Unsere Eselsohren im Mai

Die monatlich in der Eselsohr erscheinenden (Hör-)Buchtipps aus der Kinder- und Jugendredaktion gibt es hier zum Nachlesen.

Auf Seite 34 der Zeitschrift Eselsohr gibt es im Mai folgende Buchtipps:
Veit (9): Nemi und der Hehmann
Leyla (13): Frankly in love
Clara (13): Beast Mode, Bd. 1: Es beginnt
Jule (10): Die Glückspilze von Klasse 4, Bd. 1: Stinkreich über Nacht
Joshua (11): Wunderfabrik, Bd. 1: Keiner darf es wissen

Und da unsere Zeichenanzahl natürlich begrenzt ist, gibt es unterhalb der Printansicht nochmal alle Buchtipps in ungekürzter Version nachzulesen.

Nemi sitzt an der Bushaltestelle und hört es plötzlich rufen: ein “Heh” gelangt zu ihr und Nemi ist so neugierig, dass sie der Stimme folgt. Sie trifft auf ein merkwürdiges Wesen, das griesgrämig schimpft und nennt es “Hehmann”. Der Hehmann glaubt Nemi nicht, dass sie wiederkommt und ist ganz verwundert, sie am nächsten Tag im Wald zu finden. Sieben Tage ist Nemi nun beim Hehmann und sie haben sich viel zu erzählen und entdecken gemeinsam den Wald.
Ich fand die Zeichnungen und die Gedichte ganz toll, aber es machte mich auch traurig, weil sich der Hehmann nicht wohlfühlt, weil er laute Geräusche nicht mag, ich übrigens auch nicht, weil die Bäume gefällt werden, da sie ja nicht weglaufen können und weil er einsam ist. Die unterschiedlichen Tiernamen waren interessant: Grille, Zirpe, Hupfer, Heimchen, Springer, Spranke, Himmelspferd …
Den Hehmann gibt es “wirklich”, ob als Hehmann, Faun oder Silvanus! In einer über 1.000 Jahre alten Kirche in England wurde ein Bild entdeckt: der Legende nach hat dieser grüne Mann die Waldarbeiter verscheucht, die die Wälder abholzen wollten, um Dörfer und Straßen zu bauen. Also, wenn ihr das nächste Mal im Wald seid, hört genau hin, vielleicht hört ihr ein rufen und sucht den lieben Hehmann. 5 Sterne.
Wieland Freund/Hanna Jung (Illu.): Nemi und der Hehmann
(Beltz & Gelberg 2019, ab 8)

Frank Li ist in seinem letzten Jahr der Highschool und an sich ist sein Leben nicht wirklich besonders. Seine Eltern sind aus Korea nach Amerika gezogen, um ihm ein leichteres Leben zu ermöglichen, doch sie haben eine Regel: Frank darf nur koreanische Mädchen treffen. Doch eines Tages verliebt er sich in der Schule in Brit, ein weißes Mädchen, und weiß, dass bei seinen Eltern nicht auf Verständnis zu hoffen ist. Doch er ist nicht der einzige mit einem Problem: seine Kindheitsfreundin Joy, welche auch nur koreanische Jungs daten darf, verliebt sich ebenfalls in einen weißen Jungen. Also machen Joy und Frank einen Deal: Sie tun vor ihren Eltern so, als wären sie ein Paar, aber treffen heimlich ihre eigenen Partner. Ob das gut geht?
Diese Romaze der etwas anderen Art hat mich so sehr mitgenommen und ich habe die Seiten förmlich verschlungen. Die Geschichte ist sehr interessant und wird nicht langweilig. Die Sprache liest sich so, als hätte sie ein Jugendlicher wirklich geschrieben. Oftmals versinkt Frank auch in Gedanken, womit man immer wieder Einblicke in seine Gefühle bekommt.
Das Geschehen ist sehr alltäglich, jedoch sorgen die ganzen verschiedenen Charaktere für Abwechslung. Seine koreanischen Eltern reden zum Beispiel kein reines „richtiges“ Deutsch. Durch den falschen Satzbau wirkt die Szene sehr realistisch. Auch die anderen Charaktere wie Frank, sein bester Freund oder Brit wirken sehr besonders und einprägsam.
In Frank kann ich mich besonders gut hineinversetzen: verliebt sein, fehlende Akzeptanz von den Eltern, oder Unerfahrenheit sind Dinge von denen viele Teenager ein Lied singen können.
Da die Geschichte auf seinem Amerikanisch-Koreanischen Leben basieren sollte man ein wenig Vorwissen mitbringen. Für die Handlung wichtige kulturelle Dinge werden gut erklärt, aber an manchen Stellen fehlt dann eine Erklärung. Also, dass ein Manwha ein koreanischer Manga ist, wissen vielleicht nicht alle Leser.
Mir gefällt das Buch wirklich gut und die Story hat es mir angetan. Frank selbst ist sehr unsicher, Brit ist sehr extrovertiert, und dabei dürfen sie eigentlich nicht mal zusammen sein. Dieses Buch sollte man auf jeden Fall gelesen haben. Mit 5 Sternen empfehle ich „Frankly in Love“ für alle Teenager ab 13 Jahren.
David Yoon: Frankly in Love
(Aus dem Englischen von Claudia Max, cbj 2020, ab 14)

