Unsere Eselsohren im Februar

Die monatlich in der Eselsohr erscheinenden (Hör-)Buchtipps aus der Kinder- und Jugendredaktion gibt es hier zum Nachlesen.

Auf Seite 34 der Zeitschrift Eselsohr gibt es im Februar folgende Buchtipps:
Ole (10): Wie viel wärmer ist 1 Grad?
Paula (13): Die Spiegelreisende, Bd. 1
Lara (9): Bitte nicht öffnen, Bd. 4
Noah (16): Licht und Schatten
Leyla (13): 111 Gründe, Manga zu lieben

Und da unsere Zeichenanzahl natürlich begrenzt ist, gibt es unterhalb der Printansicht nochmal alle Buchtipps in ungekürzter Version nachzulesen.

Die Erde heizt sich immer weiter auf. Was können wir alle dagegen tun? 1 Grad klingt zwar sehr wenig, hat aber in der Natur enorme Auswirkungen. Das Buch „Wie viel wärmer ist 1 Grad? Was beim Klimawandel passiert“ erklärt zunächst die Folgen vom Klimawandel gut verständlich für Kinder ab 9 Jahren. So versinken zum Beispiel viele Inseln und Küsten im Meer, weil der Meeresspiegel ansteigt. Wir sollten alle mehr erneuerbare Energien benutzen und weniger umweltschädliche Gase in die Atmosphäre abgeben. Jeder von uns kann etwas zum Klimaschutz beitragen wie zum Beispiel heimisches Obst und Gemüse essen und weniger in den Urlaub fliegen.
Auf jeder Buchseite steht ein bisschen Text und dazu sind passende Bilder gezeichnet. Ich finde das Buch gut, weil es ausführlich informiert, ohne langweilig zu sein. Es bietet passende Erklärungen, was wir alle zum Klimaschutz beitragen können. Ich gebe dem Buch 5 Sterne, weil es zeigt, wie wichtig der Klimaschutz ist.
Kristina Scharmacher-Schreiber/Stephanie Marian (Illu.): Wie viel wärmer ist 1 Grad?
(Beltz & Gelberg 2019, ab 7)

Ein Riss hat die Erde in 21 Archen geteilt. Auf einer davon lebt Ophelia. Ophelia ist eigentlich eine ganz normale, unauffällige Frau, die sich am liebsten hinter ihrer Brille und ihrem Schal versteckt. Doch eins ist an ihr sehr besonders: Sie kann Dinge Lesen, d.h. wenn sie einen Gegenstand berührt, reist sie gedanklich in dessen Geschichte. Außerdem kann sie durch Spiegel reisen. Sie ist soweit zufrieden mit ihrem Leben, bis die Nachricht kommt, dass sie heiraten muss. Und zwar den großen, verschlossenen und wortkargen Thorn vom Pol. Dort taucht sie in dessen kompliziertes, gefährliches Leben und in die verstrickte Familiensituation ein.
Ich empfehle dieses Buch Mädchen und Jungs ab 12 bis 13 Jahren. Das Cover ist sehr schön und fantasievoll gestaltet und macht mit dem Klappentext neugierig auf das Buch. Die verrückte, gut ausgedachte Geschichte zieht einen so in ihren Bann, dass man immer weiterlesen möchte und gespannt auf die folgenden Bände der Spiegelreisenden ist. Besonders gefällt mir, dass die Protagonistin Ophelia zunächst so unscheinbar wirkt, dann aber durch ihr Selbstbewusstsein, ihren Mut und ihre Charakterstärke überzeugt. Daher vergebe ich diesem total gelungenen, tollen Buch 5 Sterne.
Christelle Dabos: Die Spiegelreisende, Bd. 1: Die Verlobten des Winters
(Aus dem Französischen von Amelie Thoma, Insel 2019, ab 14)

