Eselsohr Juli 2020

Unsere Eselsohren im Juli

Die monatlich in der Eselsohr erscheinenden (Hör-)Buchtipps aus der Kinder- und Jugendredaktion gibt es hier zum Nachlesen.

Auf Seite 34 der Zeitschrift Eselsohr gibt es im Juli folgende Buchtipps:
Fjon (12): The Haven, Bd. 1: Im Untergrund
Lea (12): Das Bessermacher-Buch
Yumi (10): Wilderwald, Bd. 1: Die Rückkehr der dunklen Magie
Lara (10): Ohne Wasser geht nichts!
Ole (11): Kakao und Fischbrötchen

Und da unsere Zeichenanzahl natürlich begrenzt ist, gibt es unterhalb der Printansicht nochmal alle Buchtipps in ungekürzter Version nachzulesen.

Die Ziehmutter von Ollie Turner wird vor seinen Augen entführt. Zum zweiten Mal in seinem Leben steht Ollie vor dem Nichts, nur kann er darüber nicht nachdenken, denn die Gangster sind auch hinter ihm her. Auf seiner Flucht trifft er auf Dodge, der ihn nach „The Haven“ mitnimmt. Aber auch jetzt ist keine Zeit zum Staunen, denn die Kinder müssen den Sohn von Danny Hunter, eines Bandenchefs, finden, sonst droht ein Krieg unter allen Banden in London.
Die Challenge, das Buch auch in 24 Stunden zu lesen, habe ich nicht geschafft, ich gehöre eher zu den langsamen Lesern. Das Buch ist nämlich nur 24 Stunden lang, man rennt also von Seite zu Seite und erlebt unglaublich viel Spannendes, aber auch Schreckliches; es gibt Morde in dem Buch. Mir war schon vor dem Buch klar, wo ich unbedingt hin muss: London. Zu unseren 13. Geburtstagen dürfen wir mit Mama oder Papa ein Reise in eine europäische Stadt machen, ich freue mich schon auf nächstes Jahr!
Auch wenn sich der Autor sicher vieles ausgedacht hat, finde ich „The Haven“ großartig. Die Kinder sind auch ohne Erwachsene (ok, Tante Fay) klar gekommen, ohne zu verblöden, sie haben sich gut organisiert und fair bestimmt, was passiert: so eine Welt hat auch tolle Seiten. Seite 117 „Wir beherbergen es (das Kind), bilden es aus, unterstützen es dabei, eine Arbeit zu finden. Und wenn es dann irgendwann einmal Geld verdient, ist es so großzügig und schickt einen Teil seines Gehalts, um uns dabei zu helfen, anderen Kindern zu helfen. Es ist wie ein Lebenszyklus.“ „The Haven“ besteht seit 1940/1941 als im zweiten Weltkrieg die Luftangriffe losgingen wurden viele Kinder aufs Land geschickt, aber einige eben nicht, weil sie zu schwach waren, krank oder eh sterben würden. Sie alle waren dann die Gründer von „The Haven“ Ich habe den Mut der Kinder bewundert, sie haben nichts außer einander und das spürt man. Sie sind für einander da und helfen sich, haben ein gemeinsames Ziel. Auch wenn ihre Geschichten hart sind, fand ich den Zusammenhalt toll. Leider gibt es das im RL ja wirklich: Kinder, die alleine durch die Welt müssen, die keine Hilfe bekommen, keine Familien habe, ausgestoßen sind und sich selbst überlassen werden; das geht sogar innerhalb einer Familie. Das sich immer mal vorzustellen ist hart und ich bin dankbar für meine Familie! Ich gebe dem Buch 5 von 5 Sternen und im Sommer kommt Teil 2, ich bin schon sehr gespannt!
Simon Lelic: The Haven, Bd. 1: Im Untergrund
(Aus dem Englischen von Ann Lecker, Loewe 2020, ab 12)

In dem Buch sind 75 Ideen festgehalten, wie man die Welt um ein kleines Stück verbessern kann. Das können kleine Dinge sein wie z. B. eine widerverwendbare Stofftasche zum Einkaufen zu benutzen, aber auch aufwändigere Themen wie einen Basar zu veranstalten. Manche Dinge kosten Überwindung, wie jemanden fremdes bezüglich seines Verhaltens anzusprechen oder zu loben. Die meisten Ideen sind lustig und machen Spaß. Doch manche Aufgaben sind auch unangenehm. Trotzdem sind alle Sachen sinnvoll und machbar und mit jedem verbessert man die Welt ein kleines Bisschen.
Das Buch hat 124 Seiten und ist in vier Teile unterteilt. Diese sind: Überfluss und Mangel, Leid und Freud, Save the Planet und Mitreden und Mitmachen. In jedem der Teile werden Ideen zum jeweiligen Thema aufgezeigt. Am Anfang des Buches stehen noch 5 Tipps zur Ausführung der Projekte, und am Ende findet man drei Seiten mit Adressen und Links für Webseiten, die man vielleicht für eigene Projekte gebrauchen kann. In dem Buch wird freundlich und verständlich erklärt wie man selbst als Kind zur Weltverbesserung beitragen kann. Die Projekte sind so beschrieben, dass man sofort versteht, um was es geht und wie die Ausführung funktioniert. Außerdem regt das Buch zu eigenen Ideen an. Es ist für jeden etwas dabei, ob Tierfreund oder Naturschützer, ob jung oder alt, ob draufgängerisch oder schüchtern, jeder kann mitmachen. Die Projekte sind mit einem, zwei oder drei Sternen gekennzeichnet, je nachdem wie schwierig die Umsetzung der Idee ist.
Ich empfehle das Buch für Kinder, die die Welt verändern wollen ab 10 Jahren und gebe ihm 5 Sterne.
Miriam Holzapfel: Das Bessermacher-Buch
(Coppenrath 2019, ab 8)