Das Buch „Beast Mode – Es beginnt“ wurde von Rainer Wekwerth geschrieben. In dem Buch geht es um fünf außergewöhnliche Jugendliche; Amanda Nichols, eine 5.000 Jahre alte Göttin aus dem alten Ägypten, Damon Grey, ein 200 Jahre alter Dämon aus der Französischen Revolution, ein totaler Nerd, der von einem Unglück ins nächste stolpert, doch durch seinen Schutzengel, der nebenbei sein toter Zwillingsbruder ist, praktisch unsterblich ist, Jenny Doe, ein Mädchen ohne Erinnerung an ihre Vergangenheit, halb Mensch, halb Maschine und Wilbur Night, der am ganzen Körper seltsame Tatoos hat und für fünf Sekunden die Zeit anhalten kann. Sie müssen sich der schier unmöglichen Aufgabe stellen, die Welt vor einem stetig wachsenden Energiefeld zu retten, bevor es die Erde verschluckt. Nur Pech, dass es ein Portal ins Unbekannte ist und sie hindurch müssen um es zu zerstören …
Das Buch ist sehr spannend und beinhaltet viele Themen, z. B. Verlust, Liebe, Action, Fantasy, Sience Fiction und sogar ein bisschen Geschichte. Stück für Stück erfährt man mehr über die Vergangenheit der einzelnen Personen. Das Cover ist sehr düster und ein bisschen gruselig. Es passt auch nicht so gut zum Buch. Der Klappentext klingt wie aus einem Comic und beschreibt die Geschichte nicht wirklich. Das Buch hat 318 Seiten und 27 Kapitel. Es ist immer abwechselnd aus der Sicht der fünf Hauptfiguren geschrieben. Die Schrift ist relativ klein, aber das Buch ist leicht zu lesen, auch weil die Ausdrucksweise nicht sehr kompliziert ist. Mir hat es wirklich sehr gut gefallen. Ich gebe 5 Sterne.
Rainer Wekwerth: Beast Mode, Bd. 1: Es beginnt
(Planet! 2020, ab 14)