In dem Buch „Bitte nicht öffnen! Feurig“ geht es um die drei Schulfreunden Nemo, Fred und Oda die, wie in den Bänden davor, ein besonderes Päckchen bekommen und danach merkwürdige Sachen passieren.
In dem ersten Band „Bitte nicht öffnen! Bissig“ war ein Spielzeug Yeti namens Icy-Icemonster im Päckchen. Im Hochsommer ist es auf einmal Winter geworden, aber nur in der Stadt Boring. Im zweiten Band „Bitte nicht öffnen! Schleimig“ ging es um das Spielzeug Schleimi der unglaublich ekeligen Schleimregen verursachte. Im dritten Band „Bitte nicht öffnen! Durstig“ kam eine Vampirpuppe Vampiranja vor. Sie verursachte, dass es sogar am Tag Nacht war. Im neuesten und vierten Band „Bitte nicht öffnen! Feurig“ geht es um Drago den Drachen, der eine unglaubliche Hitze verursacht. Alle vier Bände haben etwas gemeinsam: Es geht m Spielzeuge die von ihren Besitzern geklaut, lebendig gemacht und in Päckchen verschickt werden.
Im vierten Band ist etwas anders: Die drei Freunde Nemo, Fred und Oda wissen dieses Mal wem das Spielzeug im Päckchen gehört: Marie, Nemos nervige Nachbarin. Marie ist in Urlaub nach Venedig gereist und Nemo hat das Päckchen mit Maries Drachen erhalten. Wie soll er Drago wieder zu einem Spielzeug verwandeln, wenn die Besitzerin verreist ist und das Spielzeug nicht umarmen kann? Denn in allen vier Bänden müssen die Besitzer des Spielzeugs im jeweiligen Band umarmen damit sie ihre besonderen Kräfte verlieren und wieder gewöhnliche Spielzeuge werden. In den ersten drei Bänden wussten Nemo, Fred und Oda nicht wer der Besitzer ist. Deswegen war die Zurückverwandlung schwieriger, denn die mussten zuerst herausfinden, wem das Spielzeug gehört.
Die Schrift im Buch war gut zu lesen und die wenigen Bilder haben den Text gut unterstützt und ergänzt. Das Cover in jedem Band hat immer ein Guckloch mit einem Auge vom jeweiligen Spielzeug im Band. Wenn man es aufklappt, sieht man das Spielzeug worum es im Buch geht. Es sieht aus, als ob es in einem Päckchen liegt. In großen Buchstaben steht „Bitte nicht öffnen!“ und dann ein Wort das zu dem Spielzeug passt: das Yeti ist bissig, Schleimi ist schleimig, Vampiranja ist durstig und Drago ist feurig. Wichtig zu wissen ist, dass man die Bände nacheinander lesen sollte.
Ich fand die ganze Reihe spannend und habe mich darüber gefreut, dass der vierte Band genauso aufregend wie die anderen war. Empfehlen würde ich ihn für fortgeschrittene Leser ab 8, die spannende Abenteuergeschichten mögen. 5 Sterne.
Charlotte Habersack/Fréderic Bertrand (Illu.): Bitte nicht öffnen, Bd. 4: Feurig!
(Carlsen 2019, ab 8)

