern. Im Rahmen der Bücherkinder-Interview-Reihe möchte ich diese Menschen vorstellen.

© Privat

Wer sind Sie und wie sieht Ihre Arbeit mit Kinderbüchern aus?
Hi, ich heiße Maren Bonacker und ich mache eigentlich die ganze Zeit etwas mit Kinderbüchern. Offiziell leite ich die Kinderabteilung der Phantastischen Bibliothek Wetzlar (KiBüs lesen, sortieren, einräumen, ausleihen, anpreisen …), außerdem bin ich als freiberufliche Journalistin in Sachen Kinderbuch unterwegs und schreibe u.a. für’s Eselsohr oder pädagogische Fachzeitschriften wie „Welt des Kindes“. Für meine Jury-Tätigkeiten beim Deutschen Jugendliteraturpreis, dem Leipziger Lesekompass und dem HUCKEPACK Bilderbuchpreis lese ich hauptsächlich Bilder- und Kinderbücher. Na, und dann lese ich auch noch meinen eigenen Kindern vor und räume auch zu Hause gern und oft Kinderbücher hin und her …

Wie würden Sie sich aktuell in drei Hashtags (#) beschreiben?
#chaotischaberliebenswert #Muttertier #totaleüberfordeung

Welches Buch liegt derzeit ganz oben auf Ihrem Nachttisch und warum?
Christine Zieglers „Jaguarkrieger“ aus dem Südpol-Verlag. Zum einen, weil ich das Cover ungemein faszinierend finde (Südpol macht einfach schöne Bücher!), zum anderen, weil ich gerade ein Seminar über Zukunftsliteratur vorbereiten muss.

Wie beeinflusst Ihre Arbeit mit bzw. für Kinder und Jugendliche Ihre Sicht auf die heutige Gesellschaft und unsere Welt?
In der Phantastischen Bibliothek Wetzlar zielt meine Arbeit mit Büchern in erster Linie auf Leseförderung ab, in zweiter Linie auf das Wecken von Phantasie und Träumen. Ich bin zwar Realist, würde mir aber wünschen, dass wir zumindest augenzwinkernd an ein bisschen Magie im Alltag glauben können – denn das macht unser Leben um vieles bunter, reicher und schöner.
 Was das für die Gesellschaft tut? Kinder, die jetzt kreativ sind, sich Geschichten ausdenken und zumindest in Geschichten an das Unmögliche glauben können, haben im späteren Berufsleben einen offeneren Geist und sind sicherlich die treibenden Kräfte in Kreativ-Workshops, im Ideenfinden und bei Konfliktlösungen.

Was ist die treibende Kraft, auch weiterhin was mit Kinderbüchern zu machen?
Die unermessliche Freude, die ich immer wieder erfüllt, wenn ich ein gutes Kinderbuch lese. Ich kann mich immer wieder aufs Neue für wunderbare Ideen, anrührende Geschichten und kleine Fluchten aus dem Alltag begeistern. Das würde ich um nichts auf der Welt missen wollen.

Wie begeistern Sie potenzielle Nichtleser für das Buch?
Kinder, die sagen, dass sie nicht gern lesen, lassen sich manchmal neugierig machen, wenn man ihnen Bücher vorschlägt, von denen man annehmen kann, dass die Eltern sie nicht so mögen würden – zu wenig pädagogisch oder so … Zombie-Goldfisch ist da ein ebensolcher Erfolgsgarant wie Bücher aus dem Minecraft-Universum. Und Fortnite ist dann wohl das nächste (aber daran muss ich mich selbst erst noch gewöhnen …)

Was macht für Sie ein gutes Kinderbuch aus?
Dass es das Herz berührt.

Wie hat sich Ihre Arbeit mit fortschreitender Digitalisierung verändert?
Ich schreibe noch mehr Rezensionen … (?) – Geht mit dem Laptop schneller als früher mit der Schreibmaschine (jaaaa, ich bin so alt, dass ich damals noch auf der Maschine getippt habe!) Ich kann außerdem schneller zu bestimmten Themen recherchieren und freue mich, schnellen Zugriff auf Rezensionen anderer Leser zu haben. Es interessiert mich, was andere in einem Buch sehen – oder warum sie es ablehnen.

Welche sozialen Netzwerke nutzen Sie und warum?
Ich bin da etwas hinterher … Ich nutze Facebook (oller Zeitfresser!) und freue mich, dass ich darüber mit vielen Autoren und Autorinnen in Kontakt gekommen bin, die ich sonst nicht kennenlernen würde. Wenn mich ein Buch begeistert, kann ich gucken, ob der Verfasser auf Facebook ist – und kann direkt eine kleine Fan-Message schreiben. Mehr als Facebook schaffe ich nicht – ich glaube, dann würde ich nichts anderes mehr machen, als zu gucken, wer in der Welt gerade mit welchen Dingen beschäftigt ist. (Da wünsche ich mir manchmal mehr Disziplin und weniger Internet …)

Mit welchem Kinderbuchmenschen sollten wir dieses Interview unbedingt mal führen?
Ui, da gibt es viele … Vielleicht mal mit Gabriela Wenke? Über sie bin ich überhaupt erst zum Kinderbuch gekommen – und sie ist und bleibt für mich die Grande Dame der Kinderliteratur-Rezensionen.


Webseite der Phantastischen Bibliothek Wetzlar
Fotos: © Privat

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