Das Buch „Die Glückspilze von Klasse 4 – Stinkreich über Nacht“ von Honest Lee und Mathew J. Gilbert ist eins der lustigsten Bücher, die ich seit langem gelesen habe. Es ist vom Verlag Ars Edition und hat 123 Seiten. Es spielt in den USA (Schulklasse) und trotzdem auf der ganzen Welt.
Die Lehrerin Frau Schlamassel, die eigentlich ein totaler Pechvogel ist, gewinnt im Lotto und bekommt 28,000,000,000 (Milliarde) Dollar! Sie teilt den Gewinn mit ihrer Klasse. 1,000,000,000 Dollar für jeden!!
Jedes Kapitel handelt von einem Schüler, in dem beschrieben ist, was er oder sie mit dem gewonnenen Geld macht. Die Kapitel sind alle sehr lustig, z. B. Kapitel 4, Emma: Emma wollte schon immer mal eine Katze haben, aber ihre Eltern (Innenarchitekten) wollten keine Katze im Haus haben. Emma kaufte sich also von ihren 1 Milliarde Dollar alle Katzen aus den USA und eine eigene Insel (die sie Katzeninsel nannte). Leider stellte sich heraus, dass Emma an einer schlimmen Katzenallergie leidet und deshalb die Insel wieder verlassen musste …
 Es gibt ein eigenes, kurzes Kapitel über Erwin, den Klassenhamster, der natürlich auch seinen Anteil vom Geld bekommt.
 Dann gibt es noch besondere Kapitel: Yuna in Kapitel 23 spricht nur in Rätseln. Hier muss man als Leser einen Zahlencodes lösen, um das Kapitel zu lesen. 
Über Hugo (der aus Frankreich kommt), gibt es ein Kapitel auf Französisch. Mit Hilfe eines Online-Übersetzers konnte ich dieses Kapitel dann auch lesen!
Alle gewinnen sehr viel Geld, erfüllen Ihre Träume, aber verlieren es am Ende wieder. Der Autor fragt am Ende: „Habt ihr etwas gelernt? Nein? Habe ich auch nicht erwartet. Ehrlich.“
Das Buch war sehr gut und schnell zu lesen, es hat richtig Spaß gemacht, und man muss sehr oft lachen. Es gibt viele lustige Sprüche und Kapitel. Ich empfehle das Buch allen ab 9 Jahren und gebe dem Buch 5 Sterne!!!!!
Honest Lee u. Matthew J. Gilbert/Igor Lange (Illu.): Die Glückspilze von Klasse 4, Bd. 1: Stinkreich über Nacht
(Aus dem Englischen von Christine Spindler, arsEdition 2020, ab 9)

Das Buch “Keiner darf es Wissen!” ist Band 1 von “Der Wunderfabrik” von Stefanie Gerstenberger. In dem Buch geht es um die Geschwister Henry, Winnie und Cecilia. Ihre Eltern wollen, dass sie in den Sommerferien bei ihren Großeltern in Wales bleiben sollen, 3 Wochen lang! Da waren sie vorher nur einmal überhaupt gewesen. Die Eltern wollen während der Zeit eine Forschungsreise nach Brasilien machen, weil sie beide Wissenschaftler sind. Als sie in Wales sind, entscheiden die Kinder, dass sie da bleiben wollen. Das stellt sich als großer Fehler heraus, denn als sie mitkriegen dass es hier kein Internet und keinen Handyempfang gibt, wollen sie so schnell wieder da weg. Außerdem gibt es zu allen Mahlzeiten Brei! Egal ob Porridge oder Kartoffelbrei mit Spinat es gibt nur die beiden Sorten Brei und manchmal auch Knäckebrot, wenn Oma und Opa gute Laune haben. Außerdem werden sie rund um die Uhr von dem TT (Tragisches Team (Marisa, Hugo und Ninette)) beaufsichtigt. Für sie steht fest, dass sie da weg müssen. Doch dann passiert Winnie und Cecilia ein Unglück und sie müssen in einem Keller Hustenbärlakritzbrocken machen. Dabei passiert Winnie etwas, hat sie etwa die Gabe ihres Großvaters geerbt?
Ich wollte das Buch gerne lesen, weil ich erstens gerne Bücher mit Bonbons lese und zweitens in der offiziellen Beschreibung stand, dass es “ohne Internet (haben wir hier nicht) oder Ausflüge ins Dorf (Viel zu gefährlich)” zu geht und sich das lustig anhörte.
Das Buch ist im Verlag Fischer KJB erschienen und hat 349 Seiten in 23 Kapiteln. Ein Inhaltsverzeichnis gibt es nicht. Das Titelbild gefällt mir ganz gut, weitere Bilder sind nicht im Buch drin. Der Einband glitzert und läst sich ein bisschen erfühlen, überall wo es Gold ist. Die Schriftgröße ist normal groß und gut zu lesen.
Auf dem Buch ist keine Altersangabe vorgegeben. Ich schätze, dass es ab der 4. Klasse geht wenn man gerne liest. Bei Antolin ist kein Quiz zu dem Buch. Ich (5. Klasse) habe das Buch auf jeden Fall an zwei Abenden durchgelesen. Die Hauptperson (Winnie) ist auf jeden Fall 12 Jahre alt. Der zweite Band erscheint im Herbst 2020 und der Titel lautet: Nehmt euch in Acht! Ich freue mich schon darauf, es zu lesen und zu erfahren wie es weitergeht. 4 Sterne.
Stefanie Gerstenberger/Cornelia Haas (Illu.): Die Wunderfabrik, Bd. 1: Keiner darf es wissen!
(Fischer KJB) 2020, ab 10)

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