Es ist das 18. Jahrhundert und ein Mädchen kommt auf die Welt. Vida wird aber nicht einfach so geboren: sie und ihre Mutter kämpfen 13 Tage, ihre Eltern und die Welt haben ihr halbes Leben auf sie gewartet, sie ist etwas ganz besonderes. Vida hat eine Gabe, sie kann die Toten sehen, die ihr Leben noch nicht ganz loslassen konnten und ihnen helfen, die reale Welt zu verlassen, um sie so aus der Dunkelheit ins Licht zu führen. Vida lebt in Russland in dem Ort Warrosch, in einer Welt voller Mythologie, einer grausamen und liebevollen Natur – und in einer Welt voll Unerklärlichem und Gaben, die man hat oder nicht. Ihre Tanten Riva, Eka und Asha und ihr Vater Solomon lassen Vida viel Freiraum und bringen ihr ganz viel bei. Vida soll das Licht wieder in die Welt bringen, damit hat das Böse aber ein Problem und will genau das verhindern. Der Wächter hat nur auf ihre Geburt gewartet, um Vidas Seele Solea zu überreichen.
Der Schreibstil ist flüssig, voller Fantasie werde ich mitgezogen. Die Geschichte ist spannend, mystisch, magisch, fesselnd, mitreißend und von der ersten Seite an bin ich ganz nah dran an Vida und in der Geschichte. Was für ein Buch! Ich kann die 579 Seiten in kein Genre packen, aber die Geschichte hat mich gepackt! Diese Sprache, diese Ausdrucksweise, diese Geschichte. Ich sitze hier mit Gänsehaut, weil alles so unglaublich gut zusammenpasst! Wie soll man eine Rezension verfassen, wenn keine Rezension der Welt dieses Buch beschrieben kann?
Den Wechsel zwischen einem normalen Leben und dann der Mystik und Magie fand ich betörend. Das “Teekränzchen” mit der Wahrheit und die sprechenden Tiere sind überwältigend – die Worte, die Gedanken und die Sprache, die Zoran Drvenkar da benutzt, sind fantastisch! Die Zegechem, die in unterschiedlicher Gestalt über Menschen herfallen und sie quälen können, sind der unglaublichen Fantasie des Autors zu verdanken. Ich gebe dem Buch, das für Jungendliche ab 14 Jahre ausgezeichnet ist, 5 von 5 Sternen, gebe aber den Hinweis, dass zartbesaitete Jugendliche, die auf ein Happy End hoffen oder das brauchen, hier vielleicht nicht richtig sind – denn das Leben hat selten ein Happy End parat!
Zoran Drvenkar: Licht und Schatten
(Beltz & Gelberg 2019, ab 14)

Auf dem Cover sieht man ein typisches Manga Mädchen mit einer Schuluniform drei mal nebeneinander stehend. Die beiden außenstehenden Mädchen halten Schilder mit den Worten „I“ (Englisch für “ich”) und „you“ (Englisch für “dich”)hoch. Das Mädchen in der Mitte zeigt ein Herz mit ihren Händen. So bilden sie den Satz „I Love you“. Ich finde das Cover sehr ansprechend, weil die lächelnden Mädchen sehr einladend wirken. Da es Manga zeigt, wie man sie schon kennt wirkt das Cover vertraut und macht aber trotzdem neugierig auf die 111 Gründe.
In “111 Gründe, Manga zu lieben” nennt Hoang Lan Dinh 111 verschiedene Gründe, warum man sich Manga vielleicht doch noch einmal anschauen sollte. Von ganz offensichtlichen Dingen, wie dem schönen und einzigartigen Zeichenstil, bis hin zu eher unbekannten Dingen, wie dem Entgegenwirken von Vorurteilen, ist alles dabei. Fremdwörter für nicht-Manga-Fans werden auch kurz und präzise erklärt, meist auch mit einem kurzen Beispiel. Das finde ich sehr gut, da ich es als Schon-Kenner lesen kann ohne mich zu langweilen, aber auch das Gefühl habe es meinen Freunden geben zu können, die absolut keinen Plan von Manga haben. Alle Gründe sind sortiert und werden mit insgesamt 12 Kapiteln gut strukturiert. Die Autorin nennt sowohl Fakten, als auch persönliche Aspekte, die aber alle nachvollziehbar sind.
Ich würde das Buch für alle Geschlechter und für jede Altersklasse empfehlen. Egal, wie sehr man sich mit Manga auskennt oder nicht, dieses Buch ist etwas für jeden. Dafür vergebe ich dem Buch 5 Sterne.
Hoang Lan Dinh: 111 Gründe, Manga zu lieben
(Schwarzkopf & Schwarzkopf 2019, ab 12)

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