Die Geschichte spielt vor langer Zeit als Magie noch existierte auf einer Insel, die vom Wilderwald und seinen magischen Wesen dicht bewachsen und bewohnt ist. Solange bis die Krieger auf die Insel kamen und begannen, den Wilderwald zu zerstören und die magischen Wesen einzufangen. Im ersten Band der Reihe verlässt Willa nachts unerlaubt die Kriegerfestung, weil sie ihrem magischen Löffel hinterherjagt. Xar versucht währenddessen mit seinem Gefolge eine Hexe einzufangen, da er mithilfe des Hexenbluts hofft, Magie zu erlangen. Kaliburn will ihn davon abhalten, da Hexen zwar sehr mächtig sind, aber durch und durch böse. Er fürchtet, dass Xar durch das Blut selbst zu einem willenlosen Hexer wird. Doch wie immer hört Xar nicht auf ihn. So hofft Kaliburn, dass die alten Geschichten wahr sind und alle Hexen längst ausgestorben.
Willa und Griffel laufen versehentlich in die Hexenfalle und nachdem Krieger und Magier Feinde sind, will Xar sie gefangen nehmen. Willa hat ein magisches Schwert bei sich, das sie im Eifer des Gefechts auf der Jagd nach dem Löffel mitgenommen hat. Dieses Schwert ist ein Hexentöterschwert mit einem eigenen Willen. Nach dem Angriff einer Hexe nimmt Xar die Gefangenen mit zum Lager der Magier und glaubt, mithilfe des magischen Schwertes endlich seinen großen Bruder besiegen zu können. Was sie nicht merken ist, dass ihnen die Hexe weiter folgt. Im Lager der Magier greift die Hexe die Gefangenen an und es gelingt ihnen nur knapp sie mithilfe des Schwerts zu besiegen. Dabei infiziert Xar sich absichtlich mit dem Hexenblut und sein kleiner Elf Flatterkopf infiziert sich im Versuch, Willa zu schützen.
Der erste Band war toll und witzig. Ich hatte viel Spaß und wollte so schnell wie möglich Band zwei lesen. Meine Lieblingsfiguren sind Griffel und Kaliburn. Meine kleine Schwester mag Willa am meisten und unsere Mutter liebt Flatterkopf.
Cressida Cowell/Clara Vath (Illu.): Wilderwald, Bd. 1: Die Rückkehr der dunklen Magie
(Aus dem Englischen von Karlheinz Dürr, Arena 2018, ab 10)

Hast Du dich schon immer gefragt, woher das Wasser aus dem Wasserhahn kommt? Oder wie teuer Wasser in anderen Ländern ist? Diese und mehr Fragen beantwortet Dir dieses Sachbuch „Ohne Wasser geht nichts!“. Hier erfährst Du, warum gebrauchtes Wasser in eine Kläranlage geht und wie viel Wasser in der Landwirtschaft verbraucht wird.
Ohne Wasser geht nichts! hat mich sehr ausführlich über den Wasserkreislauf, Ebbe und Flut und Wasserreinigung informiert. Das fand ich gut, denn vorher wusste ich nicht, wie wertvoll Wasser eigentlich ist. Ungerecht fand ich, dass es in anderen Ländern zu wenig Wasser gibt und darum Menschen und Tiere nicht ausreichend ernährt werden können und dass wir in Europa in der Landwirtschaft viel zu viel Wasser verbrauchen. Die Ressource Wasser sollte, aus meiner Sicht, auf der Erde gerechter aufgeteilt werden.
Die Illustrationen sind übersichtlich, klar strukturiert und im Einklang mit dem Text. Blau, gelb und braun werden überwiegend in vielen Schattierungen verwendet. Mit klaren Zeichnungen aus einfachen Formen werden die Themen rund ums Wasser einprägsam in Bilder übertragen. So verstehe ich den Wert und die Verwendung dieser Ressource auf den ersten Blick.
Ich empfehle dieses Sachbuch ab der dritten Schulklasse, sehr gerne auch als Klassenmaterial.
Christina Steinlein/Mieke Scheier (Illu.): Ohne Wasser geht nichts!
(Beltz & Gelberg 2020, ab 7)

Rita lebt mit ihrer Mama Julia am Pichelssee, an dessen Ufer sie eine Segelschule haben. Ritas Vater wohnt in Spanien. Rita freut sich riesig auf ihren zehnten Geburtstag, denn dann will sie eine Segelregatta mit ihren Freunden machen und auch ihr Papa kommt zum Feiern.
Doch dann hat Mama Julia plötzlich einen neuen Freund. Zu allem Überfluss zieht der gleich für die ganzen Sommerferien mit seinen Söhnen Klaas, Matti und Benno bei ihnen ein. Rita ist entsetzt von den nervigen Jungs und versucht mit allen Tricks, diese so schnell wie möglich wieder loszuwerden. Sogar ihre lang geplante Geburtstagsfeier gerät in Gefahr…
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Es gab spannende Abschnitte, zum Beispiel wenn Rita (verbotenerweise) alleine mit dem Segelboot unterwegs war. Die Streiche, die sie den Jungs gespielt hat, fand ich witzig und ich konnte gut verstehen, wie sich Rita gefühlt haben muss.
„Kakao und Fischbrötchen“ ist ein Buch für Jungen und Mädchen. Besonders gut kann man sich in die Kinder hineinversetzen, wenn sich die eigenen Eltern auch getrennt haben.
Eine schöne Sommer-Segel-Chaos-Familiengeschichte, die ich gern gelesen habe. Sie bekommt von mir 5 Sterne.
Valentina Brüning: Kakao und Fischbrötchen
(Tulipan 2020, ab 9)

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